#07 Movement Direction

Die Bewegungsregie in der zeitgenössischen Theaterproduktion wird zunehmend als wichtiger Bestandteil der ausdrucksstarken Kunst der körperlichen Kommunikation in der Live-Performance anerkannt und geschätzt. Von Szenenwechseln über die Entwicklung von Charakteren bis hin zu Tanzsequenzen – Bewegungsregie untermauert alles, was wir auf der Bühne und der Leinwand sehen. Dieses umfassende Buch zeigt die Kreativität, die Fähigkeiten und das Wissen auf, die für den Bewegungsregisseur im Kontext der Aufführung von Bedeutung sind. Schlüsselkonzepte werden mit aufschlussreichen Berichten erfahrener Praktiker kombiniert und durch kreative Aufgaben unterstützt, die darauf abzielen, Neugier, Geschick und ein tieferes Verständnis für dieses wertvolle Handwerk zu entwickeln. Zu den behandelten Themen gehören: Was ist Movement Direction?; der ausdrucksstarke Körper; der Prozess des Schauspielers; Bewegung in Zeit und Raum;? die Arbeit mit Tanzformen; Kontext, Recherche und Planung; Movement Direction für Theater und Oper und schließlich die Arbeit mit Regisseuren.“ ¹

Movement Direction mit der Kamera:

Die Bewegungsrichtung in einer Videoaufnahme ist von entscheidender Bedeutung, da sie die visuelle Dynamik des Videos maßgeblich beeinflusst und eine starke emotionale Wirkung auf das Publikum haben kann. Durch die geschickte Wahl der Bewegungsrichtung können Filmemacher eine Vielzahl von Effekten erzielen, die die Erzählung verstärken und das Zuschauererlebnis intensivieren.

Erstens kann die Bewegungsrichtung dazu beitragen, die Aufmerksamkeit des Publikums zu lenken und den Fokus auf bestimmte Elemente innerhalb der Szene zu lenken. Wenn sich die Kamera beispielsweise auf eine Person oder ein Objekt zubewegt, wird die Aufmerksamkeit des Zuschauers automatisch darauf gelenkt und die Bedeutung dieser Elemente wird betont. Auf der anderen Seite kann eine Bewegung weg von einem bestimmten Objekt oder einer Person Spannung erzeugen und Fragen beim Publikum aufwerfen, was sich außerhalb des Bildausschnitts befinden könnte.

Zweitens kann die Bewegungsrichtung dazu beitragen, die Atmosphäre und Stimmung einer Szene zu verstärken. Eine Kamera, die sich langsam und gleichmäßig nach oben bewegt, kann beispielsweise ein Gefühl von Erhabenheit und Größe vermitteln, während eine schnelle seitliche Bewegung eine Dynamik und Spannung erzeugen kann. Durch die bewusste Auswahl der Bewegungsrichtung können Filmemacher also die emotionale Resonanz einer Szene gezielt steuern und die gewünschte Atmosphäre schaffen.

Darüber hinaus kann die Bewegungsrichtung auch dazu beitragen, die räumliche Dynamik einer Szene zu vermitteln und dem Zuschauer ein besseres Verständnis für die Beziehungen zwischen den verschiedenen Elementen innerhalb des Bildes zu vermitteln. Eine geschickte Kamerabewegung kann die räumliche Tiefe betonen und dem Zuschauer ein Gefühl für die Anordnung von Objekten und Personen im Raum vermitteln.

Insgesamt ist die Bewegungsrichtung bei der Videoproduktion ein mächtiges gestalterisches Werkzeug, das dazu beiträgt, die visuelle Erzählung zu verstärken, die Stimmung zu beeinflussen und die räumliche Dynamik einer Szene zu vermitteln. Durch die bewusste Auswahl und Umsetzung der Bewegungsrichtung können Filmemacher eine Vielzahl von Effekten erzielen, die das Zuschauererlebnis bereichern und die emotionale Resonanz ihrer Videos verstärken.

¹Flatt, Kate: Movement Direction. Developing Physical Narrative for Performance. Ramsbury: The Crowood Press 2022

#05 Die symbolischen Rollen von Frauen & Männern im Tanz

Die Rollen von Frauen und Männern im Tanz können je nach Tanzstil, kulturellem Kontext und choreografischer Vision stark variieren. Jedoch können traditionell bestimmte Stereotypen in Bezug auf die Geschlechterrollen im Tanz festgelegt werden, aber moderne Choreografien und zeitgenössische Ansätze haben dazu beigetragen, diese Grenzen zu verwischen. Einige allgemeine Beobachtungen zu den Rollen von Frauen und Männern im Tanz:

Frauen:

traditionelle Ansicht:

  • Weibliche Tänzerinnen wurden oft mit Anmut, Leichtigkeit und expressiven Bewegungen in Verbindung gebracht.
  • Sie übernehmen manchmal die Rolle des romantischen Interesses oder verkörpern mythologische Figuren mit emotionalen Nuancen.
  • Klassische Ballettproduktionen neigen dazu, starke weibliche Hauptrollen zu haben, wie z. B. Giselle oder Odette/Odile in „Schwanensee“.

moderne Ansicht:

  • Moderne Choreografien brechen oft mit traditionellen Stereotypen und ermöglichen Frauen eine breitere Palette von Ausdrucksmöglichkeiten.
  • Frauen können genauso starke und kraftvolle Bewegungen wie Männer zeigen und werden oft in technisch anspruchsvollen Rollen eingesetzt.
  • Zeitgenössische Choreografien betonen Individualität und ermutigen Frauen, ihre Persönlichkeit und Einzigartigkeit durch den Tanz auszudrücken.

Männer:

traditionelle Ansicht:

  • Männliche Tänzer wurden traditionell für ihre Kraft, Dynamik und technische Fähigkeiten geschätzt.
  • Sie könnten heroische oder königliche Figuren darstellen und in Balletten oft als Partner für die weiblichen Hauptrollen fungieren.
  • Akrobatische Elemente, Sprünge und Hebefiguren sind oft Teil der männlichen Tanzrolle.

moderne Ansicht:

  • Moderne Tanzformen erlauben es männlichen Tänzern, ihre emotionale Seite zu zeigen und in eher introspektiven Rollen aufzutreten.
  • Männer können auch in eher akrobatischen und experimentellen Choreografien eine größere Bandbreite an Bewegungen erkunden.
  • Zeitgenössischer Tanz ermutigt Männer dazu, ihre Verletzlichkeit und Sensibilität zu zeigen, anstatt ausschließlich auf Kraft und Dominanz zu setzen.

Choreografen und Tänzerinnen und Tänzer sind bestrebt, Geschlechterklischees zu überwinden und vielfältigere, inklusivere Ausdrucksformen zu schaffen. In vielen zeitgenössischen Produktionen werden die Rollen von Frauen und Männern bewusst neu interpretiert und durchmischt, um eine künstlerisch anspruchsvolle und innovative Darstellung zu ermöglichen.

Interview – Persönlicher Bezug/Input:

Meine Cousine, Sandy Stornig, tanzt seit sie ca. 5 Jahre alt ist Ballett und dann später auch HipHop. Inzwischen ist die selbstständig und führt Workshops und Kurse zu Contemporary Dance, sowie Ballett durch. Da Sandy der Aspekt von Diversität im Tanz und die Unterschiede angesichts der Geschlechterrollen sehr am Herzen liegt habe ich mich mit ihr über dieses Thema unterhalten. Sie hat auch bereits eine wissenschaftliche Arbeit darüber geschrieben wie sich die weibliche Zyklus auf die sportliche Leistung von Tänzerinnen auswirkt. Inputs aus einem Gespräch mit Sandy Stornig:

*still in construction, weil sie leider krank war :(*