03 // Capture what you feel and not what you see

Filme beeindrucken uns besonders, wenn Bild und Ton ein harmonisches Zusammenspiel ergeben. Wie kann visuelle Kunst dazu dienen, nicht nur die Welt oder die „äußere“ Realität um uns herum, sondern auch unsere inneren Empfindungen – also Emotionen und Gefühle – einzufangen. Wie kann sich der Fokus einer reinen Dokumentation hin zu einer Ausdrucksform von Gefühlen und Emotionen verlagern? Unterschiedliche Techniken, Stile sowie visuelle und auditive Effekte können verwendet werden um Emotionen bei Rezipient:innen auszulösen – wie zum Beispiel Lichtstimmung, Komposition, Einstellungsgrößen, Schärfe und Unschärfe, Musik und Sound, Bewegung,  Kontrast und Kameraperspektive. Auch das Kombinieren von diesen Elementen kann die Betrachter:innen auf verschiedene Weisen ansprechen und subtile oder dramatische Emotionen hervorrufen.

Literaturverzeichnis

Barnbaum, Bruce: The Art of Photography: An Approach to Personal Expression. Rocky Nook, 2010.

Bogre, Michelle: Photography as Activism: Images for Social Change. Focal Press, 2011.

Eil, Bernd, Jochen Kühnel, und Claudia Neuhaus: Studienhandbuch Filmanalyse. Wilhelm Fink, 2016.

Freeman, Michael: The Photographer’s Eye. Lewes, ILEX, 2007.

Naber, Christina: Dokumentarfilm und Emotion. Grundlagen – Konzepte – Analysen. VDM, 2009.

02 // Der Einfluss von Bild und Sound im Trailer(schnitt)

Ein Trailer „muss“ die besten Momente eines Films hervorheben, um das Interesse und die Neugier des Publikums zu wecken. Dabei ist die Auswahl der Szenen sowie das Hervorheben von Höhepunkten sehr wichtig. Die Schnitttechnik sowie das Einsetzen von visuellen Effekten spielen dabei eine wesentliche Rolle. Hinzu kommen Soundeffekte, um die visuellen Eindrücke zu verstärken, während Musik die Emotionen beeinflusst. Ein Trailer soll Fragen aufwerfen und Spannung aufbauen, ohne zu viel über die Handlung preiszugeben. Trailerschnitt erfordert ein Verständnis für Erzähltechnik und die Fähigkeit, die filmischen Elemente so zu kombinieren, dass Rezipient:innen mehr sehen wollen. Dabei ergeben sich folgende Fragen: Welche Rolle spielen Musik und Soundeffekte im Trailerschnitt, um die emotionale Wirkung zu verstärken? Welche Techniken werden im Trailerschnitt verwendet, um Spannung zu erzeugen? Wie beeinflusst ein Trailer die Wahrnehmung und die Erwartung der Zuseher:innen an einen Film?

Literaturverzeichnis

Bordwell, David: Narration in the Fiction Film. The University of Wisconsin Press , 1985.

Bordwell, David/Thompson, Kristin: Film Art: An Introduction. 8. Aufl., McGraw-Hill, 2008.

Bruhn, Herbert u.a. (Hrsg.): Musikpsychologie. 4. Aufl., Rowohlts Enzyklopädie, 2002.

Eder, Jens: Dramaturgie des populären Films. Drehbuchpraxis und Filmtheorie. LIT Verlag, 1999.

Flückiger, Barbara: Sound Design. 3. Aufl., Schüren, 2007.

Hediger, Vinzenz (Hrsg.): Demnächst in ihrem Kino. Grundlagen der Filmwerbung und Filmvermarktung. Schüren, 2005.

Murch, Walter: In the Blink of an Eye: A Perspective on Film Editing. 2. Aufl., Silman James Press, 2001.

01 // Musikvideos als Kunstform

Wenn man Musikvideos nicht nur als reine Werbemittel für Musikstücke, sondern als eigenständige Kunstwerke betrachtet, ergeben sich daraus folgende Fragen und Überlegungen: Können Musikvideos überhaupt eigenständige Kunstwerke sein? Wie können visuelle und ästhetische Elemente zur kreativen, aber auch inhaltlichen Gestaltung von Videos beitragen und Botschaften und Bedeutungen beeinflussen? Mit Musikvideos werden oft Geschichten erzählt, doch nicht immer mit klarem Handlungsstrang oder traditionellen Erzählstrukturen. Immer mehr etabliert sich eine abstraktere Art der Herangehensweise, bei denen zum Beispiel bewegte Bilder auch auf metaphorische Weise eingesetzt werden können oder wo (filmische) Regeln keine Rolle mehr spielen. Musikvideos ermöglichen es KünstlerInnen Aufmerksamkeit und Interesse zu erzeugen, dass über das bloße Hören hinausgeht. In einer Welt, in der visuelle Inhalte dominieren, können tiefere Verbindungen zwischen Künstler:innen und Rezipient:innen geschaffen werden.

Literaturverzeichnis

Altmeyer, Markus: Die Filme und Musikvideos von Michel Gondry: Zwischen Surrealismus, Pop und Psychoanalyse. Tectum, 2008.

Bódy, Veruschka und Gábor(Hrsg.): Video in Kunst und Alltag. DuMont, 1986.

Bühler, Gerhard: Postmoderne, auf dem Bildschirm auf der Leinwand. Musikvideos, Werbespots und David Lynchs Wild at Heart. Gardez!-Verlag, 2002.

Flade, Uwe: „Gute Musikvideos gehören ins Museum.“ Zeit Online, 14. Oktober 2023, https://www.zeit.de/kultur/musik/2011-04/musikvideo-uwe-flade

Railton, Diane und Paul Watson: Music Video and the Politics of Representation. Edinburgh University Press, 2011.

Vernallis, Carol: Experiencing Music Videos: Aesthetics and Cultural Context. Columbia University Press, 2004.