#2 Impuls: Clowning around Town

Die Idee war es ein Fotoshooting durchzuführen, bei dem die, von unserer Gruppe entwickelte, Lichtinstallation in Szene gesetzt wird. Ein Harlequin-Kostüm diente als zentrale Figur, um die surreale Thematik des diesjährigen Klanglicht-Themas „Dreams“ zu verkörpern. Zudem wird durch das Kostüm das Zusammenspiel von Licht und Schatten in den Kirchenräumen betont. Der Harlequin symbolisiert die Verschmelzung von Gegensätzen – ein Motiv, das durch die Dynamik von Helligkeit und Dunkelheit, die unsere Lichtinstallation erzeugt, verstärkt wird. 

Das Ziel des Projekts war es, die besondere Atmosphäre der Antoniuskirche in Verbindung mit der Lichtinstallation einzufangen und diese als zentrales visuelles Element hervorzuheben. Das Konzept verbindet die historische und spirituelle Aura der Kirche mit modernen, künstlerischen Effekten, die durch gezielte Lichtregie zum Leben erweckt werden. Gleichzeitig soll das Projekt das visuelle Potenzial der Installation in Verbindung mit dem übergeordneten Thema „Dreams“ (Spektrum) künstlerisch untermalen. 

Konzept, Idee: Lea Haas
Fotografien: Stefanie Weber

Frauen in der Selbstständigkeit am Beispiel des Berufsfeldes der Fotografie

Meine bisherigen Blogs haben von Dokumentationsfilmen, Porträtfotografie und Streetfotografie gehandelt. Mein Thema für die Masterarbeit wird sich nach wie vor auf Fotografie beziehen, allerdings bringe ich einen gesellschaftskritischen Aspekt hinzu, der mich selbst als Frau betrifft.

Mein erstes Gespräch, im Zuge der Lehrveranstaltung Design and Research, wurde dafür genutzt, mein neues Thema vorzustellen und einen Diskurs darüber zu starten.
Meine Masterarbeit wird sich mit dem Thema „Frauen in der Selbstständigkeit“ beschäftigen. Roman Pürcher und ich kamen zum Entschluss, dass es bei diesem Thema besonders wichtig ist darauf zu achten, wissenschaftlich zu bleiben und nicht mit losen Verallgemeinerungen und Zuschreibungen zu argumentieren. Zu diesem Thema haben mich meine eigenen Erfahrungen in der Selbstständigkeit, Gespräche mit Frauen aus der Kreativbranche und der Besuch einer Ausstellung bewegt. Die Ausstellung „IN*VISIBLE x RAUM FÜR ERREGUNG – ZUR GLEICHSTELLUNG IM DESIGN“ werde ich kurz in diesem Blog erwähnen. Da sie sehr inspirierend war, werde ich ihr auch einen IMPULS widmen.

Um das Thema „Frauen in der Selbstständigkeit“ weiter einzugrenzen, werde ich mich in den folgenden Blogs auf Frauen in der Selbstständigkeit am Beispiel des Berufsfeldes der Fotografie spezialisieren. Das Berufsfeld der Fotografie ist daher so spannend für mich, weil ich selbst ein Gewerbe in diesem Bereich führe. Innerhalb dieser Branche möchte ich herausfinden welche Herausforderungen sich besonders für Frauen ergeben, wie sie sich selbst im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen Positionieren und selbst präsentieren.

Mir ist bewusst, dass Geschlechteridentitäten sehr vielfältig sind und dieses Thema von einer Zweigeschlechtlichkeit ausgeht, die den tatsächlichen gesellschaftlichen Gegebenheiten nicht gerecht wird und für viele Menschen einschränkend sein kann. Diese Einteilung in weiblich und männlich gelesene Personen wird im analytischen Teil herangezogen, um die Thematik vergleichbaren zu machen.

Als Plattform zur Untersuchung der Selbstpräsentationen möchte ich mich auf Instagram fokussieren. Auf dieser Social-Media-Plattform möchte ich untersuchen, inwiefern sich die Selbstpräsentation zwischen selbstständigen Fotografinnen und Fotografen unterscheiden. In weiterer Folge könnte erforscht werden, wie die unterschiedlichen Selbstpräsentationen und die Positionierung der eigenen Marke, auf potenzielle Kund*innen wirken.

Außerdem wäre es spannend auf die Preisgestaltung der angebotenen Dienstleistungen einzugehen. Ich stelle die Hypothese auf, dass Fotografinnen tendenziell weniger für ihre Leistungen verrechnen als Fotografen. Ich wage zu behaupten, dass Frauen ihre Dienstleistungen unter ihrem Wert verkaufen. In der Ausstellung „IN*VISIBLE x RAUM FÜR ERREGUNG – ZUR GLEICHSTELLUNG IM DESIGN“ habe ich erfahren, dass der Lohn in Berufsfeldern sinkt, sobald Frauen in ihn einsteigen.

Eine Langzeitstudie der US-Census-Daten zeigt: Sobald Frauen in ehemals männlich dominierte Berufe eintreten, sinken Gehälter und Prestige drastisch – um bis zu 57 %. 1

Dieses beschriebene Phänomen geht auch in die andere Richtung. Demnach steigt der Gehalt, wenn in weiblich dominierte Berufsfelder Männer einsteigen. Als Beispiel nannte die Ausstellung die IT-Branche. Diese wurde in ihren Anfängen von Frauen dominiert. Programmieren galt als einfache Aufgabe und erst mit dem Einstieg der Männer in diese Branche, stieg auch der Gehalt und das Ansehen rapide an.2

Für meine ersten Literaturrecherchen nutze ich Keywords wie Selbstständigkeit, Entrepreneur, Fotografie, Frauen, Gleichberechtigung und Selbstpräsentation. Im Laufe der ersten Recherchen haben sich schon mögliche Forschungsfragen finden lassen. „Bieten Fotografinnen ihre Dienstleistungen günstiger an als Fotografen?“ Um diese Frage zu beantworten, könnte eine Analyse der individuellen Preisgestaltungen herangezogen werden. So kann herausgefunden werden, ob sich die Preise zwischen Fotografinnen und Fotografen unterscheiden. Eine weitere Forschungsfrage könnte sich um die Selbstpräsentation von Fotografinnen und Fotografen drehen. „Wie präsentieren sich Fotografinnen im Vergleich zu Fotografen auf Instagram?“ Die Beantwortung kann durch die inhaltliche Analyse von Instagram-Profilen erreicht werden. Die Selbstinszenierung, verwendete Hashtags und Häufigkeit von persönlichen Bildern könnten mögliche Kategorien sein.

Abschließend möchte ich meine Masterarbeit mit einer kleinen Ausstellung abrunden.
Es könnte eine Fotoserie geben, wo Frauen fotografiert werden, die selbstständig als Fotografinnen arbeiten. Für die Fotos werden keine Models gecastet. Die Authentizität wird durch die Abbildung von realen Fotografinnen gewahrt und erreicht. An dieses Projekt möchte ich sehr konzeptionell herangehen und die herausgefundenen Fakten in visuell erfassbare Bilder verwandeln. Selbstporträts könnten auch ein Weg sein, um zu authentischen Bildern zu kommen. Möglich wäre auch eine Ausschreibung dieser Challenge via Instagram. Fotografinnen könnten dazu aufgefordert werden, sich selbst in einem Porträt festzuhalten. Das Porträt könnte eine Herausforderung thematisch aufbereiten, die sie persönlich einschränken und das berufliche Schaffen erschweren. Eventuell könnte diese Intervention über Instagram gestartet werden und ihre Ergebnisse am Ende in einer Ausstellung präsentiert werden. Weiters soll diese Ausstellung Raum für Diskurse unter Gleichgesinnten bieten. Es ist mir ein großes Anliegen, dass sich alle die an der Veranstaltung teilnehmen als große Community sehen.

1 (IN*VISIBLE x RAUM FÜR ERREGUNG 2024)

2 (vgl. IN*VISIBLE x RAUM FÜR ERREGUNG 2024)

Literaturangabe:

IN*VISIBLE x RAUM FÜR ERREGUNG. ZUR GLEICHSTELLUNG IM DESIGN. (2024) Kuratiert von Wicht, Johanna u.a. designforum Wien, Wien, 19.09.2024-10.11.2024

Reflexion & Ausblick

Ich habe Design & Research genutzt, um mich näher mit Streetfotografie zu beschäftigen. Es war eine gute Möglichkeit für mich in dieses Thema einzutauchen. Wie das folgende Bild „Auf der Suche“ zeigt, kann Fotografieren eine gemeinsame Aktivität sein. Bei Spaziergängen bietet es sich immer an die Kamera mitzunehmen oder mal schnell das Handy zu zücken.

Das PILOT-System werde ich in Zukunft für meine Bilder nutzen. Als Trigger schweben mir verlassene Fahrräder vor. Ich möchte die Stadt nach alten, nicht mehr genutzten Rädern (bzw. nach deren Überresten) absuchen und daraus eine Fotoserie machen. Diese vergessenen Fahrräder sehe ich als Zeitzeugen des urbanen Lebens. Sie haben bestimmt schon viel erlebt und ihre ganz eigenen Geschichten zu erzählen. Ich möchte das Zurückgelassen werden und den Zerfall durch diese Räder abbilden. Achtung, es könnte melancholisch werden …

Ich wünsche euch einen wunderschönen, sonnigen Sommer! 😉

Wahrnehmung schulen – ROT

Ein drittes Mal bin ich losgezogen, diesmal auf der Suche nach der Farbe Rot. Diese Farbe begegnet einem überall in der Stadt, was wohl daran liegt, dass sie als Signalfarbe häufig für Schilder und Warnhinweise verwendet wird. Schon bald entdeckte ich rot gekleidete Menschen, rote Fahrzeuge und Häuser, die mir vorher nie direkt aufgefallen waren.

Ich hoffe meine Bilder inspirieren DICH loszuziehen und die Stadt mit anderen Augen kennenzulernen.

Wahrnehmung schulen – GELB

Diese Woche habe ich damit gestartet, immer wenn Zeit ist, mit meiner Kamera loszuziehen und Objekte mit einer bestimmten Farbe zu fotografieren. Die Idee zu dieser Übung habe ich aus dem Buch “Mit offenen Augen”. Durch diese Übung wird die eigene Wahrnehmung geschult. Es war interessant zu sehen, wie sich meine eigene Wahrnehmung veränderte. Auf einmal sah ich überall Briefkästen. Ohne diesen Farb-Fokus auszuwählen, wäre sie mir nicht bewusst aufgefallen. Wenn ihr einen Briefkasten in der Grazer Innenstadt braucht – ich kann sie euch zeigen. In diesem Blogbeitrag möchte ich meine gelben Ergebnisse mit euch teilen.

Themenfindung – Porträtfotografie

In meinen nächsten Blogposts möchte ich mich mit der Porträtfotografie beschäftigen. Meine Forschung wird sich mit Fragen wie „Warum sehen zufällige Bilder immer besser aus als gestellte“ und „Wie bringe ich Menschen dazu, sich vor der Kamera wohl zu fühlen“ beschäftigen. Mein Ziel für dieses Semester ist es, die Beziehung zwischen Fotograf*innen und ihren Modellen unter die Lupe zu nehmen und Fähigkeiten zu entwickeln, wie ich Menschen vor meiner Kamera dazu bringe, sich zu entspannen und sich auf das Shooting einzulassen.

Ich kam auf dieses Thema, als ich mir die Bilder unserer Exkursion nach Barcelona ansah. Ich habe einzelne Porträts geschossen, ohne dass meine Studienkolleg*innen es aktiv mitbekommen haben. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Menschen viel entspannter sind, wenn die Bilder zufällig entstehen. Ich möchte die Blog-Beiträge nutzen, um herauszufinden, wie ich dazu beitragen kann, dass sich die Menschen vor meiner Linse wohlfühlen.

Hier sind meine Bilder, die mich zu dieser Forschung inspiriert haben: