Nachdem ich derzeit wieder mehr Zeit und Inspiration zum Zeichnen/Sketchen finde und ich heute wieder mit Sketchbook ausgerüstet durch Graz gestreift bin und dabei folgender Sketch entstanden ist, kam mir wieder mal die Frage in den Sinn: Was denn (gutes) Character Design ausmacht?
Daraufhin habe ich mich wieder an die Recherche gemacht und einen spannenden Artikel zum Thema Character Design gefunden.
Was macht einen guten und glaubhaften Character aus?
„Good character design starts with a character’s personality, which may come from a writer or creative director in the form of a brief or script. As a character designer, you’re responsible for visualizing the description or idea of a character, often for the first time.
Good character design is about clarity and includes the following:
Style/Tone: Does your character match the style of the production? For example, if it’s a Disney character, you wouldn’t draw them in an Anime style.
Costume: Does the character dress in a way that is authentic with their characteristics and story? Does it work with their environment?
Posture: Is how they hold themselves in alignment with their personality and demeanor?
Story: What role does the character play in the storyline or scene?
Silhouette: When all details have been removed, does the character’s silhouette still quickly identify them? (As an example, think about Mickey Mouse’s simple but highly recognizable silhouette.)“
Wenn man sich dieser Tipps/Prinzipien bedient, sollte eigentlich beim Gestalten nicht so viel schief gehen. Ein Konsens, der aus den verschiedensten Quellen hervorgeht ist, dass es immer sehr wichtig ist, erst seine „Hausaufgaben“ zu machen, bevor man ans Gestalten geht. Wobei ich dem nur teilweise zustimmen kann. Natürlich ist es wahr, dass man seine Materialen kennen sollte und weiß, was man mit welchem Tool umsetzen mag, doch entsteht oft auch großartige Designarbeit im Laufe des Prozesses.
Das ist denke ich, was ich von heute mitnehme: Do your homework, but also go out and create!
Pareidolie – Wie können Wahrnehmungsphänomene in Kunst und Design genutzt werden?
„Pareidolie beschreibt das Phänomen, in Dingen und Mustern vermeintlich vertraute Dinge, wie Gesichter zu erkennen.“[1]
Pareidolien unterscheiden sich von Apophänien und Halluzinationen – sie können willentlich gesteuert werden und verschwinden nicht, wenn man das erkannte Objekt über längere Zeit beobachtet. Zumeist können Pareidolien, die beispielsweise bei Wolkenformen gesehen werden, von mehreren Menschen wahrgenommen werden.[2]
Mich faszinieren die evolutionär bedingten Fähigkeiten des Gehirns. In meiner Freizeit habe ich angefangen, die zufällig erkannten Gesichter in Alltagsgegenständen, wie Fenstern, Griffen, Türen oder ganzen Häusern zu sammeln. Oft entstehen beim ersten Erkennen Ideen für Charaktere – ihr Aussehen, ihre Persönlichkeit, ihre Geschichte. Eine Frage bleibt für mich: Wenn mehrere Menschen dasselbe Gesicht in einem Gegenstand erkennen, vermuten sie auch eine ähnliche Persönlichkeit dahinter? In Form von Umfragen kann getestet werden, ob die Pareidolie von mehreren Menschen erkannt wird und den Charakteren Eigenschaften zugewiesen werden – Anhand davon wird in einer Animation eine Geschichte erzählt.
Fortsetzung des Bachelorthemas (Gehörlose Kinder, Hörende Eltern: Die visuelle Gestaltung von Gebärden in Form eines interaktiven Kinderbuches): Gebärdenabfolge – Fokus Animation
Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich ein interaktives Kinderbuch für gehörlose Kinder gestaltet. Interaktiv meint in diesem Fall, dass die im Buch dargestellten Gebärden als Animation konzipiert wurden, die mit einer App angesehen werden können. Ein Großteil des gestalterischen Fokus lag auf der Illustration sowie auf Typographie. Für den Prototyp wurde eine der abgebildeten Gebärden zweidimensional in After Effects animiert.
Das Projekt hat Potenzial weiter bearbeitet zu werden. Der erarbeitete Prototyp kann verbessert werden, und der Animationsteil erweitert. Derzeit existiert ein Gefälle beim Verhältnis Text und Gebärden (Animationen). Auch die technische Umsetzung der Animation hat Verbesserungsbedarf. Diesbezüglich gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine davon wäre 2D Facial Motion Tracking. Eine weitere Möglichkeit wäre das video-basierte Facetracking. Da die Mimik in der Gebärdensprache eine große Rolle spielt, käme diesem Teil der Animation eine besondere Bedeutung zu. Derzeit bin ich auf der Suche nach Kooperationspartnern aus der Gebärdencommunity und nach Förderungen für das Projekt.
Character Design in Erklärvideos – Wie kann Narration den Lerneffekt verbessern?
Der Nutzen von Erklärvideos ist mittlerweile bekannt. Nicht nur können komplexe Themen schnell erklärt werden oder eine höhere Verweildauer auf der Website. Das Image eines Unternehmens kann sich vollkommen verändern.[1]
Meine Frage ist: Gibt es einen Unterschied in Bezug auf den Lerneffekt der Zuschauer, zwischen optisch und narrativ wenig ausgearbeiteten Videos und einem mit Protagonist:in und Handlung? Dieser Frage würde im wissenschaftlichen Teil der Arbeit nachgegangen werden. Der praktische Teil der Arbeit umfasst das Erstellen zweier Erklärvideos, die sich inhaltlich gleichen – der Unterschied ist eine ausgearbeitete Handlung sowie ein Character, in einem Video.
Di Furia, Marco. u.A: Storytelling Practice in Sectors of Education, Psychology, Communication, Marketing: A Narrative Review. In: Limone, Pierpaolo/Di Fuccio, Raffaele (Hrsg.): Psychology, Learning, Technology. Foggia: Springer Cham 2022 [(Communications in Computer and Information Science, vol 1606)], S. 41-62 https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-031-15845-2_3
Mailinger, Domenico: Schulbuch vs. Erklärvideo im Unterricht. Ist das klassische Schulbuch noch zeitgemäß? Ein geschichtsdidaktischer Vergleich an einem konkreten Beispiel. München: GRIN Verlag 2022 https://www.grin.com/document/1368127?lang=de