Reflexion & Ausblick

Ich habe Design & Research genutzt, um mich näher mit Streetfotografie zu beschäftigen. Es war eine gute Möglichkeit für mich in dieses Thema einzutauchen. Wie das folgende Bild „Auf der Suche“ zeigt, kann Fotografieren eine gemeinsame Aktivität sein. Bei Spaziergängen bietet es sich immer an die Kamera mitzunehmen oder mal schnell das Handy zu zücken.

Das PILOT-System werde ich in Zukunft für meine Bilder nutzen. Als Trigger schweben mir verlassene Fahrräder vor. Ich möchte die Stadt nach alten, nicht mehr genutzten Rädern (bzw. nach deren Überresten) absuchen und daraus eine Fotoserie machen. Diese vergessenen Fahrräder sehe ich als Zeitzeugen des urbanen Lebens. Sie haben bestimmt schon viel erlebt und ihre ganz eigenen Geschichten zu erzählen. Ich möchte das Zurückgelassen werden und den Zerfall durch diese Räder abbilden. Achtung, es könnte melancholisch werden …

Ich wünsche euch einen wunderschönen, sonnigen Sommer! 😉

Meine Favoriten

Drei Tage lang habe ich nach bestimmten Farben (Gelb, Grün und Rot) in der Stadt gesucht. In diesem Blog möchte ich meine Favoriten mit euch teilen. 

Bild 1:

Dieses Foto wurde am Grazer Hauptplatz aufgenommen. Die Farbe Rot hat mich sehr inspiriert, da sie einem sofort ins Auge springt. Noch interessanter wird das Bild für mich, wenn ich das Foto schwarz weiß mache und die Farbe Rot dadurch noch mehr hervorgehoben wird:

Bild 2:

Dieses Foto habe ich von der Brücke aus gemacht. Ich fand es spannend die Komposition genau in der Mitte schräg zu teilen. Der Mann sitzt in dieser Komposition im mittleren, linken Drittel.

Ich möchte allen, die sich für Streetfotografie interessieren, das Buch “Mit offenen Augen” ans Herz legen. Das Thema wird sehr anschaulich mit vielen Beispielbildern erklärt. Außerdem werden einem Übungen näher gebracht, die wirklich Spaß machen beim Umsetzen.

Hier gehts zum Buch: https://www.thalia.at/shop/home/artikeldetails/A1061545257?ProvID=11010474&gad_source=1&gclid=CjwKCAjw1emzBhB8EiwAHwZZxYFJKf9w4yD1FwMq1kClx4eswKg4qbGrNk33TAqW4bTKI2EipLYEsxoCDaQQAvD_BwE

Viel Freude beim Fotografieren!

Das PILOT-System

In diesem Blog beschäftige ich mich mit dem PILOT-System. Diese Methode ist mir im Buch „Mit offenen Augen“ untergekommen.

Das PILOT-System wurde von Siegfried Hansen entwickelt. Es handelt sich dabei um ein Akronym, welches sich aus den Worten Places, Inspiration, Layers, Objects und Themes zusammensetzt. Die Reihenfolge ist bei der Anwendung des Systems nicht ausschlaggebend. Die Methode soll helfen, die eigene Wahrnehmung zu ändern und komplexe Motive zu finden. (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.61f)

Places

Bei diesem Punkt dreht sich alles um die Auseinandersetzung mit der Umgebung. Orte werden nach vorhandenen und imaginären Flächen und Linien abgesucht und analysiert. Das Flanieren durch die Stadt ist eine gute Möglichkeit, um Neues zu entdecken. Laut Hansen und Parolin ist es für grafische Fotografien hilfreich, mit einer Idee im Hinterkopf loszuziehen. So fällt es einem leichter, besondere Plätze zu erkennen. Bei der Streetfotografie geht es um die Balance zwischen Improvisation und Geduld. Es kann nötig sein einen Platz immer wieder aufzusuchen, bis alle Voraussetzungen (Lichtverhältnisse, Anzahl der Menschen …). (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.62-65)

Inspiration

Der Autor und die Autorin betonen, wie wichtig Anregungen von außen sind um neue Verknüpfungen machen zu können. Sie wollen den Leser*innen die Sorge nehmen, dass man sich zu sehr durch das Ansehen von Bildern beeinflussen lässt. Für die Anfangszeit ist es unumgänglich, sich Inspirationen zu holen. Namen wie André Kertész, Henri Cartier-Bresson, Ray K. Metzker, Ernst Haas und Saul Leitner werden genannt. (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.66f)

Mit ist aufgefallen, dass es sich hierbei nur um männliche Vertreter der Streetfotografie handelt. In meiner weiteren Recherche möchte ich Ausschau nach Fotografinnen halten und meine Wahrnehmung auch dahingehend schulen.

Laut Hansen und Parolin ist es schlussendlich nicht wichtig, für welchen Stil man sich entscheidet. In erster Linie soll die Umsetzung der Bilder Spaß machen und folglich zu mehr Ausdauer führen. (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.67)

Layers

Beim Arbeiten mit Ebenen dreht sich alles um den Vorder- und Hintergrund. Bilder werden interessanter, wenn mit mehreren Layern gearbeitet wird und der Raum so als Ganzes gesehen wird. Zu Beginn fokussiert man sich nur auf den Trigger und sucht anschließend das Umfeld nach Verbindungen zum Hauptmotiv ab. (Hansen/Parolin 2022, S.68f)

Objects

Laut Hansen und Parolin sind Objekte und Themen die wichtigsten Punkte des PILOT-Systems. Immer wieder wird nach dem Objekt Ausschau gehalten. Dadurch entwickelt sich eine selektive Wahrnehmung und verschiedene Variationen des Objekts werden erkannt. Im nächsten Schritt wird der Trigger bzw. das Objekt mit seiner Umgebung verknüpft und die Ebenen gewinnen an Bedeutung. Der Auslöser wird gedrückt, wenn der Vorder- und der Hintergrund zum Objekt passen. (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.72)

Themes

Bei den Objekten handelt es sich um greifbare Dinge. Themen sind abstrakt. Als Beispiel wird Gestik genannt. Sobald das Thema festgelegt wurde, können die Fotos umgesetzt werden. Der Autor und die Autorin betonen, dass sich mit der Zeit ein Automatismus einstellt. Zu Beginn muss nach dem Trigger konzentriert gesucht werden. Irgendwann finden sich die Trigger fast von alleine und werden automatisch mit ihrer Umgebung in Zusammenhang gebracht. Die Bilder funktionieren dann als Serie, weil sie einem Thema folgen. (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.87f)

Literaturangabe: Hansen, Siegfried/Parolin, Pia: Mit offenen Augen. Eine Wahrnehmungsschule für die Streefotografie. Heidelberg: dpunkt.verlag GMbH 2022

Wahrnehmung schulen – ROT

Ein drittes Mal bin ich losgezogen, diesmal auf der Suche nach der Farbe Rot. Diese Farbe begegnet einem überall in der Stadt, was wohl daran liegt, dass sie als Signalfarbe häufig für Schilder und Warnhinweise verwendet wird. Schon bald entdeckte ich rot gekleidete Menschen, rote Fahrzeuge und Häuser, die mir vorher nie direkt aufgefallen waren.

Ich hoffe meine Bilder inspirieren DICH loszuziehen und die Stadt mit anderen Augen kennenzulernen.

Wahrnehmung schulen – GRÜN

Vorgestern habe ich meine Kamera genommen und gezielt nach grünen Objekten Ausschau gehalten. Ich habe mich für die Farbe Grün entschieden, weil ich eine Herausforderung suchte und dachte, grüne Dinge seien schwer zu finden. Doch zu meiner Überraschung entdeckte ich direkt auf einem Balkon unseres Wohnhauses grüne Wäsche, die auf der Leine hing. Auch in der Stadt gab es viel Grünes zu entdecken. Überall sah ich plötzlich grüne Türen, Fahrräder und Kleiderstücke, die mir vorher nie aufgefallen waren. Es war erstaunlich, wie sehr sich meine Wahrnehmung veränderte. In diesem Blogbeitrag möchte ich meine grünen Entdeckungen mit euch teilen und euch zeigen, wie spannend es sein kann, die Stadt durch eine farbliche Linse zu betrachten.

Wahrnehmung schulen – GELB

Diese Woche habe ich damit gestartet, immer wenn Zeit ist, mit meiner Kamera loszuziehen und Objekte mit einer bestimmten Farbe zu fotografieren. Die Idee zu dieser Übung habe ich aus dem Buch “Mit offenen Augen”. Durch diese Übung wird die eigene Wahrnehmung geschult. Es war interessant zu sehen, wie sich meine eigene Wahrnehmung veränderte. Auf einmal sah ich überall Briefkästen. Ohne diesen Farb-Fokus auszuwählen, wäre sie mir nicht bewusst aufgefallen. Wenn ihr einen Briefkasten in der Grazer Innenstadt braucht – ich kann sie euch zeigen. In diesem Blogbeitrag möchte ich meine gelben Ergebnisse mit euch teilen.

Streetfotografie Tipps

Heute habe ich mit im Internet nach Tipps uns Tricks zum Thema Streetfotografie umgesehen. Neben dem Buch “Mit offenen Augen”, wollte ich mir Videos dazu ansehen. Hier ein Video, das ich mit euch teilen möchte:

Pierre T. Lambert spricht in seinem YouTube Video über fünf Techniken für die Streetfotografie.

THE INVISIBLE CORNER: Bei dieser Methode wird das Bild um eine Ecke gemacht. Pierre T. Lambert erzählt darüber, dass Momente durch eine Kamera gestört werden können. Wenn Menschen eine Kamera sehen, lösen sie sich oft von den Tätigkeiten, die sie gerade machen. Diesem Problem wirkt diese Technik entgegen.

    CROWD IMMERSION: Hierbei bleibt die Fotografin oder der Fotograf statisch inmitten einer Menschenmasse stehen. Die Menschen beginnen einem auszuweichen und die fotografierende Person wird nahezu unsichtbar. So können Bewegungen aufgenommen werden. Hier kann mit Langzeitbelichtungen gespielt werden.

    INTERACTION WITH PEOPLE: Im Video spricht der Fotograf darüber, dass wundervolle Fotos entstehen können, wenn wir mit Menschen interagieren. Zu Beginn der Interaktion gibt er die Kamera meist nach hinten, um ungehindert mit den Menschen zu sprechen. Der Fotograf nimmt sich Zeit die Menschen kennenzulernen und bittet sie dann erst um ein Foto.

    ALWAYS BE ON THE MOVE: Diese Technik unterscheidet sich im Wesentlichen von der zuvor Erwähnten. Hier geht es darum, immer in Bewegung zu bleiben und nicht zu lang am selben Platz zu bleiben. Pierre T. Lambert sagt, dass er so offen für neues und das Unbekannte bleibt. Als Richtwert nennt er 30 Sekunden bis maximal einer Minute, die er an einem Platz verweilt.

    CHASING LIGHT: Wenn Pierre T. Lambert nicht genau weiß, was er fotografieren oder wo er hingehen soll, orientiert er sich am Licht. Das muss nicht immer nur die Sonne sein. Auch in der Nacht ergeben sich schöne Motive durch Laternen oder vorbeifahrende Fahrzeuge.

      In einem meiner Blogs möchte ich seine Tipps ausprobieren und meine Ergebnisse mit euch teilen. Seit gespannt! 🙂

      Gib dem Foto die Seele zurück!

      Dafür brauchen wir Fotograf*innen.

      Der Werbeslogan von Martin Auer, „Gibt dem Brot die Seele zurück“ ist meiner Meinung nach auch auf die Fotografie anwendbar. So gut wie jeder Mensch trägt in seiner Hosentasche eine kleine Kamera mit sich herum, die nur zu gern gezückt wird, um Kinder beim Spielen, Landschaften und nicht zuletzt Haustier (meist Katzen) zu fotografieren. Versteht mich nicht falsch – diese Bilder haben ihre Berechtigung. Ich selbst nutze mein Handy, wenn es schnell gehen muss. Was mich schmunzeln lässt ist nur die Unmenge an Daten, die die eigene Galerie und online Clouds zumüllen. Ein Foto mit dem Handy zu machen geht schnell, so nebenbei, ohne sich wirklich darauf einlassen zu müssen. Wie der Name Smartphone es vermuten lässt, regelt das Gerät die Einstellungen für die Fotografie von selbst und kann so von jedermann und jederfrau angewendet werden.

      Unter diesen Umständen ist es oft nicht so leicht, die Arbeit als Fotograf*in selbst als wertvoll anzusehen. Zumindest auf den ersten Blick nicht. Beim genaueren Betrachten dieser „Bildmassen“ wird einem schnell klar, dass sich diese schnellen Fotografien wesentlich von Bildern unterscheiden, die mit Sorgfalt aufgenommen wurden.

      Laut Hansen und Parolin ergeben deine eigene Perspektive, deine Emotionen, die Wahl deines Ausschnitts, deine subjektive Realität und dein Kamera-Setup, dein Bild. (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.2) Als Fotografin machen wir uns bewusst darüber Gedanken, welches Objektiv wir wählen, welche Blende, welche Belichtungszeit und welchen Ausschnitt wir verwenden wollen. Aus dem gesamten Bild filterst du als Fotograf*in heraus, was dir wichtig ist. Dieser Prozess macht das Bild zu deinem Bild. Unsere Auswahl wird beeinflusst von unseren Erfahrungen, unserer Aufmerksamkeit, unseren Vorlieben und unseren Bedürfnissen. Der Autor und die Autorin geben an, dass Menschen nur das sehen, was sie sehen wollen und nicht was tatsächlich passiert. (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.3f) Das hängt damit zusammen, dass die Wahrnehmung subjektiv und von vielen Faktoren abhängig ist. Die gleiche Situation wird von jedem Menschen anders wahrgenommen. Wie wir Situationen empfinden kann außerdem von unserer Gefühlslage beeinflusst sein. Ein einzelner Mensch kann je nach Laune unterschiedlich auf gewisse Dinge reagieren. (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.9)

      Literaturangabe:

      Hansen, Siegfried/Parolin, Pia: Mit offenen Augen. Eine Wahrnehmungsschule für die Streefotografie. Heidelberg: dpunkt.verlag GMbH 2022

      Zufallsbilder?

      Ich war immer der Meinung, dass meine Bilder nur durch Zufall entstehen. Durch das Buch „Mit offenen Augen – Eine Wahrnehmungsschule für Streetfotografie“ nehme ich nicht nur meine Umgebung mit anderen Augen wahr, sondern auch meine eigenen Fotografien. Vielleicht sind sie nicht nur zufällig entstanden. Vielleicht stecken mehr Gedanken dahinter als angenommen.

      Bereits im Vorwort geht das Buch auf die Frage ein, ob Fotografie ohne der Wahrnehmung überhaupt funktionieren kann. Die Wahrnehmung bildet laut den Autor*innen die Grundlage für gelungene Fotografien. Es geht darum, das Wesentliche herauszufiltern und deine Aufmerksamkeit gezielt zu lenken. (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.VI)

      Hansen und Parolin erläutern, dass wir Menschen uns nicht auf alles fokussieren können. Wir müssen die Eindrücke aus unserer Umgebung filtern, um mit der Informationsfülle zurechtzukommen. Als Beispiel wird ein Spaziergang durch die Stadt genannt. Wir weichen Menschen aus, achten auf vorbeifahrende Autos und Ampeln. Details wie die Farben der T-Shirts der vorbeigehenden Personen oder die Farben der Häuser können wir nicht alle wahrnehmen. Für Fotograf*innen ist es daher wichtig, die eigene Wahrnehmung zu schulen und sich bewusst auf ein Thema zu konzentrieren. Im Buch werden diese ausgewählten Objekte als Trigger bezeichnet. (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.Xf)

      Laut Hansen und Parolin sprechen wir von Wahrnehmung, wenn wir Informationen mithilfe unserer Sinne aufnehmen, diese verarbeiten und ihnen in weiterer Folge Sinn zu verleihen. (vgl. Hansen/Parolin 2022, S.1)

      Nach dem Lesen der ersten Seiten wurde mir klar, dass ich mir bei meinen Fotos tatsächlich nennenswerte Gedanken mache. Beispielsweise haben es mir Motive angetan, die durch Glas und spiegelnde Flächen zu keinen Verfälschungen der Wahrnehmung führen. Laut ihrer Definition „triggern“ mich diese Motive dazu, den Auslöser zu drücken. Ist das dann noch ein Zufallsbild?

      Literaturangabe:

      Hansen, Siegfried/Parolin, Pia: Mit offenen Augen. Eine Wahrnehmungsschule für die Streefotografie. Heidelberg: dpunkt.verlag GMbH 2022

      Themenfindung – Porträtfotografie

      In meinen nächsten Blogposts möchte ich mich mit der Porträtfotografie beschäftigen. Meine Forschung wird sich mit Fragen wie „Warum sehen zufällige Bilder immer besser aus als gestellte“ und „Wie bringe ich Menschen dazu, sich vor der Kamera wohl zu fühlen“ beschäftigen. Mein Ziel für dieses Semester ist es, die Beziehung zwischen Fotograf*innen und ihren Modellen unter die Lupe zu nehmen und Fähigkeiten zu entwickeln, wie ich Menschen vor meiner Kamera dazu bringe, sich zu entspannen und sich auf das Shooting einzulassen.

      Ich kam auf dieses Thema, als ich mir die Bilder unserer Exkursion nach Barcelona ansah. Ich habe einzelne Porträts geschossen, ohne dass meine Studienkolleg*innen es aktiv mitbekommen haben. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Menschen viel entspannter sind, wenn die Bilder zufällig entstehen. Ich möchte die Blog-Beiträge nutzen, um herauszufinden, wie ich dazu beitragen kann, dass sich die Menschen vor meiner Linse wohlfühlen.

      Hier sind meine Bilder, die mich zu dieser Forschung inspiriert haben: