IMPULSE #8 Geometrische Empfindungen: Wie Esther Stocker unsere Wahrnehmung herausfordert

Im Dezember besuchte ich mit Freund:innen die Ausstellung „Geometrische Empfindungen“ von Esther Stocker im MUWA Graz. Diese Ausstellung hat uns nachhaltig beeindruckt, denn sie zeigt auf faszinierende Weise, wie Kunst unsere Wahrnehmung von Raum und Ordnung herausfordern kann. Mit ihrer reduzierten Farbpalette aus Schwarz, Weiß und Grau schafft Stocker Werke, die auf den ersten Blick klar und systematisch wirken. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man kleine Unregelmäßigkeiten, die diese Ordnung aufbrechen – ein Spiel zwischen Perfektion und Chaos.
Besonders beeindruckend waren die raumgreifenden Installationen. In einer dieser Arbeiten schien der Raum durch gezielte Verzerrungen förmlich zu „kippen“. Linien verschoben sich, Perspektiven veränderten sich – plötzlich war man sich nicht mehr sicher, was real ist und was nicht. Diese bewusste Manipulation der Wahrnehmung hat mich besonders fasziniert. Stocker beschreibt ihre Kunst als „Vagheit exakter Formen“: Sie arbeitet mit klaren Strukturen, bricht diese aber gezielt auf. Dadurch entsteht eine spannende Dynamik, die den Betrachter dazu einlädt, seine eigene Wahrnehmung zu hinterfragen.
Die Ausstellung regte mich auch zum Nachdenken über grundlegende Prinzipien von Gestaltung an. Die Beschränkung auf Schwarz und Weiß zeigt eindrucksvoll, wie wenig es braucht, um Komplexität darzustellen. Gleichzeitig wird deutlich, dass Ordnung nichts Starres ist – sie kann flexibel sein und immer wieder neu interpretiert werden. Besonders inspirierend fand ich den fließenden Übergang zwischen Zweidimensionalität und Dreidimensionalität in ihren Werken: Muster auf der Leinwand scheinen sich in den Raum hinein auszudehnen und verändern so die Art, wie wir den Raum wahrnehmen.
Neben den visuellen Eindrücken war es auch spannend zu beobachten, wie andere Besucher:innen mit den Werken interagierten. Manche blieben still stehen und ließen die Muster auf sich wirken, während andere durch die Installationen hindurchgingen und immer neue Perspektiven entdeckten. Die Räume des MUWA bieten dafür die perfekte Kulisse: Sie sind großzügig genug für die großformatigen Installationen und schaffen gleichzeitig eine intime Atmosphäre.
„Geometrische Empfindungen“ ist mehr als nur eine Ausstellung – sie ist ein Erlebnis für alle Sinne. Sie fordert uns dazu auf, über Strukturen nachzudenken und unsere Wahrnehmung zu hinterfragen. Für mich war der Besuch nicht nur eine ästhetische Bereicherung, sondern auch eine wertvolle Inspirationsquelle.

IMPULSE #7 DIY: Warum „Do It Yourself“ nicht bedeutet, es allein zu machen

Ann Puckets TEDx Talk „DIY Isn’t About Doing It Yourself & Actually Builds Community“ hat mich dazu gebracht, den Begriff DIY aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten. Oft wird „Do It Yourself“ mit Selbstständigkeit und Unabhängigkeit gleichgesetzt – als etwas, das man allein macht. Doch Pucket zeigt, dass DIY viel mehr ist: eine Möglichkeit, Gemeinschaft zu schaffen, Wissen zu teilen und Beziehungen zu stärken. Es ist ein kreativer Prozess, der nicht nur uns selbst bereichert, sondern auch die Menschen um uns herum.

DIY als Verbindung zwischen Generationen

Pucket beginnt ihren Vortrag mit einer sehr persönlichen Geschichte über ihren Vater, der ihr das Handwerken beigebracht hat. Für sie ist DIY nicht nur eine praktische Fähigkeit, sondern ein emotionales Vermächtnis – etwas, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Diese Verbindung zwischen Kreativität und Familie hat mich besonders angesprochen. Es zeigt, wie DIY nicht nur Objekte schafft, sondern auch Erinnerungen und Traditionen. Es ist ein Weg, Geschichten zu erzählen und Werte weiterzugeben.

Gemeinsam kreativ sein

Einer der wichtigsten Punkte in Puckets Vortrag ist die Idee, dass DIY zwar „Do It Yourself“ heißt, aber nicht bedeuten muss, dass man alles allein macht. Im Gegenteil: Sie beschreibt DIY als eine soziale Aktivität, bei der Menschen zusammenkommen, um Ideen auszutauschen und gemeinsam etwas zu schaffen. Ob es ein Workshop ist oder ein spontanes Projekt mit Freunden – diese Momente des Teilens machen den kreativen Prozess umso wertvoller.

Dieser Gedanke hat mich dazu gebracht, über meine eigenen Projekte nachzudenken. Wie oft habe ich versucht, alles allein zu machen, anstatt Hilfe anzunehmen oder mit anderen zusammenzuarbeiten? Pucket erinnert uns daran, dass Kreativität kein einsamer Akt sein muss. Wenn wir unsere Ideen teilen und zusammenarbeiten, entstehen oft die schönsten Ergebnisse – und die besten Erinnerungen.

DIY als Ausdruck von Stolz und Freude

Ein weiterer Aspekt ihres Talks hat mich besonders beeindruckt: Pucket spricht darüber, dass DIY nicht nur dazu da ist, Geld zu sparen oder Dinge günstiger herzustellen. Vielmehr geht es darum, etwas Eigenes zu schaffen und stolz darauf zu sein. Dieses Gefühl – etwas mit den eigenen Händen gemacht zu haben – ist unbezahlbar. Gleichzeitig bietet DIY die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen und voneinander zu lernen. Es entsteht eine Art Kreislauf des Gebens und Nehmens: Wir bringen unsere Fähigkeiten ein und profitieren gleichzeitig von den Ideen anderer.

Kreativität verbindet

Ann Puckets TEDx Talk hat mir gezeigt, dass DIY weit mehr ist als eine Methode zur Selbstversorgung oder ein Hobby für Einzelgänger. Es ist eine Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen und Verbindungen aufzubauen – sei es durch das Teilen von Wissen oder durch gemeinsames Schaffen. DIY kann Brücken schlagen zwischen Generationen und Gemeinschaften.

IMPULSE #6 Gedanken zu Ashley Morkens TED Talk

Ashley Morkens TEDx Talk „Why You Should Craft“ hat mich tief beeindruckt. Sie zeigt, dass Basteln nicht nur ein kreativer Zeitvertreib ist, sondern eine Möglichkeit, unser Denken zu schärfen, unsere Neugier zu wecken und echte Verbindungen zu schaffen. In einer Welt, die oft von Effizienz und Produktivität geprägt ist, lädt uns Morken dazu ein, den Wert des Machens wiederzuentdecken – und zwar nicht nur für das Ergebnis, sondern für den Prozess selbst.

Kreativität als Werkzeug für persönliches Wachstum

Morken beschreibt in ihrem Vortrag, wie Basteln unser Gehirn auf vielfältige Weise stärkt. Es schult nicht nur die Feinmotorik, sondern auch unsere Fähigkeit, Probleme zu lösen und neue Ideen zu entwickeln. Besonders spannend finde ich ihren Ansatz, dass es beim Basteln nicht um Perfektion geht. Fehler sind kein Hindernis, sondern ein natürlicher Teil des kreativen Prozesses. Genau diese spielerische Herangehensweise macht Basteln so wertvoll: Es gibt uns die Freiheit, ohne Druck Neues auszuprobieren und uns dabei selbst besser kennenzulernen.

Das hat mich an die Art erinnert, wie wir oft an kreative Projekte herangehen – sei es im Beruf oder privat. Viel zu oft steht das Endergebnis im Fokus, während der Weg dorthin in den Hintergrund rückt. Morken zeigt jedoch auf, dass gerade dieser Weg voller kleiner Entdeckungen steckt. Basteln wird so zu einer Art mentalem Training: Es fordert uns heraus, flexibel zu denken und offen für neue Lösungen zu sein.

Die Rückkehr zur kindlichen Neugier

Ein Gedanke aus ihrem Vortrag hat mich besonders berührt: Viele von uns verlieren im Laufe der Zeit ihre kindliche Freude am Ausprobieren. Wir werden vorsichtiger, vielleicht sogar ängstlicher – aus Angst vor Fehlern oder weil wir glauben, keine Zeit für solche „Spielereien“ zu haben. Doch Morken macht deutlich, wie wichtig es ist, diese Neugier zurückzuerobern. Beim Basteln geht es nicht darum, etwas „Nützliches“ oder „Perfektes“ zu schaffen. Es geht vielmehr darum, sich auf den Prozess einzulassen und Spaß daran zu haben.

Dieser Gedanke hat mich dazu gebracht, über meinen eigenen Umgang mit Kreativität nachzudenken. Wann habe ich das letzte Mal etwas einfach nur zum Spaß gemacht? Ohne Ziel oder Zweck? Morkens Worte sind eine wunderbare Erinnerung daran, dass Kreativität nicht immer produktiv sein muss – manchmal reicht es schon aus, sich selbst eine kleine Auszeit vom Alltag zu gönnen.

Basteln verbindet Menschen

Neben den persönlichen Vorteilen des Bastelns spricht Morken auch über dessen soziale Dimension. Sie erzählt von ihrer Arbeit bei Unglued, einem Handmade-Shop mit Workshops und Events, und davon, wie gemeinsames Basteln Menschen zusammenbringt. Es schafft Räume für Begegnungen und Gespräche – etwas, das in unserer oft digitalen Welt leicht verloren geht.

Besonders inspirierend fand ich ihre Idee von „Adult Summer Camps“, bei denen Erwachsene wieder wie Kinder kreativ sein dürfen. Diese Camps sind mehr als nur ein Ort zum Basteln; sie bieten eine Gelegenheit für echte menschliche Verbindungen in einer entspannten Atmosphäre. Das zeigt eindrucksvoll, wie Kreativität Brücken zwischen Menschen bauen kann – unabhängig von Alter oder Hintergrund.

Kleine Dinge mit großer Wirkung

Ashley Morkens TEDx Talk hat mir gezeigt, dass Kreativität nicht immer groß oder bahnbrechend sein muss. Manchmal liegt die wahre Magie in den kleinen Dingen – in einem selbstgemachten Objekt oder einem Moment des gemeinsamen Schaffens. Basteln ist mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung; es ist eine Lebensphilosophie. Es lehrt uns Achtsamkeit im Umgang mit uns selbst und anderen und erinnert uns daran, dass Veränderung oft im Kleinen beginnt.

Vielleicht sollten wir alle öfter mal zur Schere oder Heißklebepistole greifen – nicht nur um etwas Schönes zu schaffen, sondern auch um uns selbst ein Stück näherzukommen. Denn wie Ashley so treffend sagt: Basteln ist nicht nur gut für unsere Hände – es ist gut für unser Herz und unseren Geist.

IMPULSE #5 Kreativnachmittag bei der Ausstellung „Annsichtssache“

Am 28. Januar 2025 hatte ich das Vergnügen, den Kreativnachmittag der Ausstellung Annsichtssache zu besuchen – ein Event, das uns nicht nur kreativ, sondern auch menschlich bereichert hat. Schon beim Betreten des Raumes wurden Selma, Alvina und ich herzlich empfangen. Die entspannte Musik im Hintergrund und die angenehme Atmosphäre sorgten sofort dafür, dass wir uns wohl fühlten und uns auf die kommenden Stunden freuten.

Gemeinsames Basteln in lockerer Runde

Das Besondere an diesem Nachmittag war die perfekte Mischung aus Kreativität und Gemeinschaft. Viele Besucher:innen hatten ihre eigenen Bastelmaterialien mitgebracht, doch es gab auch vor Ort eine große Auswahl an Utensilien – von Perlen bis hin zu Materialien für Collagen. Alvina, Selma und ich entschieden uns dafür, Perlenarmbänder zu basteln. Es war wunderbar, die eigenen Ideen umzusetzen und gleichzeitig Inspiration von anderen zu bekommen. Dabei war es faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich die Ergebnisse waren – jeder brachte seine eigene Persönlichkeit in die Kreationen ein. Das gemeinsame Basteln bot nicht nur Raum für Kreativität, sondern auch für Austausch und gegenseitige Unterstützung.

Snacks, Getränke und neue Kontakte

Neben dem Basteln war auch für unser leibliches Wohl gesorgt: Snacks und Getränke standen bereit, was die gemütliche Stimmung perfekt abrundete. Besonders schön war es, dass wir ganz ohne Druck neue Leute kennenlernen konnten. Die Gespräche waren ungezwungen, herzlich und voller Lachen – es fühlte sich an, als würde man mit alten Freunden einen entspannten Abend verbringen. Die Altersgruppe der Teilnehmer:innen war recht homogen – hauptsächlich Menschen in unserem Alter waren anwesend. Mich hätte es interessiert, was man hätte tun können, um auch andere Altersgruppen mit so einem Event anzusprechen. Vielleicht wären gezielte Einladungen oder genauere Beschreibungen eine Möglichkeit gewesen.

Ein Abend voller Kreativität und Gemeinschaft

Der Kreativnachmittag bei Annsichtssache hat mir gezeigt, wie schön es ist, sich gemeinsam kreativ auszuleben und dabei neue Verbindungen zu knüpfen. Es war ein Abend voller Inspiration, Entspannung und Freude – ein Erlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann! Besonders für Menschen wie mich, die gerne kreativ sind und den Austausch mit anderen suchen, ist ein solches Event eine wahre Bereicherung.

Für mich persönlich hatte der Abend noch eine besondere Bedeutung: Er ähnelt sehr dem Konzept eines Events, das ich im Rahmen meiner Masterarbeit plane. Ich konnte viele wertvolle Eindrücke sammeln – von der Organisation über die Atmosphäre bis hin zur Interaktion der Teilnehmer:innen. Es hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, einen Raum zu schaffen, in dem sich Menschen wohlfühlen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen können.

Alles in allem war der Kreativnachmittag ein rundum gelungenes Event. Ich hoffe sehr, dass solche Veranstaltungen auch in Zukunft häufiger angeboten werden – sie sind nicht nur inspirierend, sondern fördern auch den sozialen Austausch auf eine ganz besondere Art und Weise.

IMPULSE #4 Warum Aktivismus auch leise sein darf – Über Sarah Corbetts TED Talk

Als Designstudentin im Master habe ich oft darüber nachgedacht, wie Design und gesellschaftlicher Wandel Hand in Hand gehen können. Sarah Corbetts TED Talk „Activism Needs Introverts“ hat mich auf eine ganz neue Art inspiriert. Sie spricht über eine Form des Aktivismus, die nicht laut, aufdringlich oder einschüchternd ist – sondern leise, reflektierend und kreativ. Das Konzept nennt sie Craftivism, eine Verbindung aus Handarbeit und Aktivismus. Für mich als Designerin ist das eine spannende Perspektive darauf, wie wir mit unserer Kreativität Einfluss nehmen können.

Introvertiert und dennoch aktivistisch? Ja, das geht!

Corbett beschreibt in ihrem Vortrag, wie traditionelle Formen des Aktivismus – wie Protestmärsche oder laute Demonstrationen – für introvertierte Menschen oft überwältigend sein können. Sie selbst bezeichnet sich als introvertiert und hat lange nach einer Möglichkeit gesucht, ihre Werte und Überzeugungen auf eine Weise zu vertreten, die zu ihrer Persönlichkeit passt. Genau hier setzt Craftivism an: Es bietet einen Raum für stille, aber tiefgründige Aktionen. Handgemachte Botschaften wie bestickte Taschentücher oder kleine Kunstwerke laden dazu ein, innezuhalten und nachzudenken – sowohl für die Schaffenden als auch für die Betrachter.

Die Kraft der Langsamkeit

Was mich besonders beeindruckt hat, ist Corbetts Betonung auf Langsamkeit. In einer Welt, die von Schnelllebigkeit geprägt ist, fordert Craftivism uns dazu auf, bewusst Zeit in etwas zu investieren. Indem wir uns mit einem Thema kreativ auseinandersetzen – sei es durch Sticken, Zeichnen oder andere handwerkliche Tätigkeiten – vertiefen wir unser Verständnis dafür. Gleichzeitig schaffen wir Objekte, die andere Menschen berühren können. Es ist diese Kombination aus persönlicher Reflexion und sanfter Kommunikation, die Craftivism so wirkungsvoll macht.

Design als Werkzeug für Veränderung

Als Designerin sehe ich in Craftivism eine Möglichkeit, Design nicht nur als ästhetisches Mittel zu nutzen, sondern als Werkzeug für gesellschaftlichen Wandel. Corbett zeigt uns, dass kleine Gesten große Wirkung haben können – wenn sie mit Bedacht gestaltet sind. Ein besticktes Taschentuch mit einer Botschaft kann beispielsweise mehr Empathie wecken als ein lautes Plakat. Es geht darum, Menschen auf einer emotionalen Ebene zu erreichen und sie zum Nachdenken anzuregen.

Fazit: Leise Stimmen zählen auch

Sarah Corbetts Ansatz hat mir gezeigt, dass Aktivismus nicht immer laut sein muss, um etwas zu bewirken. Für uns Gestalterinnen und Gestalter eröffnet Craftivism einen Weg, unsere Fähigkeiten auf eine Weise einzusetzen, die authentisch und nachhaltig ist. Es erinnert uns daran, dass Veränderung oft im Kleinen beginnt – Stich für Stich.

Dieser TED Talk hat mich ermutigt, meine Rolle als Designerin neu zu denken: nicht nur als Problemlöserin oder Ästhetin, sondern auch als stille Aktivistin. Wer hätte gedacht, dass ein Stück Stoff so viel bewirken kann?

https://www.ted.com/talks/sarah_corbett_activism_needs_introverts?referrer=playlist-craftsmanship

IMPULSE #3 Gespräch mit Gabriele Lechner

Ich habe Gabriele zwei potenzielle Themen für meine Masterarbeit vorgestellt.

Thema 1 

Experimentelles Webdesign – Wie experimentell kann Webdesign werden? Was ist realistisch, was geht zu weit und kann von User:innen nicht mehr genutzt werden? Durch verschiedene Prototypen, welche momentane Trends im Webdesign zeigen, wird in Fokusgruppen getestet, für welche Zielgruppen diese Ansätze nutzbar sind. So wird eine Prognose erstellt, wie Webdesign in der Zukunft aussehen könnte.

Thema 2

Wie hilft Handarbeit Designer:innen, kreativ zu bleiben? Diese Frage geht mir nicht mehr aus dem Kopf, weil ich tagtäglich mit Designer:innen zu tun habe – beruflich wie privat. Was mir dabei auffällt: Es geht nicht nur um die Liebe zu gutem Design, sondern auch um die Liebe zur Handarbeit. Egal ob Malen, Stricken, Häkeln oder Basteln – nach einem langen Tag greifen viele von uns zu Pinsel, Garn oder Papier. Warum machen wir das? Warum dieser Drang, uns nach einem vollen Arbeitstag voller kreativer Entscheidungen immer noch manuell auszudrücken? Ist es eine Art Ausgleich? Eine Methode, den Kopf freizubekommen? Oder hilft es sogar dabei, ein kreatives Burnout zu verhindern?

Ich merke, dass das für viele nicht nur ein Hobby ist. Es ist fast wie ein Ritual, das uns runterbringt und gleichzeitig auf eine andere Art inspiriert. Aber warum ist das so? Was macht das mit uns, wenn wir „etwas mit den Händen“ machen? Und wie unterscheidet sich das von der Arbeit am Computer, die meistens abstrakter und oft weniger greifbar ist? Vielleicht geht es um mehr als nur Entspannung – vielleicht ist es eine Möglichkeit, neue Perspektiven zu gewinnen oder kreativ frischen Wind zu bekommen.

Es ist spannend, das genauer zu untersuchen. Warum verspüren wir diesen starken Drang, handwerklich tätig zu sein, selbst wenn unsere eigentliche Arbeit schon kreativ ist? Was passiert in unserem Kopf, wenn wir stricken, zeichnen oder basteln? Und wie hat sich das mit der Digitalisierung verändert? Das Thema fühlt sich nicht nur wichtig an, sondern auch persönlich – ich sehe es jeden Tag um mich herum und spüre, wie stark Handarbeit uns Designer:innen beeinflusst. Genau das macht es für mich zu einem perfekten Forschungsthema!

Gabriele Lechner ist Designerin und malt selbst in ihrer Freizeit. Laut eigenen Angaben war sie nie sonderlich begabt, jedoch braucht sie die Arbeit mit den Händen, weg vom Computer, um den Kopf frei zu bekommen. So kamen wir sofort ins Gespräch über Thema zwei und ich merkte dadurch noch mehr, wie interessant ich dieses finde. Ich habe mich inzwischen auch schon informiert und finde keine vergleichbare Arbeit zu diesem Thema aus vergangenen Jahren. Dies war nämlich ein Kritikpunkt, welcher von Gabriele geäußert wurde.

Ich werde das Thema psychologisch, sowie ein bisschen historisch behandeln. Ich möchte außerdem mit verschiedenen Designer:innen sprechen und herausfinden, wie sie zu der Handarbeit gekommen sind und wie sie ihnen hilft. Außerdem möchte ich herausfinden, was “etwas mit den Händen” zu machen mit uns kreativen Menschen macht, was der Unterschied ist zu Arbeit am Computer.

Zu diesem Thema gibt es genug Literatur und ich kann es aus verschiedenen Perspektiven betrachten, sowie Interviews führen. Ich kann das Thema örtlich und zeitlich gut eingrenzen.

Ein anderer Kritikpunkte ihrerseits, mit welchem ich mich noch auseinandersetzen muss war, wie ich den Designaspekt hinein bringen könnte: Wie könnte ein “Werkstück” aussehen? Kann das Buch das Werkstück sein?

Diese Fragen stelle ich mir selbst immer noch. Jedoch bin ich sehr glücklich mit dem Gespräch und meinem Outcome.

IMPULSE #2 Klanglicht

Drei Nächte, die Graz zum Leuchten brachten

Am Samstag, den 26. Oktober 2024, besuchte ich das Kunstfestival KLANGLICHT mit einigen Freund:innen. Unter dem Motto „Träume“ verwandelten nationale und internationale Künstler:innen die Grazer Innenstadt in eine Bühne für Licht, Klang und interaktive Erlebnisse. Seit seinem bescheidenen Anfang am Kaiser-Josef-Platz hat sich das Festival zu einem der spannendsten Kunst-Highlights in Österreich entwickelt. Mit 17 Installationen, davon 13 frei zugänglich, lud es dazu ein, gewohnte Orte neu zu entdecken. Dank der Mitarbeit unseres Instituts durften wir dieses Jahr alle Stationen kostenlos besichtigen.

Für mich, als Designstudentin, war KLANGLICHT nicht nur ein Genuss für die Sinne, sondern auch eine Quelle der Inspiration. Die Bandbreite der Installationen – von interaktiven Projektionen bis hin zu immersiven Klangwelten – zeigte eindrucksvoll, wie Licht und Klang Räume transformieren und Botschaften vermitteln können.

Meine Highlights

Spektrum – Antoniuskirche im Volkskundemuseum

Ganz besonders bedeutungsvoll war für mich die Installation „Spektrum“, da sie von meinen Studienkolleg:innen gestaltet wurde. In der Antoniuskirche im Volkskundemuseum verschmolzen Licht- und Klangspektren zu einem immersiven Erlebnis, das sowohl Harmonie als auch Chaos spürbar machte. Der Raum wurde zu einem Ort, an dem Emotionen und Narrative visualisiert wurden. Als ich die Installation betrat, fühlte ich eine Mischung aus Stolz und Staunen – nicht nur über die technische und künstlerische Umsetzung, sondern auch über die Wirkung auf die Besucher:innen, die sichtlich fasziniert waren.

Reverse – Uhrturm

Der Grazer Uhrturm, ein Wahrzeichen der Stadt, wurde durch Yann Nguemas „Reverse“ in ein pulsierendes Kunstwerk verwandelt. Die Installation spielte mit fraktalen Formen, Lichtbewegungen und einer traumhaften Choreografie, die Raum und Zeit aufzulösen schien. Besonders beeindruckend fand ich, wie die Ästhetik der Traumwelten mit technischer Raffinesse kombiniert wurde. Der Uhrturm schien lebendig zu werden – ein Erlebnis, das gleichzeitig beruhigend und hypnotisierend wirkte.

FLORA – Fassade Schauspielhaus

„FLORA“ war die einzige interaktive Installation des Festivals – und vielleicht gerade deshalb eine meiner Favoriten. An der Fassade des Schauspielhauses konnten Besucher:innen über ein Touchpad abstrakte Formen beeinflussen, die zu harmonischen oder chaotischen Animationen verschmolzen. Es war spannend zu beobachten, wie jede Person ihre eigene, individuelle Vision auf die Fassade projizierte. Diese Installation erinnerte mich daran, wie wichtig Interaktion in der Kunst ist – sie erlaubt es, den Betrachter:innen eine aktive Rolle im Schaffensprozess einzuräumen.


Neben meinen persönlichen Highlights gab es noch viele weitere bemerkenswerte Installationen, die die Vielfalt und Kreativität des Festivals unterstrichen. „Museum of the Moon“ in der Stadtpfarrkirche präsentierte eine sechs Meter große Nachbildung des Mondes und ließ die Besucher:innen mit einer Kombination aus Apollo-Missionsklängen, klassischer Musik und Naturgeräuschen in eine andere Welt eintauchen. Diese Installation war ein stiller Ort der Reflexion – ein starker Kontrast zur oft pulsierenden Energie der anderen Standorte.

Auch die Installation „Constellations“ an der Festungsmauer des Schlossbergs beeindruckte mit ihrer poetischen Verbindung von Himmel und Erde. Die Projektionen aus Licht und Sprache regten dazu an, über die eigene Position im Raum und in der Zeit nachzudenken.

KLANGLICHT hat nicht nur die Stadt Graz in ein neues Licht gerückt, sondern auch ihre Bewohner:innen und Besucher:innen dazu eingeladen, aktiv Teil des Festivals zu werden. Die offenen und zugänglichen Installationen schufen eine Atmosphäre, die Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammenbrachte. Es war inspirierend, die Interaktion zwischen den Kunstwerken und den Besucher:innen zu beobachten. Kinder liefen lachend durch Lichtprojektionen, Paare hielten inne, um die Klanglandschaften zu genießen, und Fotografie-Enthusiast:innen suchten nach der perfekten Perspektive.

Für mich war dieses Festival ein starkes Beispiel dafür, wie Kunst den urbanen Raum transformieren kann. Es zeigte, wie Licht und Klang alltägliche Orte in etwas Außergewöhnliches verwandeln können – und wie wichtig es ist, Kunst für alle zugänglich zu machen.

KLANGLICHT 2024 hat mich nicht nur als Designstudentin, sondern auch als Kunstliebhaberin begeistert. Die Themenvielfalt, die künstlerische Umsetzung und die Atmosphäre in der Stadt waren unvergesslich. Es war beeindruckend zu sehen, wie jede Installation ihre eigene Geschichte erzählte und dabei doch Teil eines größeren, zusammenhängenden Erlebnisses war.

Quellen:
Klanglicht Graz Programmheft
https://www.graz.net/klanglicht
https://klanglicht.buehnen-graz.com

IMPULSE #1 Kritische Bewertung der Diplomarbeit „Barrierefreies Webdesign: Prinzipien, deren Anwendung und Konzeption eines Lehrganges“ von Christoph Rettinger (2003)

  1. Gestaltungshöhe:
    Die Arbeit widmet sich einem relevanten und komplexen Thema, nämlich der Barrierefreiheit im Webdesign. Die Konzepte sind klar strukturiert und technisch fundiert, jedoch ist die ästhetische und kreative Dimension der Arbeit auf die Gestaltung von nutzerfreundlichen und zugänglichen Webseiten fokussiert, was funktional, aber weniger künstlerisch anspruchsvoll ist. Die Gestaltungshöhe ist somit auf ein solides, technisches Niveau ausgerichtet.
  2. Innovationsgrad:
    Zum Zeitpunkt der Abgabe (2003) war das Thema barrierefreies Webdesign noch relativ neu, insbesondere in deutschsprachigen Ländern. Die Arbeit setzt sich intensiv mit den damals aktuellen WAI-Richtlinien des W3C auseinander und entwickelt einen Kurs für Webdesigner, der zur Sensibilisierung und Schulung in diesem Bereich dient. Der Innovationsgrad ist als hoch zu bewerten, da das Thema damals weniger präsent war und die Arbeit praktische Lösungsansätze bietet.
  3. Selbstständigkeit:
    Die Arbeit zeigt ein hohes Maß an Selbstständigkeit. Der Autor hat nicht nur eine umfassende theoretische Untersuchung des Themas durchgeführt, sondern auch einen praktischen Kurs entwickelt, der die Theorie in die Praxis umsetzt. Die Eigenleistung ist klar erkennbar, insbesondere durch die Erstellung des Lehrmaterials und die detaillierte Auseinandersetzung mit Webdesign-Problemen für Nutzer mit Behinderungen.
  4. Gliederung und Struktur:
    Die Arbeit ist klar strukturiert. Sie beginnt mit einer theoretischen Einführung in das Thema und führt dann systematisch durch die verschiedenen Prinzipien des barrierefreien Webdesigns. Der Übergang zur praktischen Umsetzung durch die Konzeption eines Lehrgangs ist logisch und nachvollziehbar. Insgesamt ist die Gliederung stringent und gut durchdacht.
  5. Kommunikationsgrad:
    Die Arbeit kommuniziert die zentralen Ideen klar und verständlich. Technische Begriffe werden erklärt, und die Zielgruppe (Webdesigner) wird auf einem angemessenen Niveau angesprochen. Der Schreibstil ist sachlich, aber zugänglich, was es auch Laien ermöglicht, die Grundzüge des Themas zu verstehen. Die Kommunikation der technischen Inhalte ist besonders gut gelungen.
  6. Umfang der Arbeit:
    Der Umfang der Arbeit ist angemessen für eine Diplomarbeit. Sie umfasst sowohl theoretische als auch praktische Elemente und bietet eine detaillierte Analyse der relevanten Richtlinien, gefolgt von der Entwicklung eines Lehrgangs. Es wird ein breites Spektrum an Themen behandelt, von technischen Aspekten wie HTML und CSS bis hin zu didaktischen Überlegungen.
  7. Orthographie sowie Sorgfalt und Genauigkeit:
    Die Arbeit weist eine hohe Sorgfalt in der Rechtschreibung und Grammatik auf. Technische Begriffe und Fachausdrücke sind korrekt verwendet, und es sind keine nennenswerten Fehler im Text erkennbar. Die Genauigkeit in der Darstellung der technischen Konzepte und der Bezugnahme auf Quellen ist ebenfalls sehr gut.
  8. Literatur:
    Die Arbeit stützt sich auf eine solide und umfassende Literaturbasis. Es werden relevante Quellen zitiert, darunter auch aktuelle Richtlinien des W3C und Studien zur Barrierefreiheit im Webdesign. Die Literatur ist gut ausgewählt und deckt sowohl technische als auch rechtliche und gesellschaftliche Aspekte des Themas ab.

9. Auswertung der Umfrage

Hintergrund der Umfrage

Die Umfrage wurde durchgeführt, um Feedback zur Website der Ausstellung „Oh, Shift!“ zu sammeln. Ziel war es, die Meinungen der Nutzer hinsichtlich des visuellen Designs, der Navigation und der allgemeinen Benutzererfahrung zu verstehen. Insgesamt nahmen 16 Personen an der Umfrage teil.

Demografie der Teilnehmer

  • Alter:
    • 18-25 Jahre: 10 Teilnehmer:innen
    • 26-35 Jahre: 4 Teilnehmer:innen
    • 55-60 Jahre: 1 Teilnehmer:in
    • 61-70 Jahre: 1 Teilnehmer:in
  • Tätigkeit in der Designbranche:
    • Ja: 8 Teilnehmer:innen
    • Nein: 8 Teilnehmer:innen

Visuelles Design der Website

Zielgruppe

Navigation der Website

Unterstützung durch Animationen und Scroll-Effekte (5= Sehr gut, 1= Schlecht)

Lieblingspart der Website – Top 3

  • Das unendliche Scrollen
  • Die automatisch abspielenden Videos
  • Cusom Cursor
  • Animationen

Verbesserungsvorschläge

  • Größere Darstellung der Poster auf der Website.
  • Einige technische Probleme beim Zurückkommen auf die vorherige Seite, speziell auf Mac-Geräten.

Fazit

Die Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Teilnehmer sehr zufrieden mit dem visuellen Design und der Navigation der Website der Ausstellung „Oh, Shift!“ ist. Die Animationen und Scroll-Effekte wurden ebenfalls positiv bewertet. Die wichtigsten Verbesserungsvorschläge betreffen technische Aspekte und die Darstellung von Inhalten. Insgesamt scheint die Website bei den Nutzern gut anzukommen. Ich habe gelernt, bei der Umfrage auf die Reihenfolge zu achten, in welcher mit gut bis schlecht bewertet wird. Diese sollte immer gleich sein und sich so wenig wie möglich ändern.

Link: http://www.oh-shift.art

8. Erstellung einer Umfrage

Um die Wahrnehmung meiner Website durch verschiedene Zielgruppen besser zu verstehen und gezielte Verbesserungen vornehmen zu können, habe ich eine Umfrage entwickelt. Die Ergebnisse dieser Umfrage sollen aufzeigen, wie unterschiedliche Nutzergruppen die Website wahrnehmen, welche Bereiche besonders gut ankommen und wo Optimierungspotenzial besteht. Insbesondere interessiere ich mich dafür, wie die interaktiven Elemente und Scroll-Effekte auf die Teilnehmenden wirken.

Ziele der Umfrage

Die Hauptziele der Umfrage sind:

  • Zielgruppenanalyse: Ermitteln, wie verschiedene demografische Gruppen die Website wahrnehmen.
  • Visuelles Design: Feedback zum ästhetischen Erscheinungsbild der Website sammeln.
  • Usability: Verstehen, wie intuitiv die Navigation und Benutzerführung ist.
  • Funktionalität: Bewerten, wie gut die Animationen und Scroll-Effekte die Benutzererfahrung unterstützen.
  • Verbesserungspotenzial: Konkrete Vorschläge für Optimierungen identifizieren.

Fragen

  • Alter
  • Bist/warst du in der Designbranche tätig?
  • Wie ansprechend findest du das visuelle Design der Website?
  • Wie intuitiv war die Navigation auf der Website?
  • Wie gut passt das Design der Website zu ihrem Zweck und ihrer Zielgruppe?
  • Wie gut unterstützen die Animationen und Scroll-Effekte die Benutzererfahrung?
  • Was ist dein liebster Part der Website?
  • Was könnte man verbessern?

Durchführung und Auswertung der Umfrage

Die Umfrage wird online durchgeführt, um eine breite und diverse Teilnehmerbasis zu erreichen. Nach der Datenerhebung erfolgt die Auswertung, um Muster und Trends in den Antworten zu identifizieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Unterschieden zwischen verschiedenen Altersgruppen und zwischen Fachleuten und Laien.

Ergebnisse und Maßnahmen

Die Ergebnisse der Umfrage werden zeigen, welche Aspekte der Website besonders gut ankommen und welche Bereiche Verbesserungspotenzial haben. Auf Basis dieser Erkenntnisse können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, um die Website weiter zu optimieren. Insbesondere die Bewertung der interaktiven Elemente und Scroll-Effekte wird wertvolle Hinweise liefern, wie diese Elemente die Benutzererfahrung verbessern oder stören.