Ashley Morkens TEDx Talk „Why You Should Craft“ hat mich tief beeindruckt. Sie zeigt, dass Basteln nicht nur ein kreativer Zeitvertreib ist, sondern eine Möglichkeit, unser Denken zu schärfen, unsere Neugier zu wecken und echte Verbindungen zu schaffen. In einer Welt, die oft von Effizienz und Produktivität geprägt ist, lädt uns Morken dazu ein, den Wert des Machens wiederzuentdecken – und zwar nicht nur für das Ergebnis, sondern für den Prozess selbst.
Kreativität als Werkzeug für persönliches Wachstum
Morken beschreibt in ihrem Vortrag, wie Basteln unser Gehirn auf vielfältige Weise stärkt. Es schult nicht nur die Feinmotorik, sondern auch unsere Fähigkeit, Probleme zu lösen und neue Ideen zu entwickeln. Besonders spannend finde ich ihren Ansatz, dass es beim Basteln nicht um Perfektion geht. Fehler sind kein Hindernis, sondern ein natürlicher Teil des kreativen Prozesses. Genau diese spielerische Herangehensweise macht Basteln so wertvoll: Es gibt uns die Freiheit, ohne Druck Neues auszuprobieren und uns dabei selbst besser kennenzulernen.
Das hat mich an die Art erinnert, wie wir oft an kreative Projekte herangehen – sei es im Beruf oder privat. Viel zu oft steht das Endergebnis im Fokus, während der Weg dorthin in den Hintergrund rückt. Morken zeigt jedoch auf, dass gerade dieser Weg voller kleiner Entdeckungen steckt. Basteln wird so zu einer Art mentalem Training: Es fordert uns heraus, flexibel zu denken und offen für neue Lösungen zu sein.
Die Rückkehr zur kindlichen Neugier
Ein Gedanke aus ihrem Vortrag hat mich besonders berührt: Viele von uns verlieren im Laufe der Zeit ihre kindliche Freude am Ausprobieren. Wir werden vorsichtiger, vielleicht sogar ängstlicher – aus Angst vor Fehlern oder weil wir glauben, keine Zeit für solche „Spielereien“ zu haben. Doch Morken macht deutlich, wie wichtig es ist, diese Neugier zurückzuerobern. Beim Basteln geht es nicht darum, etwas „Nützliches“ oder „Perfektes“ zu schaffen. Es geht vielmehr darum, sich auf den Prozess einzulassen und Spaß daran zu haben.
Dieser Gedanke hat mich dazu gebracht, über meinen eigenen Umgang mit Kreativität nachzudenken. Wann habe ich das letzte Mal etwas einfach nur zum Spaß gemacht? Ohne Ziel oder Zweck? Morkens Worte sind eine wunderbare Erinnerung daran, dass Kreativität nicht immer produktiv sein muss – manchmal reicht es schon aus, sich selbst eine kleine Auszeit vom Alltag zu gönnen.
Basteln verbindet Menschen
Neben den persönlichen Vorteilen des Bastelns spricht Morken auch über dessen soziale Dimension. Sie erzählt von ihrer Arbeit bei Unglued, einem Handmade-Shop mit Workshops und Events, und davon, wie gemeinsames Basteln Menschen zusammenbringt. Es schafft Räume für Begegnungen und Gespräche – etwas, das in unserer oft digitalen Welt leicht verloren geht.
Besonders inspirierend fand ich ihre Idee von „Adult Summer Camps“, bei denen Erwachsene wieder wie Kinder kreativ sein dürfen. Diese Camps sind mehr als nur ein Ort zum Basteln; sie bieten eine Gelegenheit für echte menschliche Verbindungen in einer entspannten Atmosphäre. Das zeigt eindrucksvoll, wie Kreativität Brücken zwischen Menschen bauen kann – unabhängig von Alter oder Hintergrund.
Kleine Dinge mit großer Wirkung
Ashley Morkens TEDx Talk hat mir gezeigt, dass Kreativität nicht immer groß oder bahnbrechend sein muss. Manchmal liegt die wahre Magie in den kleinen Dingen – in einem selbstgemachten Objekt oder einem Moment des gemeinsamen Schaffens. Basteln ist mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung; es ist eine Lebensphilosophie. Es lehrt uns Achtsamkeit im Umgang mit uns selbst und anderen und erinnert uns daran, dass Veränderung oft im Kleinen beginnt.
Vielleicht sollten wir alle öfter mal zur Schere oder Heißklebepistole greifen – nicht nur um etwas Schönes zu schaffen, sondern auch um uns selbst ein Stück näherzukommen. Denn wie Ashley so treffend sagt: Basteln ist nicht nur gut für unsere Hände – es ist gut für unser Herz und unseren Geist.