In unserem letzten Semester entstand Matchmaker, eine interaktive Installation, die soziale Interaktionen auf spielerische Weise fördert. Die zentrale Idee: Zwei Personen legen ihre Hände auf Sensoren, halten sich an den Händen – und ein Algorithmus zeigt in einer animierten Visualisierung ihre „Kompatibilität“ an. Doch hinter dem scheinbar simplen Konzept steckte eine Menge technischer Herausforderungen, kreative Animationen und eine gut koordinierte Teamarbeit.
Animationen: Das Herzstück der Erfahrung
Die Animationen spielten eine essenzielle Rolle in der Matchmaker-Experience. Mein Part umfasste die Animationen von 0–60 % sowie die spezielle Wave-Animation für das Herz. Das Animationssystem basierte auf einem 10-Schritt-Skalensystem von 10 % bis 100 %, wobei sich das Herz je nach Wert unterschiedlich verhielt:
- Niedrige Kompatibilität (≤30%) → brechende Herzen, Fehlermeldungen etc.
- Mittlere Kompatibilität (~60%) → abwiegen der Liebe, humoristische annäherung zu der Liebe
- Hohe Kompatibilität (100%) → Verschiedene pulsierende Herzformen
Besonders herausfordernd war es, die Animationen so zu gestalten, dass sie sich nahtlos in den Interaktionsfluss einfügen. Die Wave-Animation für das Herz, die ich erstellt habe, sollte fließend wirken zu dem restlichen Stil der Animationen passen. Hier kam Motion-Design mit sanften Ease-in-out-Übergängen zum Einsatz, um eine harmonische Bewegung zu erzeugen.
Die Animationen wurden in Resolume Arena gesteuert, wobei über OSC-Kommunikation verschiedene Clips dynamisch getriggert wurden. Damit entstand eine nahtlose Verbindung zwischen Interaktion und visueller Rückmeldung.
Organisation: Ein kreatives Chaos unter Kontrolle
Dieses Projekt erforderte eine durchdachte Organisation. Besonders die technische Umsetzung war eine Herausforderung: Anfangs wollten wir mit Herzfrequenzmessung arbeiten, doch nach mehreren Testläufen erwies sich diese Methode als unzuverlässig. Ein ähnliches Schicksal ereilte die Messung der elektrischen Leitfähigkeit. Schließlich entschieden wir uns für eine einfachere Lösung: ein zufällig generierter Kompatibilitätswert – eine Entscheidung, die sich als optimal erwies, da sie das Erlebnis spielerischer machte.
Die Produktion des zentralen 3D-Herzens war ebenfalls ein iterativer Prozess. Während unser erster Versuch mit Bauschaum zu schwer wurde, erwies sich eine Papier-Maché-Version als ungleichmäßig. Am Ende setzten wir auf eine Konstruktion aus Pappe, Aluminiumfolie und weißem Stoff, die eine ideale Projektionsfläche bot und dank Nylonfäden fast schwebend wirkte.
Auch bei den Interaktionssäulen gab es Herausforderungen. Materialfehler, Missverständnisse in der Kommunikation mit Dozierenden und mehrere Neuanfertigungen sorgten für einige Hürden. Doch letztlich entstand ein funktionierendes und ästhetisch ansprechendes Set-up, das die gesamte Installation perfekt abrundete.
Fazit: Wenn Technik, Animation und Teamwork verschmelzen
Die Arbeit an Matchmaker zeigte, wie viel Feinschliff nötig ist, um eine scheinbar simple Interaktion zum Leben zu erwecken. Von durchdachter Animation über technische Experimente bis hin zur präzisen Organisation – jedes Detail spielte eine Rolle. Vor allem aber zeigte das Projekt, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben und kreative Lösungen für unerwartete Probleme zu finden. Am Ende stand eine immersive Installation, die nicht nur technisch funktionierte, sondern auch Menschen miteinander ins Gespräch brachte – und genau das war unser Ziel.