#09 Color Grading Tanzfilme

Color Grading ist ein essenzieller Prozess in der Postproduktion von Filmen, bei dem die Farbgebung und Lichtwerte des Filmmaterials gezielt angepasst werden, um eine bestimmte Atmosphäre oder Stimmung zu erzeugen. Insbesondere in Tanzfilmen spielt das Color Grading eine entscheidende Rolle, da es die emotionale Wirkung der Choreografien und die visuelle Ästhetik maßgeblich beeinflusst. Durch die bewusste Farbgestaltung wird nicht nur die narrative Tiefe unterstützt, sondern auch die Art und Weise, wie das Publikum Tanz wahrnimmt. Filme wie „Black Swan“ (2010) zeigen eindrucksvoll, wie das Color Grading nicht nur die Stimmung eines Films prägt, sondern auch die psychologische Entwicklung einer Figur verstärkt. Dabei können verschiedene Stile wie High-Key, Low-Key oder Neon-Farben gezielt eingesetzt werden, um bestimmte Emotionen oder Themen zu unterstreichen. Diese stilistischen Entscheidungen tragen dazu bei, Tanz als eine visuell eindrucksvolle Kunstform noch intensiver auf der Leinwand zu inszenieren [Adobe, o. J.]¹.

Die Wirkung von Color Grading in Tanzfilmen

In Tanzfilmen werden verschiedene Color-Grading-Stile eingesetzt, um unterschiedliche visuelle Effekte zu erzielen. Ein häufig verwendeter Stil ist der High-Key-Look, der durch helle, gesättigte Farben und hohe Helligkeit gekennzeichnet ist. Dieser Stil vermittelt Leichtigkeit, Freude und Unbeschwertheit und wird oft in fröhlichen oder romantischen Tanzszenen eingesetzt. Ein Beispiel hierfür ist der Film „La La Land“ (2016), dessen leuchtende Farben die Euphorie und Leidenschaft des Tanzes unterstreichen [Spreadfilms, o. J.]².

Im Gegensatz dazu steht der Low-Key-Look, der durch dunklere Töne, reduzierte Helligkeit und gedämpfte Farben charakterisiert ist. Dieser Stil erzeugt eine düstere, geheimnisvolle oder dramatische Atmosphäre und wird häufig in intensiven oder emotional aufgeladenen Tanzszenen verwendet. Ein herausragendes Beispiel für den Einsatz dieses Stils ist der Film „Black Swan“ (2010), in dem Farben bewusst eingesetzt werden, um die innere Zerrissenheit der Protagonistin widerzuspiegeln [Waquas 2024]³.

Farbpsychologie und symbolische Bedeutung in „Black Swan

In Black Swan nutzte Kameramann Matthew Libatique das Color Grading gezielt, um die innere Zerrissenheit und den psychologischen Verfall der Protagonistin Nina Sayers darzustellen. Der Film arbeitet mit einem überwiegend monochromen Farbschema, das von Schwarz-, Weiß- und Grautönen dominiert wird, um den Konflikt zwischen Unschuld und Dunkelheit zu symbolisieren. Die gezielte Platzierung von roten Akzenten verstärkt die Intensität und hebt Schlüsselmomente hervor – etwa, wenn Nina sich in eine dunklere, aggressivere Version ihrer selbst verwandelt [Waquas 2024]³.

Darüber hinaus wird im Color Grading eine hohe Kontrastierung eingesetzt, die den Gegensatz zwischen Realität und Halluzinationen verstärkt. Der Wechsel zwischen kalten, bläulichen Tönen in den Tanzproben und warmen, rötlichen Tönen in Ninas Wahnvorstellungen verdeutlicht ihren geistigen Zerfall [Adobe, o. J.]¹.

Weitere Stilrichtungen des Color Gradings in Tanzfilmen

Neben den kontrastreichen High- und Low-Key-Looks gibt es weitere markante Stilrichtungen im Color Grading von Tanzfilmen.

Ein häufig eingesetzter Stil ist der Vintage-Look, der durch Sepia-Töne, reduzierte Sättigung und weiche Kontraste eine nostalgische oder zeitlose Atmosphäre schafft. Dieser Stil wird oft in Filmen verwendet, die in vergangenen Epochen spielen oder eine retrospektive Stimmung erzeugen möchten. Ein Beispiel hierfür ist der Film The Red Shoes (1948), der durch sein warmes und weiches Color Grading die zeitlose Schönheit des Balletts einfängt [Spreadfilms, o. J.]².

Ein moderner Kontrast dazu ist der Neon-Look, der in neueren Tanzfilmen oder Musikvideos häufig vorkommt. Hier werden starke, leuchtende Farben wie Blau, Pink oder Violett verwendet, um eine energetische und oft futuristische Ästhetik zu erzeugen. Besonders in urbanen Tanzfilmen wie Step Up 3D (2010) wird dieser Stil eingesetzt, um die Dynamik und Kraft der Choreografien zu betonen [Adobe, o. J.]¹.

Movie Barcodes

Ein Movie Barcode ist eine visuelle Darstellung der Farbpalette eines gesamten Films in einem einzigen Bild. Dabei werden einzelne Frames eines Films in regelmäßigen Abständen extrahiert, deren Farben gemittelt und dann als dünne vertikale oder horizontale Streifen aneinandergereiht. Das Ergebnis sieht aus wie ein Strichcode und zeigt die Farbverläufe und dominanten Farbtöne eines Films[Poulet 2015]⁴.

Movie Barcode für den Film Black Swan[Tumblr 2021]⁵.

Literaturverzeichnis

¹ Adobe (o. J.): Color Grading. Wirkung von Farbe und wie die Farbkorrektur in der Postproduktion funktioniert. In: Adobe, https://www.adobe.com/de/creativecloud/video/discover/color-grading.html (zuletzt aufgerufen am 12.02.2025)

² Spreadfilms (o. J.): Color Grading. Wie die Farbe den Film beeinflusst. In: Spreadfilms , https://spreadfilms.com/color-grading/ (zuletzt aufgerufen am 12.02.2025)

³ Waquas, Salik (15.11.2024): Cinematography Analysis Of Black Swan (In Depth). In: ColorCulture, https://colorculture.org/cinematography-analysis-of-black-swan-in-depth/ (zuletzt aufgerufen am 12.02.2025)

⁴ Poulet, Thomas (21.11.2015): Movie Barcode. In: Thomas‘ blog, https://blog.thomaspoulet.fr/movie-barcode/ (zuletzts aufgerufen am 13.02.2025)

⁵ Tumblr (05.11.2021): Moviebarcode. https://moviebarcode.tumblr.com (zuletzt aufgerufen am 15.12.2024)

Disclaimer: Dieser Text basiert auf Literaturvorschlägen von ChatGPT. Alle Inhalte wurden von mir selbst auf Richtigkeit und Relevanz überprüft und der Text wurde von mir verfasst.

#08 Tanzfilm Best-Practice Beispiele

In diesem Blogbeitrag liste ich die „besten Tanzfilme“ zufolge von drei unterschiedlichen Quellen auf. Auch wenn in diesen Quellen klare hierarchische Sortierung von Platzierungen, welcher Film der beste Tanzfilm ist, stattfindet, habe ich diese für diesen Beitrag nicht übernommen oder auch keine Sortierung nach meiner persönlicher Meinungen umgesetzt. Die Liste soll rein als Recherche-Sammlung fungieren und wichtige Eckdaten der einzelnen Tanzfilme festhalten.

Tanzfilme:

  • Burlesque (2010)
  • Battle (2018)
  • Hustlers (2019)
  • Work it! (2020)
  • Pina (2011)
  • Strictly Ballroom (1992)
80ern und 90ern
  • Footloose (1984)
  • Dirty Dancing (1987)
  • Girls Just Want To Have Fun (1985)
Hip-Hop-Tanzfilme
  • Save The Last Dance (2001)
  • Honey (2003)
  • Step Up (2006)
Ballett-Filme
  • Billy Elliot – I will dance (2000)
  • Black Swan (2010)
  • Suspiria (2018)
  • Als wir tanzten (2019)
  • Die roten Schuhe (1948)
Musical-Tanzfilme
  • The West Side Story (1961)
  • Moulin Rouge (2001)
  • Darf ich bitten? (2004)
  • La La Land (2016)
  • Saturday Night Fever (1977)

Literaturverzeichnis:

Getman, Elisa (17.08.2024): Die 21 besten Tanzfilme aller Zeiten. In: Vogue Germany, https://www.vogue.de/artikel/beste-tanzfilme (zuletzt abgerufen am 12.02.2025)

k-digital Medien (30.08.2023): Schwingt das Tanzbein. Die 8 besten Tanzfilme aller Zeiten. In: film.at , https://www.film.at/stream/beste-tanzfilme/402564227 (zuletzt abgerufen am 12.02.2025)

Webedia (o. J.): Die besten Tanzfilme. In: Moviepilot, https://www.moviepilot.de/filme/beste/genre-tanzfilm (zuletzt abgerufen am 12.02.2025)

#07 Film als nicht-lineare Kunstform

Die nicht-lineare Erzählweise im Film hat sich als bedeutende Kunstform etabliert, die traditionelle narrative Strukturen herausfordert und erweitert. Durch die bewusste Aufbrechung chronologischer Abfolgen ermöglicht sie es, komplexe Geschichten auf innovative Weise zu erzählen und tiefere Einblicke in Charaktere und Themen zu gewähren [Ahrens 2020, S. 71–72]1.

Nicht-lineare Filme präsentieren Ereignisse nicht in ihrer natürlichen zeitlichen Reihenfolge, sondern nutzen Techniken wie Rückblenden, Vorgriffe oder parallele Handlungsstränge. Diese Erzählweise fordert das Publikum heraus, aktiv an der Rekonstruktion der Handlung teilzunehmen und eigene Interpretationen zu entwickeln. Ein klassisches Beispiel hierfür ist Quentin Tarantinos Pulp Fiction (1994), das durch seine fragmentierte Struktur die Wahrnehmung von Zeit und Kausalität hinterfragt [Mauer 2023, S. 12]2.

Die Ursprünge nicht-linearer Erzähltechniken lassen sich bis in die frühe Filmgeschichte zurückverfolgen. Bereits in den 1920er Jahren experimentierten Filmemacher wie Sergei Eisenstein mit Montage-Techniken, um narrative Sequenzen zu gestalten, die nicht der chronologischen Reihenfolge folgten. Eisensteins Theorie der Montage betonte die Bedeutung der Anordnung von Bildern, um emotionale und intellektuelle Reaktionen beim Zuschauer hervorzurufen [Koehler 2016]3.

In der modernen Filmtheorie wird die nicht-lineare Erzählweise als Mittel betrachtet, um die Komplexität menschlicher Erfahrungen und Erinnerungen darzustellen. Sie ermöglicht es, multiple Perspektiven zu präsentieren und die Subjektivität der Wahrnehmung zu betonen. Filme wie Christopher Nolans Memento (2000) illustrieren dies, indem sie die narrative Struktur nutzen, um das Publikum in die mentale Welt des Protagonisten eintauchen zu lassen [Stiglegger 2019]4.

Die nicht-lineare Erzählweise stellt jedoch auch Herausforderungen an die Rezeption. Sie erfordert vom Publikum ein höheres Maß an Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, traditionelle narrative Erwartungen zu hinterfragen. Gleichzeitig bietet sie die Möglichkeit, narrative Konventionen zu durchbrechen und innovative Formen des Geschichtenerzählens zu erkunden [Wulffen 2001]5.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die nicht-lineare Erzählweise im Film eine bedeutende Entwicklung in der Filmkunst darstellt. Sie erweitert die Möglichkeiten des Mediums, komplexe Geschichten zu erzählen, und fordert sowohl Filmemacher als auch Publikum heraus, neue Wege des Denkens und Fühlens zu erkunden [Ahrens 2020, S. 80]1.

Literaturverzeichnis:

  1. Ahrens, Jörn: Die Kunst, keine Kunst zu sein. Film als Medium der Gegen-Kunst. In: Film als Kunst der Gesellschaft. Hrsg. v. Hieber, Lutz/Winter, Rainer. Wiesbaden: Springer 2020, S. 71–82
  2. Mauer, Roman: Theorien und Methoden der (Film)Wissenschaft. In: Angewandte Filmtheorie. Hrsg. v. Bulgakowa, Oksana/Mauer, Roman. Wiesbaden: Springer 2023, S. 5–28
  3. Köhler, Kristina: Nicht Der Stilfilm, Sondern Der Filmstil Ist Wichtig! Zu Einer Debatte Im Weimarer Kino. München: edition text + kritik 2016, S. 91-117
  4. Stiglegger, Marcus (2019): Film als ambivalente Herausforderung. Über ethische Aspekte der Filmrezeption. In: mediendiskurs, https://mediendiskurs.online/beitrag/film-als-ambivalente-herausforderung-beitrag-1021/ (zuletzt aufgerufen am 10.02.2025)
  5. Wulffen, Thomas: Der gerissene Faden. Nichtlineare Techniken in der Kunst. In: KUNSTFORUM 2001, S. 48-63

Disclaimer: Dieser Text basiert auf Literaturvorschlägen von ChatGPT. Alle Inhalte wurden von mir selbst auf Richtigkeit und Relevanz überprüft und der Text wurde von mir verfasst.

#06 Tanz als lineare Kunstform

Tanz als lineare Kunstform zeichnet sich durch seine zeitliche Struktur und die Abfolge von Bewegungen aus, die eine Choreografie formen. Diese Linearität ermöglicht es, Geschichten zu erzählen, Emotionen auszudrücken und kulturelles Wissen weiterzugeben. Gleichzeitig bleibt Tanz ein dynamisches Medium, das durch Improvisation, Technologisierung und neue künstlerische Konzepte ständig weiterentwickelt wird. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema zeigt, dass Tanz sowohl eine geordnete Sequenz als auch eine spontane, sich verändernde Ausdrucksform sein kann. Genau diese Spannung zwischen Struktur und Freiheit macht ihn zu einer der faszinierendsten Kunstformen der Welt.

Tanz als lineare Kunstform

Tanz gehört zu den ältesten kulturellen Ausdrucksformen der Menschheit und hat sich über Jahrtausende hinweg in unterschiedlichsten Formen entwickelt. Dabei dient er nicht nur der Unterhaltung, sondern erfüllt auch kommunikative, rituelle und soziale Funktionen. Wissenschaftlich betrachtet wird Tanz häufig als eine lineare Kunstform definiert, da er sich in der Zeit entfaltet und eine Abfolge von Bewegungen darstellt. Diese zeitliche Struktur macht ihn einzigartig im Vergleich zu bildenden Künsten wie der Malerei oder der Bildhauerei, die primär räumlich verankert sind. Während ein Gemälde oder eine Skulptur als statisches Objekt existiert, ist Tanz flüchtig – er wird im Moment der Aufführung erschaffen und vergeht unmittelbar danach. Gerade diese ephemere Natur des Tanzes macht ihn zu einer besonderen Form der künstlerischen Darstellung, die eng mit dem menschlichen Körper und der Bewegung in der Zeit verbunden ist [Jeschke 1999]¹.

Die Betrachtung von Tanz als lineare Kunstform eröffnet die Möglichkeit, seine dramaturgische Struktur genauer zu analysieren. Jede choreografische Sequenz ist in eine zeitliche Ordnung eingebunden, in der eine Bewegung die nächste bedingt. Dadurch kann Tanz narrative Elemente enthalten oder abstrakte Stimmungen und Konzepte vermitteln. Diese Struktur ist besonders in klassisch aufgebauten Choreografien zu erkennen, in denen sich Bewegungsabfolgen über Akte hinweg entwickeln. Auch in improvisationsbasierten Tanzformen bleibt eine gewisse Linearität erhalten, da Tänzerinnen und Tänzer auf vorherige Bewegungen reagieren und so eine zeitliche Kette entsteht, die sich kontinuierlich weiterentwickelt [Thurner 2016]².

Die Linearität des Tanzes

Die Linearität im Tanz bezieht sich auf die Abfolge von Bewegungen und Gesten, die sich über die Dauer einer Performance entfalten. In choreografierten Werken wird diese Sequenzierung bewusst gesteuert, um eine bestimmte Wirkung zu erzeugen. Sei es eine Erzählung, eine emotionale Intensität oder eine abstrakte Formensprache. Tanz kann somit als eine Art „geschriebene“ Bewegung betrachtet werden, die im Moment der Aufführung lesbar wird. Die Tanzwissenschaftlerin Claudia Jeschke beschreibt Tanz als „BewegungsText“, der sich aus einer Kombination von Körperbewegungen, räumlicher Anordnung und musikalischer Begleitung zusammensetzt. Dabei spielt die Chronologie der Bewegungen eine zentrale Rolle, da sie das Verständnis für die Choreografie erst ermöglicht [Jeschke, 1999]¹.

Diese Linearität zeigt sich besonders deutlich in bestimmten Tanztraditionen, die stark auf erzählerische Strukturen setzen. Klassisches Ballett etwa arbeitet mit klar definierten Bewegungsfolgen, die eine Geschichte transportieren. Auch in modernen Tanzstilen und zeitgenössischer Choreografie bleibt die Abfolge der Bewegungen als wesentliches Gestaltungselement erhalten, selbst wenn sie freier interpretiert wird. Der deutsche Tanzforscher Gabriele Klein hebt hervor, dass selbst in avantgardistischen Tanzformen eine zeitliche Progression erkennbar bleibt, die den Betrachter durch die Choreografie führt [Klein/Noeth 2007]³.

Tanz als kulturelles Archiv

Neben seiner dramaturgischen Struktur hat Tanz auch eine bedeutende Funktion als kulturelles Archiv. Da Tanzbewegungen über Generationen hinweg weitergegeben werden, dienen sie als lebendige Speicher für kulturelles Wissen. Besonders in rituellen Tänzen und Volkstraditionen spiegelt sich diese Archivfunktion wider. Hierbei handelt es sich nicht um ein statisches Archiv, sondern um ein sich ständig weiterentwickelndes, das durch Aufführungen und Adaptionen neue Interpretationen erfährt.

Die Weitergabe von Bewegungswissen erfolgt oft über mündliche und praktische Überlieferung, wobei ältere Tänzerinnen und Tänzer jüngeren Generationen die Schritte und Ausdrucksformen beibringen. In ihrem Werk Wissen in Bewegung beschreibt die Tanzwissenschaftlerin Sabine Gehm Tanz als eine Form des körperlichen Gedächtnisses, in dem sich kulturelle Praktiken materialisieren [Gehm/Husemann/Wilcke 2007]⁴. Diese Perspektive eröffnet eine spannende Sichtweise auf Tanz nicht nur als Kunstform, sondern auch als Medium der Traditionspflege und Identitätsbildung.

Die Rolle der Improvisation

Obwohl Tanz als lineare Kunstform verstanden wird, existieren innerhalb dieses Konzepts Möglichkeiten zur Flexibilität und Spontaneität. Ein gutes Beispiel dafür ist die Improvisation, die in vielen Tanztraditionen eine wesentliche Rolle spielt. Improvisation ermöglicht es Tänzerinnen und Tänzern, unmittelbar auf Musik, Raum und Mitwirkende zu reagieren, wodurch sich jedes Mal neue Bewegungsabfolgen ergeben. Diese Spontaneität kann als bewusste Abweichung von der Linearität betrachtet werden, da sie es erlaubt, traditionelle Strukturen zu durchbrechen und unerwartete Dynamiken zu erschaffen [Haitzinger/Jeschke/Backhoefer 2009]⁵.

Ein Beispiel hierfür ist der zeitgenössische Tanz, der oft mit freien, organischen Bewegungsformen arbeitet. Hier wird nicht nur die Abfolge von Schritten variiert, sondern auch die Beziehung zwischen Raum, Zeit und Körper hinterfragt. Selbst im klassischen Ballett gibt es improvisatorische Elemente, etwa in Solopassagen oder in der Interpretation von Emotionen durch den individuellen Ausdruck der Tänzerinnen und Tänzer.

Tanz und Technologie

Mit der Entwicklung digitaler Technologien hat sich die Art und Weise, wie Tanz produziert, dokumentiert und rezipiert wird, erheblich verändert. Während Tanz traditionell eine flüchtige Kunstform war, die nur im Moment der Aufführung existierte, ermöglichen Videoaufzeichnungen und digitale Plattformen eine Konservierung und Wiederholung von Performances. Dies beeinflusst das Konzept der Linearität insofern, als dass Tanzwerke nun nicht mehr ausschließlich in Echtzeit erlebt werden müssen, sondern auch in veränderter oder fragmentierter Form abrufbar sind [Klein/Noeth, 2007]³.

Digitale Medien haben zudem neue ästhetische Möglichkeiten geschaffen, indem sie Tanz in virtuelle Räume übertragen und interaktive Elemente integrieren. Die Verschmelzung von Tanz und Technologie führt dazu, dass die klassische Vorstellung von Tanz als flüchtiger, linearer Kunstform zunehmend hinterfragt wird.

Literaturverzeichnis

  1. Jeschke, Claudia: Tanz als BewegungsText. Analysen zum Verhältnis von Tanztheater und Gesellschaftstanz (1910-1965). Berlin/New York: Max Niemeyer Verlag, 1999.
  2. Thurner, Christina: Bewegte Referenzen. Bei-/Spiele re-/produktiver Abweichung im Tanz. Bern: Kulturwissenschaftliche Zeitschrift 2016
  3. Klein, Gabriele/Noeth, Sandra: Wissen in Bewegung: Perspektiven der künstlerischen und wissenschaftlichen Forschung im Tanz. Bielefeld: transcript Verlag 2007
  4. Gehm, Sabine/Husemann, Pirkko/Wilcke, Katharina von: Wissen in Bewegung. Perspektiven der künstlerischen und wissenschaftlichen Forschung im Tanz. Bielefeld: transcript Verlag 2007
  5. Haitzinger, Nicole/Jeschke, Claudia/Backhoefer, Andrea: Tanz & Archiv. Reenactment. München: epodium Verlag 2009

Disclaimer: Dieser Text basiert auf Literaturvorschlägen von ChatGPT. Alle Inhalte wurden von mir selbst auf Richtigkeit und Relevanz überprüft und der Text wurde von mir verfasst.

#05 Movement Direction

Die Kunst der Bewegungsregie in Tanzvideografie

Bewegungsregie ist eine facettenreiche Kunstform, die zunehmend als essenzieller Bestandteil von Theater- und Filmproduktionen anerkannt wird. Sie beschäftigt sich mit der Entwicklung von Bewegungssprachen, körperlichen Ausdrucksformen und der Inszenierung von Choreografien, die das narrative und emotionale Erlebnis eines Werkes vertiefen. Während sie sich oft subtil in das Gesamtbild eines Stücks einfügt, kann sie auch als eigenständige, visuelle Sprache in Tanzvideografien genutzt werden. Bewegungsregie ist eine komplexe, oft unterschätzte Kunstform, die maßgeblich zur Lebendigkeit und Ausdruckskraft einer Inszenierung beiträgt. Sie verbindet technisches Wissen über den Körper mit kreativer Gestaltung, um eine einzigartige physische Sprache zu entwickeln. Ob in klassischen Theaterproduktionen oder modernen Tanzvideos – die Bewegungsregie bleibt ein unverzichtbares Element der visuellen und emotionalen Erzählkunst.

Die Rolle der Bewegungsregie

Die Arbeit eines Bewegungsregisseurs umfasst zahlreiche Aufgaben. Dazu gehören die Erforschung der Quellen von Bewegung und Handlung innerhalb eines Drehbuchs oder Librettos, die Inszenierung von Ensemblebewegungen sowie die Gestaltung fließender Übergänge zwischen Szenen. Außerdem hilft die Bewegungsregie dabei, einen bestimmten Stil oder eine physische Welt für eine Produktion zu erschaffen, sei es durch eine realistische oder abstrakte Darstellungsweise. Der Bewegungsregisseur kann mit historischen Tanzstilen arbeiten, Bewegungssequenzen für szenische Übergänge gestalten oder Charaktere durch physische Ausdrucksformen weiterentwickeln.

Eine der zentralen Herausforderungen besteht darin, den Körper als Instrument der Emotion und Kommunikation gezielt einzusetzen. Dies bedeutet nicht nur die Schulung der Darsteller in spezifischen Bewegungsabläufen, sondern auch die Begleitung ihres kreativen Prozesses. Bewegungsregisseure beobachten, analysieren und unterstützen Schauspieler dabei, die Verbindung zwischen Psyche und körperlichem Ausdruck zu finden. Dies kann durch gezielte Improvisationsübungen oder die Vermittlung traditioneller Bewegungstechniken geschehen.

Bewegungsregie in der Zusammenarbeit mit einem Regisseur

Die Zusammenarbeit mit einem Regisseur beginnt idealerweise mit einer eingehenden Lektüre des Drehbuchs oder der Quellmaterialien, um sich auf die erste Besprechung vorzubereiten. Es ist wichtig, erste Ideen für mögliche Bewegungskonzepte mitzubringen und zu überlegen, wie diese zur Gesamtästhetik der Inszenierung beitragen können. Der erste Austausch dient dazu, den Stil, die Tonalität und die thematische Tiefe der Produktion zu erfassen. Hierbei kann es hilfreich sein, visuelle Referenzen wie Pinterest-Boards oder Videobeispiele zur Veranschaulichung der kreativen Ansätze mitzubringen.

Nach diesem ersten Gespräch sind mehrere Faktoren zu klären:

  • Welcher historische oder stilistische Kontext bestimmt die Bewegungssprache?
  • Welche Erwartungen gibt es an die Rolle der Bewegung in der Produktion?
  • Wie viel Zeit steht für die Entwicklung und Umsetzung der Bewegungsarbeit zur Verfügung?
  • Welche Fähigkeiten bringen die Darsteller mit, und welche müssen eventuell geschult werden?
  • Wird die Bewegungsregie auch für szenische Übergänge verantwortlich sein?

Durch weitere Treffen mit dem Regisseur, dem Bühnenbildner und anderen Kreativen verfeinert sich das Konzept kontinuierlich. Da die Produktion ein dynamischer, sich entwickelnder Prozess ist, ergeben sich fortlaufend neue Fragestellungen, die die Bewegungsarbeit beeinflussen können. Besonders wichtig ist es, ein klares Verständnis für den Stellenwert der Bewegung in der Gesamtinszenierung zu entwickeln. Dies betrifft nicht nur die dramaturgische Funktion, sondern auch praktische Fragen wie die zeitlichen Ressourcen für Proben und die technischen Rahmenbedingungen auf der Bühne oder vor der Kamera.

Bewegungsregie und Choreografie – Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Die Begriffe „Bewegungsregie“ und „Choreografie“ werden oft synonym verwendet, weisen jedoch wesentliche Unterschiede auf. Während Choreografen in erster Linie mit trainierten Tänzern arbeiten und komplexe, musikalisch abgestimmte Tanzsequenzen kreieren, liegt der Fokus der Bewegungsregie auf der Arbeit mit Schauspielern, Sängern oder anderen Darstellern. Der Bewegungsregisseur sorgt dafür, dass die physische Darstellung eines Charakters stimmig ist und dass Emotionen glaubhaft über den Körper vermittelt werden.

Trotz dieser Unterschiede überschneiden sich beide Rollen in vielerlei Hinsicht. Beide erfordern ein tiefes Verständnis für Körperbewegungen, Rhythmus und Raumgestaltung. Beide müssen kreativ und lösungsorientiert arbeiten, um Bewegungsmaterial effizient in den Probenprozess zu integrieren. In vielen Theater- und Filmproduktionen arbeiten Choreografen und Bewegungsregisseure eng zusammen, um ein kohärentes Bewegungskonzept zu entwickeln.

Literaturverzeichnis:

Flatt, Kate: Movement Direction. Developing Physical Narrative for Performance. Ramsbury/Marlborough: Crowood Press 2022

#10 Inhaltsverzeichnis?

Hier mein vorübergehendes Inhaltsverzeichnis für meine Masterarbeit mit dem vorläufigen Titel „Framing Motion. Die Kunst der Tanzvideografie“.

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
    • Problemstellung
    • Zielsetzung und Fragestellung
    • Methodisches Vorgehen
  • Theoretischer Rahmen
    • Tanz und Film: Ein Spannungsfeld zwischen Linearität und Nicht-Linearität
    • Immersives Storytelling: Definition und Anwendungsmöglichkeiten
    • Farbgestaltung und Bildkomposition: Theorien und Praxis
    • Montage und Rhythmus: Die Verbindung von Bewegung und Schnitt
  • Stand der Forschung
    • Analyse bestehender Tanzfilme
    • Best-Practice-Beispiele und deren Besonderheiten
      • Step Up Filme
      • Black Swan
      • Dirty Dancing
  • Konzeption des Tanzfilms
    • Entwicklung der Shotlist und des StoryboardsFarbkonzept und Stilisierung
    • Integration von Tanzstilen
      • Möglichkeiten
      • Herausforderungen
  • Umsetzung
    • Vorbereitung und Drehplanung
    • Produktion: Kameraarbeit und Choreografie
    • Postproduktion
      • Schnitt
      • Color Grading
  • Analyse und Reflexion
    • Wirkung der filmischen Mittel auf die Wahrnehmung von Tanz
    • Vergleich mit bestehenden Tanzfilmen
    • Erkenntnisse und Ausblick
  • Fazit
  • Literaturverzeichnis

Bisheriges Literaturverzeichnis:

Hier liste ich jegliche Literatur an, die ich zum jetzigen Zeitpunkt auch in mein Exposé für das Masterarbeits-Thema gebe. Heißt diese Literatur wird die Basis der Arbeit oder sicher erwähnt werden. Jedoch habe ich viel mehr Literatur zur Recherche gefunden und auch welche ich in der finalen wissenschaftlichen Arbeit benutzen möchte, jedoch wäre es zu viel hier mein aktuelles Literaturverzeichnis komplett aufzulisten.


Arendell, Telory/Barnes, Ruth: Dance’s Duet with the Camera. Motion Pictures. London: Springer 2016

Brannigan, Erin: Dancefilm. Choreography and the Moving Image. New York: Oxford Univ. Press 2011

Flatt, Kate: Movement Direction. Developing Physical Narrative for Performance. UK: Crowood Press 2022

Haine, Charles: Color Grading 101. Getting Started Color Grading for Editors, Cinematographers, Directors, and Aspiring Colorists. New York/London: Routledge 2019

Hurkman, Alexis Van: Color Correction Look Book. Creative Grading Techniques for Film and Video. San Francisco: Peach Pit 2013

Katz, Steven D.: Film Directing, Cinematic Motion. A Workshop for Staging Scenes. 2. Aufl. Kalifornien: Michael Wiese 1998

Köhler, Kristina: Der tänzerische Film. Frühe Filmkultur und moderner Tanz. Marburg: Schüren 2018

Mitoma, Judith: Envisioning dance on film and video. New York/London: Routledge 2002

Rosiny, Claudia (14.02.2018): Videotanz. Kennzeichen und Konzepte eines intermedialen Genres und seiner filmhistorischen Vorläufer. URL: https://nachdemfilm.de/issues/text/videotanz (zuletzt abgerufen am 05.12.2024)

Rosiny, Claudia: Tanz Film. Intermediale Beziehungen zwischen Mediengeschichte und moderner Tanzästhetik. Bielefeld: transcript 2013, E-Book

Spain, Louise: Dance on Camera. A Guide to Dance Films and Videos. USA: Scarecrow Press 1998

Wikipedia. Die freie Ezyklopädie (10.12.2023), s.v. Tanzfilm, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tanzfilm&oldid=240070512 (zuletzt aufgerufen am 04.11.2024)

IMPULS #08 Luminous Flora

Project Team:
Dragana Maksimovic, Karolina Malec, Antonia Muszi, Bernadette Pößnicker, Katharina Rauch, Vanessa Stöckel, Stefanie Weber

Concept

Luminous Flora is a captivating, interactive installation that invites visitors to create their own personalized flower arrangements, combining creativity with advanced technology. By using a tablet interface, participants can select and arrange virtual flowers, choosing from various colors and shapes to craft a unique bouquet. The flowers are carefully designed in a 3D program, ensuring that they feel life-like, with textures, colors, and shapes that bring them to life in a digital space. The final creation is then projected onto an abstract custom-made polygonal bouquet, which adds a tangible, three-dimensional aspect to the digital design. This process not only merges art and technology but also empowers participants to explore their creative potential in a completely new way.

The original idea for this project was to collaborate with Blumen B&B, a florist business located in Eggenberg. The goal was to offer an innovative and engaging way for customers to interact with floral arrangements. Visitors could experiment with designing digital bouquets that reflected their personal tastes, providing inspiration for real-world bouquets. This interactive experience was aimed at sparking new ideas and interest in floral design, with the hope that visitors would translate their digital creations into real-world purchases. While the project’s initial concept also included printing a tangible version of each digital bouquet, this was eventually left out due to logistical challenges. Instead, the focus remained on the interactive and immersive nature of the installation, offering visitors a creative and engaging experience through digital technology.

The project highlights the fusion of art and technology, showcasing how digital design can be used to create an interactive, visually stunning experience. Through the use of a tablet interface, participants design their bouquets and see them projected in real-time onto a physical abstract flower bouquet. The app, developed using Protopie and Figma, served as the primary interface for user interaction, and the mapping and projection of the floral designs were achieved with the help of Resolume, ensuring that the digital flowers blended seamlessly into the physical object. The communication between the app and the projector was achieved using OSC messages, enabling the projected design to update in real-time as the user interacted with the tablet interface. This seamless integration of digital and physical elements created a unique experience.


Software and Tools:
App: Figma & Protopie
3D Flowers and Animations: Blender and Adobe After Effects
3D Flower Bouquet Model: Blender, Adobe Illustrator, Lasercutter
Mapping and Projection: Resolume
OSC Messages: Interaction between App and Projector
Physical Setup: Flower Bouquet Sculpture, Bouqet Stand, Bouqet Vase, Beamer Stand, Tablet Stand
Hardware: iPad, MacBook, Beamer, external router, HDMI Cables, power Cables

Project Workflow:
Concept Development
Design Process (App, 3D Flowers, physical Bouquet)
Software Implementation (Protopie, Resolume)
Construction of the Flower Bouquet Sculpture
Construction of the stands
Testing
Hardware Setup
Troubleshooting
Final Adjustments
Supervising and Restarting the Installation during the exhibition
Evaluation

Challenges and Solutions:
Communication and collaboration issues within the group
Technical issues with video rendering and file sizes
Overheating and insufficient airflow for MacBook (and Beamer)
Network connectivity problems (fixed with external router)

Reflection & Challenges

The development and execution of Luminous Flora involved multiple technological and artistic components. The app, which was created using Figma and Protopie, served as an intuitive interface for visitors to design their virtual bouquets. Through a drag-and-drop system, users could select flowers designed in Blender and After Effects, then customize them by changing colors and positions. These virtual bouquets were mapped and projected onto a custom-made polygonal 3D flower bouquet, which acted as the canvas for the projections. The Resolume software was used to map the flowers onto the physical structure, with OSC messages facilitating the communication between the tablet and the projector.

The flower visuals were created mainly in Blender, as the software was used to model the flowers, creating texture, animating the dancing light and rendering the PNG sequences. Each of the three flowers has been rendered in four different colors and from two different camera perspectives. We rendered the PNG sequences in a small resolution (one third of full HD) as suggested in one feedback session. Nevertheless the rendering of the 24 (short) videos took a lot of time as the computer rooms at FH are meanwhile unfortunately locked during the holidays and we used our private laptops. After rendering the sequences we went on to place the flowers into the triangles of the polygon flower bouquet. We used an SVG of the UV unwrapped polygon structure in Adobe After Effects and placed the flowers. To create additional movement and dynamic we added multiple light effects and movement effects onto the videos. At first we rendered the resulting videos in 4K which we discovered later was unnecessary and used full HD videos for the final installation.

The lowpoly bouquet was scribbled by hand and then built in Blender as a 3D model. Based on this model we built the polygon shaped flower bouquet out of bookbinding cardboard. For it to become the lowpoly sculpture in the end, we used the laser cutter to cut different pieces, mainly triangles. These pieces would then fit together in the end to form a big polygon. In the beginning we made latches in order to glue the pieces together. The latches were also a couple millimetres thick and made the shapes not fit together in the end due to their added height. Therefore we had to cut the latches off by hand, and laser cut additional small latch-like pieces with which it was possible to connect the shapes together on the inside. After constructing the sculpture the 3D model for the app was adjusted to the real life model, so the exact same shape is shown in the app.

The physical setup was also an essential part of the experience. A dedicated stand for the tablet ensured that users could interact with the app comfortably, while at the same time it served for the beamer, allowing an optimal positioning of the projections. The polygonal flower bouquet was placed on the opposite and in the center of the room, creating a focal point for the projections and adding depth to the digital designs.

As with any complex project, there were some challenges that arose throughout the development process. One of them was the communication within the group. Since it was a large group and each team member (each major) was responsible for different aspects of the project (e.g., app development, building the polygon flower bouquet, 3D flower design, mapping), we experienced moments where the lack of clear role definitions led to confusion and delays for some people in the group.

From a technical perspective, we faced rendering challenges related to the size of the files used in Resolume. Due to the large number of animations and video files required for the projections, we encountered issues with file sizes that were too large for the software to process efficiently. However, by compressing and converting the files into formats compatible with Resolume, we were able to resolve the issue and maintain the quality of the visual experience. Additionally to avoid reaction errors while dragging the flowers into the different triangle shapes in the app, a good solution would have been to make the entire triangular area in the app responsive, rather than just a selected part.

Another technical problem that arose was the overheating of the MacBook used to run the app and projection system. The stand was not optimal designed for that, leading to insufficient airflow and causing it to overheat. While we managed to temporarily solve this issue during the installation, better planning regarding ventilation and device placement and/or choice is necessary for future setups to avoid overheating. In addition, we faced network connectivity problems when the app was running through the cloud. The Wi-Fi signal was weak, which caused delays in communication. This issue was resolved by using an external router, which significantly improved the connection and allowed the system to function smoothly.

Despite these challenges, the final result was a great success. The project provided an engaging and visually striking experience for participants, combining creativity with technology in a way that encouraged exploration and interaction. The projections were seamless, and the digital bouquets were vibrant and life-like, enhancing the immersive nature of the installation. While there were moments of frustration and technical difficulties, the outcome exceeded our expectations.

Looking back, we recognize that some of the challenges could have been addressed earlier in the process. However, the overall experience was immensely rewarding, both for the team and the visitors. The project allowed us to blend traditional floral design with cutting-edge technology, creating a unique and memorable interactive installation. The envisioned collaboration with Blumen B&B added another layer of relevance to the project, linking the digital and physical worlds of floral design.

Pictures of the final installation:

IMPULS #07 Dance & Brain Studie – Ballettunterricht

Für diesen Impulsbeitrag schreibe ich über meine Erfahrung, die ich durch meine Teilnahme an der Tanzstudie „Dance & Brain“ gemacht habe.

Bei “Dance & Brain” handelt es sich um eine 6-wöchige Bewegungsintervention, mit welcher die Effekte von Tanztraining auf Menschen ohne Tanzerfahrung erforscht werden. Das Projekt werden vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert und an der Karl-Franzens-Universität von einem interdisziplinären Team durchgeführt. Für eine Teilnahme habe ich 60 Euro Zeitaufwands-Entschädigung erhalten (12 Tanzeinheiten + 3 Mess-Tage). Die Tanzeinheiten fandn 2x pro Woche am Diagnostikzentrum Rosenhain statt (direkt neben dem USI Gebäude). Jedes Training dauerte 90 Minuten und wurden vom “Dance & Brain” Team geleitet.

Im Rahmen dieser Studie habe ich 2x pro Woche einen Ballett-Unterricht zusammen mit andere Personen, die ich noch nicht gekannt habe. Alle Studie-/KursteilnehmerInnen haben noch nie zuvor jegliche Tanzerfahrungen gemacht und sind alles Newbies gewesen, sowie ich auch. Die Erfahrung für 8 Wochen regelmäßig zu Tanzen war unglaublich gut, ich habe gemerkt, wie gut es tut eine sportliche Routine zu haben. Jedoch war nicht nur der Sportfaktor gut daran, sonder, dass es Tanz war. Seit einiger Zeit, genauer gesagt letzten Jahres, hat sich mein Interesse an Tanz so sehr gesteigert. Deswegen habe ich mich in meinem Masterarbeits-Thema auch immer weiter bestätigt gefühlt. Jedoch nun wieder zur Tanzstudie: Im Ballett geht es viel um Präzision und Körperhaltung, gleichzeitig um so viele Gefühle und wie man sich beim Tanzen bewegt drückt unterschiedliche Dinge, Emotionen oder etliches aus. Genau dieser Punkt ist eine riesen Inspiration für mein eigenes Tanzvideo bzw. Tanzfilm. Als TänzerIn fühlt man während dem Tanzen so viel und genau diesen Punkt wäre unglaublich, wenn man ich durch gezielte Kameraführung aufzeigen könnte.

Ballett wird oft als strenge und perfektionistische Tanzform dargestellt. Die ersten Bewegungen fühlten sich ungewohnt an, doch mit jeder Stunde habe ich mehr Sicherheit und Ausdruck gewonnen, würde ich von mir selbst behaupten. Besonders faszinierte mich, wie viel Emotion und Eleganz in jeder Bewegung stecken. Der Kurs hat mich nicht nur körperlich gefordert, sondern auch innerlich bereichert. Ich habe mich freier, selbstbewusster und inspiriert, weiterzutanzen gefühlt. Die Gruppendynamik war toll, wir haben uns gegenseitig alle so sehr motiviert. Zu Beginn waren alle sehr skeptisch bezüglich dem Ballett als Tanzart, fast schon enttäuscht, dass es kein anderes Tanzgenre wurde, weil wir haben uns alle angemeldet ohne zu wissen, was wir tanzen werden in dem Kurs. Jedoch stellte sich heraus, dass es super für alle, die bis zum Ende dabeigeblieben sind, war.

Beim Tanzen werden Fähigkeiten wie Koordination, Gleichgewicht und Köperhaltung gefördert. All diese Fertigkeiten helfen uns im Alltag körperlich fit zu bleiben. Immer mehr Studien zeigen aber auch, dass Tanzen unsere Stimmung und unser Wohlbefinden, und vielleicht auch unsere kognitiven Funktionen positiv beeinflussen kann.

„Tanzwissenschaften“ ist ein multidisziplinäres Fachgebiet, das verschiedene Aspekte des Tanzes, einschließlich seiner physiologischen, psychologischen, soziokulturellen und künstlerischen Dimensionen, untersucht.
Es integriert Wissen aus Bereichen wie Sportwissenschaft, Psychologie, Soziologie und Biomechanik, um Themen wie Leistung, Verletzungsprävention, Bildung und die Auswirkungen des Tanzes auf Gesundheit und Gesellschaft zu untersuchen. Insgesamt zielt es darauf ab, den menschlichen Körper in Bewegung, die kognitiven und emotionalen Aspekte des Tanzes und seine breitere kulturelle Bedeutung zu verstehen.
In einem aktuellen Forschungsprojekt (gefördert vom FWF) gehen wir der Psychologie des Tanzens auf den Grund. Wir untersuchen, wie sich eine mehrwöchige Tanzintervention auf unser Gehirn und auf unser körperliches und mentales Wohlbefinden auswirkt.“1

„Tanzwissenschaften“ ist ein multidisziplinäres Fachgebiet, das verschiedene Aspekte des Tanzes, einschließlich seiner physiologischen, psychologischen, soziokulturellen und künstlerischen Dimensionen, untersucht. Es integriert Wissen aus Bereichen wie Sportwissenschaft, Psychologie, Soziologie und Biomechanik, um Themen wie Leistung, Verletzungsprävention, Bildung und die Auswirkungen des Tanzes auf Gesundheit und Gesellschaft zu untersuchen. Insgesamt zielt es darauf ab, den menschlichen Körper in Bewegung, die kognitiven und emotionalen Aspekte des Tanzes und seine breitere kulturelle Bedeutung zu verstehen.2

Zu der „Dance & Brain“ Studie kann man sich weiterhin anmelden, da sie noch weitere Testrunden führen, um ein aufschlussreiches Ergebnis zu bekommen. Falls jemand Interesse dafür hat, der diesen Blogbeitrag liest gerne unter den weiterführenden Links am Ende dieses Beitrags nachsehen oder hier der direkte Link zur Anmeldung: https://edu.survey.uni-graz.at/index.php/919262?lang=de Die nächsten Durchgänge starten ab März 2025.

Literatur:

1 https://biologische-psychologie.uni-graz.at/de/forschungsfelder/koerperliche-bewegung-sport

2 https://www.instagram.com/p/C8Wwh-pIBtc/?img_index=1

Weiterführende Links:

https://linktr.ee/danceresearch_unigraz

https://www.instagram.com/danceresearch_unigraz

https://www.tanztherapie.at

IMPULS #06 Dance on Screen FilmFestival 

Dance On Screen: Eine Plattform für Tanzfilmkunst und ihr umfangreiches Archiv

Die Website Dance On Screen (danceonscreen.at) ist die zentrale Anlaufstelle für das gleichnamige österreichische Tanzfilmfestival, das seit 2016 in Graz stattfindet. Die Website bietet nicht nur Informationen zum Festival selbst, sondern auch Zugang zu einem umfangreichen Archiv an Tanzfilmen, die dort über die Jahre präsentiert wurden. Dieses Archiv stellt eine wertvolle Ressource für alle dar, die sich wissenschaftlich oder künstlerisch mit dem Thema Tanzfilm und Tanzvideografie beschäftigen, so wie ich für meine Masterarbeit. Leider habe ich von dem Festival selbst herausgefunden, als es vor 2-3 Tagen vergangen war. Deswegen habe ich aber die Website analysiert und im Archiv mir einen Überblick über die Videos verschafft.

Überblick über die Website

Die Website ist übersichtlich aufgebaut und gliedert sich in verschiedene Bereiche. Neben aktuellen Informationen zum Festival und dessen Geschichte bietet sie Einblicke in frühere Festival-Editionen, inklusive der gezeigten Filme, teilnehmenden KünstlerInnen und Veranstaltungsdetails. Besonders hervorzuheben ist das Archiv, das über einen separaten Link erreichbar ist (archive.danceonscreen.at). Hier befinden sich zahlreiche Tanzfilme und Trailer aus vergangenen Festivaleditionen, diese sind sehr spannend anzusehen und sich einen Überblick über die Inhalte zu verschaffen.

Das Archiv

Das Dance On Screen Archiv enthält eine wachsende Sammlung an Tanzfilmen, die in den letzten Jahren im Rahmen des Festivals gezeigt wurden. Aktuell umfasst es etwa 60 vollständige Filme sowie rund 25 Trailer, die einen ersten Eindruck der filmischen Arbeiten vermitteln. Die Filme decken eine breite stilistische und inhaltliche Vielfalt ab – von experimentellen Kurzfilmen über dokumentarische Arbeiten bis hin zu narrativen Tanzfilmen.

Das Archiv ist so aufgebaut, dass die Filme nach Jahrgängen durchsucht werden können. Dies ermöglicht eine einfache Navigation durch die verschiedenen Festivaljahrgänge und erleichtert den Vergleich künstlerischer Entwicklungen über die Zeit hinweg. Für Forschende und Filmschaffende bietet es eine wertvolle Möglichkeit, sich über aktuelle Trends im Tanzfilm zu informieren und Inspiration für eigene Projekte zu gewinnen.

Filmische Mittel im Archiv

Ein Blick auf die Filme im Archiv offenbart eine Vielzahl an filmischen Strategien, die genutzt werden, um Tanz für die Kamera optimal einzufangen. Besonders auffällig sind:

  • Kameraführung
    Einige Filme setzen auf statische Kameraeinstellungen, die den Tanz in voller Länge zeigen, während andere dynamische Kamerabewegungen nutzen, um die Choreografie zu verstärken und neue Perspektiven auf den Körper zu ermöglichen.
  • Montagetechnik
    Der Schnitt spielt eine wesentliche Rolle in der Inszenierung von Tanz. Während manche Filme mit langen Einstellungen arbeiten, um die Körperlichkeit der Tänzer:innen vollständig sichtbar zu machen, setzen andere auf schnelle Schnitte, um die Energie des Tanzes zu steigern.
  • Lichtgestaltung und Farben
    Das Spiel mit Licht und Farbe ist ein weiteres zentrales Stilmittel, das im Archiv vielfach zu beobachten ist. Von minimalistischer Schwarz-Weiß-Ästhetik bis hin zu farbintensiven, theatralischen Inszenierungen reicht die Bandbreite der gestalterischen Möglichkeiten.
  • Musikalische Untermalung
    Die Verbindung zwischen Tanz und Musik ist essenziell für das filmische Erlebnis. Einige Filme im Archiv experimentieren mit Stille oder abstrakten Klanglandschaften, während andere auf klassische oder elektronische Musik setzen, um den Rhythmus der Choreografie zu betonen.

Bedeutung

Dance On Screen bietet eine gut zugängliche Plattform beispielweise für Filmschaffende und WissenschaftlerInnen, ChoreografInnen, um sich mit den Möglichkeiten der Tanzvideografie auseinanderzusetzen. Das Archiv dient nicht nur als Inspirationsquelle, sondern auch als Studienobjekt für die Analyse filmischer Techniken im Tanzfilm. Wer sich intensiver mit dem Zusammenspiel von Tanz und Film befassen möchte, findet hier eine hervorragende Grundlage für weiterführende Forschungsarbeiten oder eigene kreative Projekte. Ich werde die Website auch für meine wissenschaftliche Arbeit definitiv als Quelle einbeziehen und vielleicht 1-2 ganze Tanzvideos noch genauer analysieren. Zusätzlich dazu bin ich am Überlegen, ob ich die Organisatorin und Choreografin Valentina Moar für ein Expertinnen-Interview für meine Masterarbeit anfrage. Sie wäre nämlich die perfekte Schnittstelle zwischen Tanz und Video.

Die Website Dance On Screen ist eine umfassende und wertvolle Plattform für alle, die sich für Tanzfilm und Tanzvideografie interessieren. Neben Festivalinformationen bietet sie mit ihrem umfangreichen Archiv eine einzigartige Möglichkeit, sich mit aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich vertraut zu machen. Besonders für Studierende und Forschende im Bereich Tanz und Film ist die Sammlung ein wertvoller Ausgangspunkt für theoretische und praktische Auseinandersetzungen mit dem Genre des Tanzfilms.

Website-Links:

https://www.danceonscreen.at

https://archive.danceonscreen.at

Weiterführende Links:

Valentina Moar: https://valentinamoar.zimt.at/

https://brut-wien.at/de/Programm/Festivals

IMPULS #05 Pina

Der Film „Pina“ von Wim Wenders präsentiert die Choreografien der TänzerInnen des Tanztheaters Wuppertal in einer filmischen Umsetzung, die stark mit räumlichen und filmischen Mitteln arbeitet. Die Tanzszenen entstehen sowohl auf der klassischen Theaterbühne als auch in urbanen und natürlichen Außenräumen, wodurch sich eine besondere Verbindung zwischen Tanz und Umwelt ergibt. Der Film beginnt mit der Inszenierung von „Le Sacre du Printemps“, einer Choreografie von Pina Bausch, die auf einer Bühne mit Torfboden getanzt wird. Die Kamera bleibt größtenteils statisch oder bewegt sich langsam, um die kollektive Dynamik der Gruppe zu erfassen. Durch das gedämpfte Licht und gezielte Spotlights auf die TänzerInnen wird eine rohe, archaische Atmosphäre geschaffen, die die physische Intensität der Choreografie unterstützt. Der Kontrast zwischen der dunklen Erde und den hellen Kostümen betont die Körperlichkeit der TänzerInnen und die starke Bodenverbundenheit des Stücks.

In der Sequenz von Café Müller wechselt die Kamera zu einer deutlich subjektiveren Perspektive. Hier werden viele Nahaufnahmen eingesetzt, die das Innenleben der TänzerInnen widerspiegeln. Die Choreografie spielt mit wiederholten, fast traumartigen Bewegungsmustern, die durch die Positionierung der Kamera verstärkt werden. Dabei folgt die Kamera den TänzerInnen oft in langsamen, fließenden Bewegungen durch den Raum, wodurch eine Intimität zwischen den Akteuren und dem Publikum erzeugt wird. Das Bühnenbild ist mit Stühlen und Tischen überladen, was eine klaustrophobische Stimmung schafft. Die TänzerInnen bewegen sich durch diesen engen Raum, stoßen an Möbelstücke oder lassen sich fallen, was die expressive, oft schmerzhafte Emotionalität des Stücks unterstreicht. Die Beleuchtung ist bewusst schummrig gehalten und unterstützt die melancholische, introspektive Stimmung.

Eine ganz andere filmische Herangehensweise zeigt sich in den Szenen von Kontakthof, die in einem neutralen, fast sachlichen Bühnenraum gefilmt sind. Die Kamera bleibt hier oft auf Distanz und fängt die TänzerInnen in einem breiteren Blickfeld ein. Dabei werden viele Gruppenbewegungen gezeigt, die in ihrer Strenge und Wiederholung fast mechanisch wirken. Im Gegensatz zu anderen Stücken, die stark mit emotionaler Expressivität arbeiten, konzentriert sich diese Szene auf formale Abläufe und zwischenmenschliche Interaktionen. Die Beleuchtung ist hier weitgehend gleichmäßig und sachlich, ohne dramatische Schatten oder Farbkontraste, sodass die Konzentration allein auf den Körperbewegungen liegt.

In der Sequenz zu Vollmond kommt eine sehr dynamische Kameraführung zum Einsatz, die die Energie des Tanzes direkt aufgreift. Die Szene spielt in einer künstlichen Naturlandschaft mit einem großen Felsen und einer Wasserfläche auf der Bühne. Die TänzerInnen interagieren physisch mit diesen Elementen, rennen durch das Wasser, springen über den Felsen oder lassen sich ins Wasser fallen. Die Kamera bewegt sich mit der Bewegung der TänzerInnen mit, oft in unruhigen, fast dokumentarisch wirkenden Handkameraeinstellungen, die das Spontane und Unvorhersehbare dieser Szene betonen. Besonders in den Momenten, in denen das Wasser aufgewirbelt wird, entstehen eindrucksvolle visuelle Effekte, die durch gezielte Lichtsetzung verstärkt werden. Im Gegensatz zu anderen Szenen, die eine eher theatrale Inszenierung haben, wirkt Vollmond fast wie ein Ausschnitt aus einer naturalistischen Performance im Freien, obwohl es sich um eine Bühneninszenierung handelt.

Neben diesen zentralen Sequenzen des Films gibt es eine Vielzahl weiterer Tanzszenen, die teilweise in urbanen Räumen, in Industrieanlagen oder in der freien Natur gefilmt wurden. Diese Szenen brechen mit der klassischen Bühnensituation und betonen die Alltagsnähe des Tanzes. In diesen Passagen setzt Wenders häufig ungewöhnliche Kameraperspektiven ein, darunter Luftaufnahmen, Kamerafahrten entlang von Gebäuden oder intime Nahaufnahmen der TänzerInnen in Bewegung. Dabei gelingt es dem Film, den Ausdruck und die Philosophie von Pina Bauschs Tanztheater nicht nur dokumentarisch festzuhalten, sondern in eine eigenständige filmische Sprache zu überführen, die den Tanz über die reine Bühnendarstellung hinaus erweitert.

Ein besonders auffälliges Stilmittel in Pina ist der Einsatz von 3D-Technologie, die Wenders bewusst nutzt, um die räumliche Tiefe der Choreografien erfahrbar zu machen. Durch die dreidimensionale Darstellung wirken die TänzerInnen nicht nur als zweidimensionale Silhouetten auf einer flachen Bühne, sondern erhalten eine Körperlichkeit, die den Zuschauer fast physisch in die Performance hineinzieht. Dies verstärkt das immersive Erleben der Tanzszenen und hebt den Film von herkömmlichen Tanzdokumentationen ab.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Pina ein Film ist, der Tanz nicht nur dokumentiert, sondern in eine spezifische filmische Form übersetzt. Die verschiedenen Tanzszenen nutzen unterschiedliche filmische Mittel – von statischen Totalen bis zu dynamischen Handkameraaufnahmen, von melancholischer Dunkelheit bis zu leuchtenden Bühnenbildern –, um die Vielfalt und Ausdruckskraft des Tanztheaters Wuppertal einzufangen. Dabei gelingt es Wenders, den Geist von Pina Bauschs Choreografien nicht nur festzuhalten, sondern durch die filmische Inszenierung weiterzuentwickeln und für ein breites Publikum zugänglich zu machen.