8.Impuls: Musik Video von Mike Shinoda

Da ich meine Masterarbeit über Motion Design schreiben werde, bin ich stets auf der Suche nach inspirierenden Werken, die innovative Techniken und einzigartige Stile präsentieren. Vor Kurzem stieß ich auf das Musikvideo „Make it up as i gol“ von Mike Shinoda, das vom spanischen Mixed-Media-Regisseur Antoni Sendra, auch bekannt als Podenco, kreiert wurde. Dieses Video beeindruckte mich durch seine kreativen Animationstechniken und den markanten Einsatz von Papier-Collage-Effekten. In diesem Beitrag möchte ich die spezifischen Stilmerkmale des Videos analysieren und untersuchen, wie sie charakteristisch für Sendras Gesamtwerk sind.

Analyse der Animationstechniken und Papier-Collage-Effekte

Das Musikvideo besticht durch eine dynamische Mischung aus Stop-Motion-Animation und Papier-Collage-Techniken. Durch die Verwendung von ausgeschnittenen Papierfragmenten, die in verschiedenen Ebenen und Perspektiven angeordnet sind, entsteht ein lebendiger, handgemachter Look. Diese Technik verleiht dem Video eine taktile Qualität, die an traditionelle Collagen erinnert, jedoch durch die Animation eine zusätzliche Dimension erhält.

Die Stop-Motion-Animation ermöglicht es, statische Papierstücke zum Leben zu erwecken, indem sie frameweise bewegt und fotografiert werden. Dies erfordert eine präzise Planung und Geduld, da jede kleine Bewegung manuell angepasst werden muss. Die Kombination dieser Technik mit digitalen Effekten schafft eine nahtlose Integration von analogen und digitalen Elementen, was dem Video seinen einzigartigen Stil verleiht.

Antoni Sendras Stil

Um den Stil des Videos besser zu verstehen, habe ich Antoni Sendras Website Podenco.tv besucht. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine vielseitige Anwendung von Mixed-Media-Techniken aus, bei denen er geschickt analoge und digitale Methoden kombiniert. Ein wiederkehrendes Motiv in seinen Projekten ist die Verwendung von handgefertigten Materialien, die er mit modernen Animationstechniken verbindet, um einzigartige visuelle Erlebnisse zu schaffen.

In Projekten wie dem „Twitter Brand Refresh Launch Video“ oder dem Musikvideo für Mike Shinoda zeigt Sendra seine Fähigkeit, verschiedene Medien zu verschmelzen und dabei eine kohärente visuelle Sprache zu entwickeln. Sein Stil ist geprägt von einer spielerischen Herangehensweise, bei der er traditionelle Techniken neu interpretiert und in zeitgenössische Kontexte einbettet.

Vertiefung in den Stil

Als jemand, der tiefer in diesen Stil eintauchen möchte, ist es empfehlenswert, mit analogen Materialien zu experimentieren. Das Erstellen von physischen Collagen aus Papier, Textilien oder anderen Materialien kann ein besseres Verständnis für Texturen, Komposition und Raum vermitteln. Die anschließende Digitalisierung dieser Werke und die Integration in Animationssoftware wie Adobe After Effects ermöglicht es, die analogen und digitalen Welten zu verbinden und eigene Mixed-Media-Projekte zu realisieren.

Zudem ist es hilfreich, die Arbeiten von Künstlern wie Antoni Sendra zu studieren und zu analysieren. Durch das Zerlegen ihrer Werke in einzelne Komponenten kann man die zugrunde liegenden Techniken und Prozesse besser nachvollziehen und für eigene Projekte adaptieren.

Fazit

Antoni Sendras Musikvideo „Make it up as i go” ist ein beeindruckendes Beispiel für die kreative Anwendung von Papier-Collage-Effekten und Mixed-Media-Techniken im Motion Design. Sein einzigartiger Stil, der analoge und digitale Elemente harmonisch vereint, bietet wertvolle Inspiration für angehende Motion-Designer. Durch das Experimentieren mit verschiedenen Medien und Techniken kann man seine eigenen Fähigkeiten erweitern und neue, innovative Ansätze im Bereich des Motion Designs entwickeln.

7.Impuls: KI Video Erstellung

Künstliche Intelligenz revolutioniert die Kreativbranche – von der Bildgenerierung bis hin zu komplexen Animationen. In einem aktuellen Uni-Projekt experimentiere ich mit einem faszinierenden Workflow: Bilder mit Midjourney erstellen, sie mit Hailuo AI animieren und daraus ein komplettes Video produzieren. In diesem Blogbeitrag teile ich meine Erfahrungen, analysiere die Vor- und Nachteile dieses Ansatzes und gebe einen Einblick in die Zukunft der KI-gestützten Animation.

1. Bildgenerierung mit Midjourney

Midjourney hat sich als eines der leistungsfähigsten Tools für KI-generierte Bilder etabliert. Durch präzise Prompts lassen sich beeindruckende, hyperrealistische oder stilisierte Grafiken erstellen, die sich perfekt für Animationen eignen.

Pro’s:

+ Unbegrenzte kreative Möglichkeiten: Mit den richtigen Prompts kann man nahezu jeden Stil und jede visuelle Welt erschaffen.
+Hohe Qualität: Die Bilder sind detailreich, scharf und oft auf einem Niveau, das von Hand illustrierte Werke herausfordert.
+ Schnelligkeit: Innerhalb von Minuten kann man ganze Bildserien generieren.

Con’s:

Konsistenzproblem: Charaktere und Umgebungen sehen bei jeder neuen Generierung leicht anders aus, was für eine flüssige Animation hinderlich sein kann.
Eingeschränkte Kontrolle: Feine Details oder Korrekturen müssen manuell nachbearbeitet werden.
–  Stilbruch-Gefahr: Die KI interpretiert jeden Prompt eigenständig, was zu unerwarteten Variationen führt.

2. Hailuo AI: Die Brücke zwischen Bild und Bewegung

Sobald die Bilder fertig sind, kommt Hailuo AI ins Spiel. Diese KI ermöglicht es, statische Bilder in flüssige Animationen zu verwandeln, indem sie Bewegungsmuster extrapoliert und Übergänge berechnet.

Der Workflow:

  1. Bilder hochladen: Die Midjourney-Bilder werden in Hailuo AI importiert.
  2. Bewegung definieren: Man kann vorgefertigte Motion-Patterns nutzen oder eigene Einstellungen vornehmen.
  3. Animation generieren: Hailuo AI verwandelt das Bild in eine fließende Sequenz.
  4. Post-Processing: Falls nötig, werden in einem zusätzlichen Schritt Anpassungen in After Effects oder ähnlicher Software vorgenommen.

Pro’s:

Automatisierte Animation: Kein aufwändiges Frame-by-Frame-Design nötig.
+ Zeitsparend: Innerhalb weniger Minuten lassen sich Animationen erstellen.
+ Weiche Bewegungen: Besonders organische Effekte wie Wind in Haaren oder sanfte Kamerafahrten sehen beeindruckend aus.

Con’s:

Bewegungsunschärfen & Artefakte: Bei komplexen Bewegungen entstehen gelegentlich Verzerrungen.
Begrenzte Kontrolle: Die KI bestimmt die Bewegungsmuster – Eingriffe sind nur bedingt möglich.
Nicht für alle Animationstypen geeignet: Dynamische Action-Szenen oder realistische Gesichtsausdrücke sind noch schwierig umzusetzen.

3. Die finale Produktion: Alles zusammenfügen

Der letzte Schritt besteht darin, die animierten Sequenzen zu einem stimmigen Video zusammenzufügen. Hier kommen klassische Editing-Programme wie Premiere Pro oder DaVinci Resolve ins Spiel, um die Szenen zu schneiden, Übergänge zu optimieren und eventuell noch Soundeffekte sowie Musik hinzuzufügen.

Pro’s:

+ Visuell beeindruckend: Das Endergebnis kann wie ein hochwertiger animierter Kurzfilm wirken.
+ Effektiver Workflow: Im Vergleich zur traditionellen Animation spart man enorm viel Zeit.
+ Perfekt für atmosphärische Szenen: Besonders für cinematische Sequenzen oder stilisierte Animationen funktioniert die Methode sehr gut.

Con’s:

+ Noch nicht auf Hollywood-Niveau: Für High-End-Produktionen fehlen noch einige technische Verfeinerungen.
+ Eingeschränkte Interaktion zwischen Charakteren: Natürliche Gesten oder Dialoge sind schwer realisierbar.
+ Abhängigkeit von KI-Tools: Änderungen sind schwieriger umzusetzen als bei herkömmlicher Animation.

4. Fazit: KI-Animation – eine Revolution mit Grenzen

Die Kombination aus Midjourney für die Bildgenerierung und Hailuo AI für die Animation zeigt, dass KI die Art und Weise, wie wir animieren, fundamental verändert. Die Geschwindigkeit und Qualität sind beeindruckend, aber es gibt auch Herausforderungen – insbesondere in Bezug auf Konsistenz und Kontrolle über die Bewegung.

Für bestimmte Projekte, wie ästhetische Kurzfilme, künstlerische Animationen oder Konzeptvisualisierungen, ist diese Methode bereits eine echte Alternative zur klassischen Animation. Doch für komplexe Charakteranimationen oder interaktive Elemente stößt sie aktuell noch an ihre Grenzen.

Die Frage ist nicht mehr, ob KI die Animation beeinflussen wird, sondern wie schnell sie sich weiterentwickelt. Vielleicht sind wir nur wenige Monate davon entfernt, dass KI-gestützte Animation vollständig nahtlos und interaktiv wird. Bis dahin bleibt es ein spannendes Experimentierfeld – und genau das macht es so aufregend!

6.Impuls: Tutorial – HOW To Learn Motion Design In 2024 From ZERO

In der dynamischen Welt des Motion Designs stehen angehende Designer oft vor der Herausforderung, den richtigen Einstieg zu finden. Das YouTube-Video „HOW To Learn Motion Design In 2024 From ZERO“ bietet einen umfassenden Leitfaden für alle, die von Grund auf in dieses faszinierende Feld eintauchen möchten.

Das Video beginnt mit der Betonung der Bedeutung von Grundlagen. Bevor man sich in komplexe Projekte stürzt, ist es essenziell, ein solides Fundament in Designprinzipien wie Komposition, Farbtheorie und Typografie zu erwerben. Diese Elemente bilden das Rückgrat jedes erfolgreichen Motion-Design-Projekts und sollten daher nicht übersehen werden.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Beherrschung der Software. Programme wie Adobe After Effects, Cinema 4D und Blender sind in der Branche weit verbreitet. Das Video empfiehlt, sich zunächst auf ein Programm zu konzentrieren und dessen Funktionen gründlich zu erlernen, bevor man zu weiteren übergeht. Dies verhindert Überforderung und ermöglicht ein tieferes Verständnis der Werkzeuge.

Die Kreativität spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Das Video ermutigt dazu, regelmäßig Inspiration zu suchen, sei es durch das Ansehen von Arbeiten etablierter Designer, das Studieren von Kunst oder das Beobachten der Natur. Diese Einflüsse können dabei helfen, den eigenen Stil zu entwickeln und innovative Ideen zu generieren.

Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Bedeutung von Feedback. Es wird betont, wie wichtig es ist, die eigenen Arbeiten mit anderen zu teilen und konstruktive Kritik einzuholen. Dies kann durch die Teilnahme an Online-Communities, Foren oder lokalen Designgruppen geschehen. Durch den Austausch mit Gleichgesinnten erhält man wertvolle Perspektiven und kann seine Fähigkeiten kontinuierlich verbessern.

Die Praxis steht im Mittelpunkt des Lernprozesses. Das Tutorial schlägt vor, regelmäßig kleine Projekte zu erstellen, um das Gelernte anzuwenden und zu festigen. Dies könnten kurze Animationen, Logo-Designs oder sogar persönliche Projekte sein, die das eigene Portfolio bereichern. Durch kontinuierliches Üben entwickelt man nicht nur technische Fertigkeiten, sondern auch ein besseres Verständnis für Timing und Rhythmus in Animationen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anpassungsfähigkeit. Die Welt des Motion Designs entwickelt sich ständig weiter, mit neuen Trends, Techniken und Tools. Das Video empfiehlt, stets offen für Neues zu sein und sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Dies kann durch das Lesen von Fachzeitschriften, das Besuchen von Workshops oder das Anschauen von Tutorials geschehen.

Abschließend wird in dem Video betont, dass Geduld und Ausdauer am wichtigsten ist, um im Lernprozess weiterzukommen. Motion Design ist ein komplexes Feld, und es ist normal, auf Herausforderungen zu stoßen. Wichtig ist, nicht aufzugeben und kontinuierlich an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten. Mit der Zeit und durch konsequente Anstrengung werden Fortschritte sichtbar, und der Weg zum versierten Motion Designer wird greifbar.

Zusammenfassend bietet das Video einen klaren und strukturierten Fahrplan für alle, die eine Karriere im Motion Design anstreben. Durch die Betonung von Grundlagen, kontinuierlichem Lernen und praktischer Anwendung legt es den Grundstein für langfristigen Erfolg in diesem kreativen Bereich.

5.Impuls: Match Maker

In unserem letzten Semester entstand Matchmaker, eine interaktive Installation, die soziale Interaktionen auf spielerische Weise fördert. Die zentrale Idee: Zwei Personen legen ihre Hände auf Sensoren, halten sich an den Händen – und ein Algorithmus zeigt in einer animierten Visualisierung ihre „Kompatibilität“ an. Doch hinter dem scheinbar simplen Konzept steckte eine Menge technischer Herausforderungen, kreative Animationen und eine gut koordinierte Teamarbeit.

Animationen: Das Herzstück der Erfahrung

Die Animationen spielten eine essenzielle Rolle in der Matchmaker-Experience. Mein Part umfasste die Animationen von 0–60 % sowie die spezielle Wave-Animation für das Herz. Das Animationssystem basierte auf einem 10-Schritt-Skalensystem von 10 % bis 100 %, wobei sich das Herz je nach Wert unterschiedlich verhielt:

  • Niedrige Kompatibilität (≤30%) → brechende Herzen, Fehlermeldungen etc.
  • Mittlere Kompatibilität (~60%) → abwiegen der Liebe, humoristische annäherung zu der Liebe
  • Hohe Kompatibilität (100%) → Verschiedene pulsierende Herzformen

Besonders herausfordernd war es, die Animationen so zu gestalten, dass sie sich nahtlos in den Interaktionsfluss einfügen. Die Wave-Animation für das Herz, die ich erstellt habe, sollte fließend wirken zu dem restlichen Stil der Animationen passen. Hier kam Motion-Design mit sanften Ease-in-out-Übergängen zum Einsatz, um eine harmonische Bewegung zu erzeugen.

Die Animationen wurden in Resolume Arena gesteuert, wobei über OSC-Kommunikation verschiedene Clips dynamisch getriggert wurden. Damit entstand eine nahtlose Verbindung zwischen Interaktion und visueller Rückmeldung.

Organisation: Ein kreatives Chaos unter Kontrolle

Dieses Projekt erforderte eine durchdachte Organisation. Besonders die technische Umsetzung war eine Herausforderung: Anfangs wollten wir mit Herzfrequenzmessung arbeiten, doch nach mehreren Testläufen erwies sich diese Methode als unzuverlässig. Ein ähnliches Schicksal ereilte die Messung der elektrischen Leitfähigkeit. Schließlich entschieden wir uns für eine einfachere Lösung: ein zufällig generierter Kompatibilitätswert – eine Entscheidung, die sich als optimal erwies, da sie das Erlebnis spielerischer machte.

Die Produktion des zentralen 3D-Herzens war ebenfalls ein iterativer Prozess. Während unser erster Versuch mit Bauschaum zu schwer wurde, erwies sich eine Papier-Maché-Version als ungleichmäßig. Am Ende setzten wir auf eine Konstruktion aus Pappe, Aluminiumfolie und weißem Stoff, die eine ideale Projektionsfläche bot und dank Nylonfäden fast schwebend wirkte.

Auch bei den Interaktionssäulen gab es Herausforderungen. Materialfehler, Missverständnisse in der Kommunikation mit Dozierenden und mehrere Neuanfertigungen sorgten für einige Hürden. Doch letztlich entstand ein funktionierendes und ästhetisch ansprechendes Set-up, das die gesamte Installation perfekt abrundete.

Fazit: Wenn Technik, Animation und Teamwork verschmelzen

Die Arbeit an Matchmaker zeigte, wie viel Feinschliff nötig ist, um eine scheinbar simple Interaktion zum Leben zu erwecken. Von durchdachter Animation über technische Experimente bis hin zur präzisen Organisation – jedes Detail spielte eine Rolle. Vor allem aber zeigte das Projekt, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben und kreative Lösungen für unerwartete Probleme zu finden. Am Ende stand eine immersive Installation, die nicht nur technisch funktionierte, sondern auch Menschen miteinander ins Gespräch brachte – und genau das war unser Ziel.

4.Impuls: Klanglicht

Diesen Blogpost möchte ich dazu nutzen, um über das lehrreichste und bisher spannendste Projekt meines Masterprogramms zu sprechen: Klanglicht. Mein Masterthema hat sich in den letzten Wochen von Realfilm zu Motion Design gewandelt, und ich denke, dieses Projekt ist eine hervorragende Inspirationsquelle für meine Arbeit. Durch die Änderung meines Themas haben sich neue Perspektiven eröffnet, und ich kann das abgeschlossene Projekt auf eine ganz andere Weise betrachten als zuvor. In den folgenden Zeilen werde ich den gesamten Prozess, von der Ideenfindung bis zur finalen Installation, genauer beleuchten.

Ideenfindung

Die erste Phase des Projekts bestand darin, ein Konzept zu finden, das in das Thema „Spektrum“ passt. Als Gruppe entschieden wir uns schnell für das Spektrum zwischen Natur und Technik. Dieses Thema lag besonders nahe, da einige Teammitglieder das Spiel Cyberpunk kannten, in dem es ebenfalls um die Symbiose dieser Gegenspieler geht – daraus entwickelte sich unser Konzept: Solar Punk.

Mit diesem groben Konzept begann unsere Sounddesignerin Mahtab, ein passendes auditives Klangbild zu erstellen. Zusätzlich hatten wir eine gemeinsame Brainstorming-Session, bei der alle Gruppen Vorschläge für das Licht-Setup in der Kirche machten. Hier entstand unser erster Entwurf.

Aufbau

Nachdem die grundlegenden Entscheidungen getroffen waren, ging es an die Umsetzung. Mit Unterstützung von Michael Kernbichler und einem engagierten Kernteam aus 8–10 Personen konnten wir den Aufbau innerhalb einer Woche realisieren.

Diese Zeit war für mich und das Team sehr lehrreich. Wir mussten nicht nur kreative Herausforderungen meistern, sondern auch technische Lösungen finden, was uns wertvolle Erfahrungen für den weiteren Verlauf des Projekts brachte.

Video von @bensu-kaya

Content-Produktion

Der letzte Teil, die Content-Produktion, war wohl der spannendste Abschnitt des gesamten Projekts. Gemeinsam mit meinem Team – bestehend aus Bensu, Elisa, Lukas, Mert und Vinzenz – haben wir viele Stunden in After Effects verbracht, um eine zusammenhängende, ganzheitliche Animation zu erstellen.

Zu Beginn legten wir Farben und Stimmungen fest, um sicherzustellen, dass die Visualisierung am Ende einheitlich wirkt. Anschließend teilten wir uns auf: Jeder übernahm 30 Sekunden, um seine Ideen einzubringen und an das Gesamtkonzept anzupassen.

Während dieses Prozesses lernte ich viel über After Effects und den Umgang mit den LED-Bars. Anfangs war es schwer, sich das Endergebnis vorzustellen, aber mit jeder neuen Version wurde die Vision klarer. Die letzten zwei Tage vor der Eröffnung waren sehr stressig und geprägt von vielen Anpassungen. Dennoch war es ein unglaublich befriedigender Moment, die finale Show zu sehen.

Zu guter Letzt habe ich noch ein kurzes Video für social Media gedreht und geschnitten, um das Event auf Social Media zu pushen, was weitere meiner Skills erforderte, somit war dieses Projekt eine wirklich ganzheitliche Design Erfahrung für mich.

Fazit

Klanglicht war ein wirklich spannendes und lehrreiches Projekt.

Durch die Verbindung von Natur und Technik sowie die Zusammenarbeit in einem motivierten Team konnte ich viele neue Erfahrungen sammeln – sowohl im kreativen als auch im technischen Bereich.

Besonders durch die Content-Produktion und die Auseinandersetzung mit Motion Design habe ich viele neue Fähigkeiten erlernt, die mir in meiner weiteren Arbeit nützlich sein werden. Trotz der intensiven und herausfordernden Phasen war es ein unvergessliches Erlebnis, das mich sowohl fachlich als auch persönlich bereichert hat.

3. Impuls: Motion Beast

Einblick in den Kurs „Motion Beast“

Im letzten Semester habe ich den Online-Kurs Motion Beast von Motion Design School durchlaufen, der sich als eine Quelle tiefer Inspiration und erheblicher Skill-Verbesserung herausgestellt hat. Hier möchte ich meine persönlichen Eindrücke und Lernerfahrungen zusammenfassen.

Praktische Grundlagen und komplexe Techniken

Der Kurs beginnt mit den essenziellen Grundlagen von Adobe After Effects – von der Benutzeroberfläche bis hin zu grundlegenden Animationstechniken. Diese fundierte Basis half mir, meine bestehenden Kenntnisse zu festigen und sicherer mit der Software umzugehen. Besonders wertvoll waren die Abschnitte zur Animation von Text und Logos, die mir halfen, dynamischere und ansprechendere Designs zu erstellen.

Ein Highlight war das Modul zur Frame-by-Frame-Animation. Hier erlernte ich, wie man Bewegung organisch gestaltet, was meine Arbeit erheblich verfeinerte und mir eine neue Dimension des Storytellings eröffnete. Die praxisnahen Tutorials, gepaart mit den herunterladbaren Scripts, erleichterten es mir, das Gelernte direkt in meine eigenen Projekte zu übertragen.

Komplexe Animationen und Charakter-Rigging

Ein weiteres Schlüsselkapitel des Kurses war das Charakter-Rigging. Diese Technik, die auf den ersten Blick kompliziert erschien, wurde in verständlichen Schritten dargestellt. Dies ermöglichte es mir, eigene Charaktere zu erstellen und zu animieren, was zuvor ein Hindernis für mich darstellte. Der strukturiert aufbereitete Lehrplan war hierbei ein großer Pluspunkt.

Inspiration und persönliches Wachstum

Neben den technischen Aspekten brachte der Kurs Motion Beast auch kreative Impulse. Die Kurstutorien inspirierten mich, neue Stile auszuprobieren und konzeptioneller zu denken. Die Anleitungen zur Verbesserung der Workflow-Effizienz haben dazu beigetragen, dass ich Projekte schneller und qualitativ hochwertiger umsetzen konnte. Diese neu erlernten Fähigkeiten fanden in meinen Blogposts Ausdruck, in denen ich nicht nur die Herausforderungen und Fortschritte dokumentierte, sondern auch das Verständnis von Motion Design als ganzheitlichen Prozess.

Fazit

Der Motion Beast-Kurs war für mich mehr als nur eine technische Schulung; er war eine umfassende Lernerfahrung, die meine kreative Denkweise und meine technischen Fertigkeiten gleichermaßen gefördert hat. Die Kombination aus praktischen Anwendungen und spannenden Lektionen ermöglichte es mir, mein Repertoire zu erweitern und meine Projekte auf ein neues Level zu heben. Auch wenn ich diesen Kurs jeder Person empfehlen kann, gibt es doch auch einen Kritikpunkt: Manche Lektionen werden einfach übersprungen oder viel zu schnell erklärt. Dies kann sehr frustrierend sein, wenn man noch neu in diesem Bereich ist. Ich habe dies den Tutoren mitgeteilt und gutes Feedback erhalten, was für die Motion Design School spricht. 

Motion Design School:

https://motiondesign.school

1.Blogbeitrag: Die Entwicklung des Motion Designs

Motion Design hat sich im Laufe der Jahre zu einer multidisziplinären Kunstform entwickelt, die sich durch eine ständige Erweiterung ihrer Definitionen und Anwendungen auszeichnet. Die Kapitel „The Evolution of the Motion Graphic Design Discipline Seen Through Its Definitions Over Time“ von Clarisa E. Carubin und „Re-framing Design: Engaging Form, Meaning, and Media“ von Jennifer Bernstein aus dem Buch The Theory and Practice of Motion Design bieten einen umfassenden Einblick in die Geschichte und die vielschichtige Entwicklung dieser Disziplin.

Historische Ursprünge und Definitionsentwicklung

Carubin zeigt auf, dass die Anfänge des Motion Designs in den Animationstechniken der frnge des Motion Designs in den Animationstechniken der fr\u00fhen Filmstudios liegen. Pioniere wie Halas und Manvell beschrieben in den 1960er Jahren die Disziplin als „graphic animation“, eine Form des Designs, die sich durch die Abfolge statischer Bilder auszeichnet, die sich zu einer Geschichte oder Botschaft zusammenfügen (Halas & Manvell, 1962). Diese frühen Ansätze zeigten bereits, dass die visuelle Sprache der Bewegung neue Möglichkeiten der Kommunikation erschloss.

In den 1970er Jahren wurde Motion Design als Verbindung von Grafikdesign und Filmkunst etabliert (Herdeg, 1976). Diese Integration ermöglichte es Grafikdesignern, als gleichberechtigte Partner neben Animatoren und Filmtechnikern zu arbeiten.John Halas (1984) erkannte, dass für eine effektive Umsetzung von Motion Design die Beherrschung mehrerer Fähigkeiten notwendig war, darunter Timing, Bewegungsmechanik und das Zusammenspiel von Ton und Bild. Er betonte, dass die Entwicklung dieser Disziplin stark von der technologischen Revolution abhängig war, die ihre Anwendungsbereiche von rein analogen Verfahren auf digitale Medien erweiterte.

Im 21. Jahrhundert definierten Autoren wie Matt Woolman (2004) Motion Design als eine Konvergenz unterschiedlicher Disziplinen, darunter Animation, Grafikdesign und Filmemachen. Diese Definitionen zeigten, dass sich Motion Design von einer Unterkategorie der Animation zu einer eigenständigen Disziplin mit einem breiten Anwendungsspektrum entwickelte.

Theoretische Rahmung und Interdisziplinarität

Jennifer Bernstein betont in ihrem Kapitel die Bedeutung der Kontextualisierung von Form, Bedeutung und Medien in der Praxis des Motion Designs. Die Verschmelzung unterschiedlicher Designelemente mit konzeptionellen und kulturellen Inhalten ist für die moderne Praxis entscheidend. Bernstein hebt hervor, dass Motion Design – anders als statisches Design – die Dimension der Zeit nutzt, um narrative und konzeptuelle Tiefe zu schaffen. Diese Dynamik erlaubt es Designern, eine breitere Palette von Bedeutungen zu erzeugen, die sich aus dem Zusammenspiel von visuellen und auditiven Elementen ergeben.

Ein Schwerpunktthema bei Bernstein ist die Betrachtung des „Embodiment“, also der Verkörperung von Ideen durch die Kombination von Bewegung, Form und Kontext. Dies führt zu einer tiefen emotionalen und kognitiven Resonanz beim Publikum. Die Theorie der Verknüpfung von Form und Bedeutung zeigt, wie Bewegungsdesign sowohl explizite als auch implizite Botschaften übermitteln kann.

Integration neuer Technologien

Die Einflüsse der Digitalisierung und technologischen Innovationen auf Motion Design können nicht übersehen werden. Carubin beschreibt, wie digitale Werkzeuge wie Animationssoftware und Videoeditorsysteme (After Effects, Animate, Blender etc.)  die Möglichkeiten des Motion Designs revolutionierten und neue Märkte – von Filmöffnungen bis zu interaktiven Interfaces – erschlossen. Die digitale Transformation veränderte die Art und Weise, wie Designer mit Bewegung und Zeit umgehen und ermöglichte es, komplexe narrative und informative Sequenzen zu erstellen, die das Verständnis und die Aufmerksamkeit des Publikums fördern.

Woolman (2004) wies darauf hin, dass Motion Design eine Vielzahl von Disziplinen integriert und sich auf eine visuelle Sprache stützt, die sowohl symmetrische als auch asymmetrische Bewegungen, Typografie, Farbe und Tiefe umfasst. Die Fähigkeit, diese Elemente kohärent zu kombinieren, ist eine wesentliche Herausforderung und gleichzeitig eine Chance für Designer.

Zukünftige Perspektiven

Die Entwicklung von Motion Design ist noch lange nicht abgeschlossen. Carubin betont, dass die Disziplin kontinuierlich neu definiert wird, da neue Technologien, Plattformen und kulturelle Trends hinzukommen. Bernstein plädiert für eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit, um neue Ausdrucksformen zu erschließen. Dies könnte künftige Entwicklungen in der Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) umfassen, bei denen Bewegungsdesign eine zentrale Rolle spielen wird, um immersive Erlebnisse zu schaffen.

Fazit

Die Evolution des Motion Designs ist ein Spiegelbild der Veränderungen in Technik, Kunst und Gesellschaft. Von den frühen Studien zur Animation bis zur modernen digitalen Praxis hat sich Motion Design als eigenständige Disziplin etabliert, die sowohl Kreativität als auch technisches Know-how erfordert. Durch die theoretischen Perspektiven von Carubin und Bernstein wird deutlich, dass Motion Design mehr ist als die Summe seiner Teile: Es ist ein multidimensionales Medium, das die Grenzen zwischen Kunst, Technologie und Kommunikation verschiebt und erweitert.

Bibliographie

  • Carubin, Clarisa E. “The Evolution of the Motion Graphic Design Discipline Seen Through Its Definitions Over Time.” In The Theory and Practice of Motion Design: Critical Perspectives and Professional Practice, edited by R. Brian Stone and Leah Wahlin, 201–20. New York: Routledge, 2018.
  • Bernstein, Jennifer. “Re-framing Design: Engaging Form, Meaning, and Media.” In The Theory and Practice of Motion Design: Critical Perspectives and Professional Practice, edited by R. Brian Stone and Leah Wahlin, 221–230. New York: Routledge, 2018.
  • Halas, John, and Roger Manvell. Design in Motion. London: Barrie & Jenkins, 1962.
  • Woolman, Matt. Motion Design: Moving Graphics for Television, Music Video, Cinema, and Digital Interfaces. London: RotoVision, 2004.

2.Impuls: Mastering the Business of Motion Design Podcast

Erfolgreiches Business im Motion Design: Erkenntnisse aus dem Podcast mit Haley Akins

Für meinen zweiten Blogpost möchte ich Einblicke aus einem spannenden Podcast der School of Motion Design teilen, den ich kürzlich angehört habe. In dieser speziellen Folge war die erfahrene Motion Designerin und Gründerin von Motion Hatch, Haley Akins, zu Gast und sprach darüber, worauf Motion Designer achten sollten, um erfolgreich Geld mit ihrer Kunst zu verdienen.

Haley Akins, bekannt als Gründerin von Motion Hatch, unterstützt die Motion Designer und Animator dabei, ihr Business zu verbessern. Motion Hatch bietet Schulungsmaterialien, Ressourcen, eine Community und einen Podcast an, um den Erfolg von Kreativen zu fördern.

Herausforderungen und Veränderungen in der Branche

Im Podcast erklärte Akins, dass die Pandemie für Motion Designer eine Boom-Zeit war, da Live-Action-Produktionen unmöglich wurden und die Nachfrage nach Animation stieg. Im Jahr 2023 hingegen erlebten viele Freelancer eine drastische Verschlechterung der Auftragslage. Wer auf Empfehlungen und Kontakte setzte, befand sich oft in einer passiven Position, da es schwer vorherzusehen ist, wie oft man empfohlen wird.

Akins sprach darüber, dass viele Motion Designer begannen, ihre Dienstleistungen in Form von Produkten zu verkaufen, um den Kund eine klare Vorstellung davon zu geben, was sie für ihr Geld erhalten. Traditionell passten Designer ihre Preise und Arbeitszeiten individuell an jedes Projekt an, da die Anforderungen stark variieren. Dies konnte jedoch Kund, die noch nie mit einem Freelancer aus dem Bereich Motion Design zusammengearbeitet haben, verunsichern und die Einschätzung der Projektkosten erschweren.

Strategien für eine nachhaltige Positionierung

Haley Akins erläuterte zwei grundlegende Ansätze, die sich in den letzten Jahren etabliert haben: Entweder man spezialisiert sich auf eine Nische mit wenig Konkurrenz, um Kunden langfristig zu binden, oder man kämpft bei jedem Projekt um den nächsten Auftrag. Um erfolgreich zu sein, müssen Motion Designer ihre Arbeit und sich selbst einzigartig präsentieren. Es reicht nicht, nur die eigene Expertise zu zeigen – es ist ebenso wichtig, aktiv in Kundengewinnung und Marketing zu investieren.

Marketing- und Akquise-Strategien

Ein zentraler Punkt, den Akins betonte, ist, dass Marketing für Freelancer wichtiger denn je ist. Eine effektive Strategie besteht darin, anstelle eines fertigen Produkts einen Baukasten anzubieten, den Unternehmen an ihre Bedürfnisse anpassen können.

Zu Beginn war LinkedIn eine großartige Plattform, da der Algorithmus Inhalte breit streute. Heute jedoch richtet sich der Content primär an ein spezifisches Publikum. Akins hob hervor, dass Motion Designer Gefahr laufen, in ihrer eigenen „LinkedIn-Bubble“ zu verharren, was es erschwert, neue Kunden zu erreichen. Daher empfahl sie, nicht nur über Motion Design zu schreiben, sondern auch Themen wie Marketing und Business zu behandeln.

Die 4-A-Strategie und andere nützliche Tipps

Akins stellte eine hilfreiche Marketingstrategie vor, um die Reichweite zu erhöhen: Awareness, Attraction, Action und Advocacy. Diese vier Phasen repräsentieren verschiedene Arten von Content, die dazu beitragen, potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen.

Darüber hinaus betonte Akins, wie wichtig es ist, Testimonials auf der eigenen Website zu präsentieren, um Vertrauen zu schaffen. Kunden möchten sehen, mit wem man zusammengearbeitet hat und wie die Erfahrungen waren. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen aggressiver Akquise und dem Aufbau einer langfristigen Geschäftsbeziehung ist entscheidend.

Lektionen aus der Pandemie und die neue Realität

Akins wies darauf hin, dass viele Designer während der Pandemie ihre Stundensätze erhöhten, was durch die erhöhte Nachfrage gerechtfertigt war. Inzwischen mussten viele diese Preise wieder anpassen, da die Budgets gekürzt wurden. Die Bedeutung eines soliden Plans und das Wissen um den eigenen Wert wurden von Akins mehrfach betont. Jede Designer sollte wissen, wie viel er oder sie verdienen muss, um die laufenden Kosten zu decken.

Networking und das Finden neuer Kund

Eine spannende Geschichte, die Akins teilte, zeigte, wie sie selbst einen Kunden über LinkedIn gewonnen hatte. Sie reagierte zunächst auf seine Beiträge und baute eine Beziehung auf, bevor sie eine persönliche Nachricht schrieb. Diese subtile Herangehensweise führte schließlich dazu, dass sie ihm eine Idee pitchen konnte.

Agenturen können bei der Jobsuche ebenfalls hilfreich sein, da sie oft genau wissen, was sie brauchen, im Gegensatz zu einzelnen Kunden, die erst überzeugt werden müssen, warum sie Motion Design benötigen. Akins empfahl, E-Mails oder Jobangebote mit einer persönlichen Note oder einem Kompliment zu beginnen, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Nachhaltiger Erfolg und Delegieren

Zum Abschluss des Podcasts betonte Akins die Bedeutung des Delegierens. All die oben genannten Tipps und Tricks helfen wenig, wenn man zu viel Arbeit hat und in ein Burnout gerät..In so einem Fall ist es wichtig, rechtzeitig Aufgaben abzugeben und ein klares System zu entwickeln, das neuen Mitarbeitenden hilft, sich einzuarbeiten. Eine strukturierte Dokumentation der Arbeitsprozesse ist unverzichtbar.

Haley Akins’ Erkenntnisse und Ratschläge aus dem Podcast sind ein wertvoller Leitfaden für alle Motion Designer, die ihre Karriere stabilisieren und weiterentwickeln möchten und für mich, der gerade beginnt, ein sehr gutes Vorbild und ein ausgezeichneter Leitfaden.

Link zum Podcast:

Motionhatch:

https://motionhatch.com

Haley Akins:

https://www.hayleyakins.com/

1.Impuls: Pixel Vienna 2024

Am vergangenen Freitag besuchte ich die Pixel Vienna 2024, ein Event, das für seine kreative Vielfalt und seine inspirierende Atmosphäre bekannt ist. Obwohl ich aktuell noch unentschieden bin, welchen genauen Schwerpunkt ich in meiner Masterarbeit verfolgen werde, habe ich mich an die tollen Erfahrungen des Vorjahres erinnert. Schon damals hatte die Pixel Vienna mich motiviert, weshalb ich auch dieses Jahr auf der Suche nach neuen Impulsen und Denkanstößen wieder dabei war.

Die diesjährige Ausgabe bot ein breites Spektrum an Vorträgen, die verschiedene kreative Disziplinen und Herangehensweisen beleuchteten. Besonders eindrucksvoll waren die präsentierten Workflows und Prozesse der eingeladenen Speaker, welche zwar zum Teil sehr von meinem Feld der Interessen abweichen, jedoch trotzdem wirklich spannend waren.

Einer der Höhepunkte war der Vortrag von Jens Lindfors, Thomas Moor und René Vidra, den kreativen Köpfen hinter dem multidisziplinären Designstudio Power Pixel. Ihre Session „Navigating rough seas – how to run a small studio in international waters“ war eine tiefgehende und praxisnahe Darstellung, wie ein kleines Studio in einer wettbewerbsorientierten internationalen Branche bestehen kann. Besonders inspirierend fand ich ihren innovativen Tag-Team-Ansatz, mit dem sie ihre Projekte effizient und dynamisch umsetzen. Der Vortrag bot einen Blick hinter die Kulissen und zeigte, wie entscheidend Teamarbeit und Flexibilität sind, um in der Film- und Games-Branche erfolgreich zu agieren.

Power Pixel deckt eine Vielzahl an Dienstleistungen ab – von Concept Art, Illustration und 3D-Modellierung bis hin zu Animation und Rendering. Ihre Vielseitigkeit und ihr Fokus auf kollaborative Arbeitsmethoden boten mir interessante Einblicke, auch wenn die Inhalte nicht direkt zu meinem eigenen Forschungsthema passten.

Ein weiterer spannender  Vortrag kam von Carina Lindmeier, einer preisgekrönten Illustratorin aus Österreich. Ihre moderne, verspielte und farbenfrohe Kunst ist international bekannt, und sie hat bereits mit renommierten Marken wie Adobe und Red Bull Media House zusammengearbeitet. In ihrer Präsentation sprach sie über ihre Herangehensweise, in der sie alltägliche Momente, Popkultur und triviale Erlebnisse in ihre Arbeit einfließen lässt.

Ein weiterer Talk der mich interessiert hat war von Thomas Heschl, 3D-Artist bei Microbird Games. Er  präsentierte seine Arbeit am Action-RPG „Dungeons of Hinterberg“. Sein Vortrag beleuchtete die Entwicklung und Gestaltung der Spielwelt mit ihren vier unterschiedlichen Spezifikationen sowie die Herausforderungen, die es mit sich bringt, einen einzigartigen Artstyle zu erhalten und die Cel-Shading-Technik auf innovative Weise zu interpretieren. Auch wenn Game Design thematisch nicht zu meiner aktuellen Ausrichtung passt, fand ich es spannend zu sehen, wie viel Liebe zum Detail und wie viele kreative Entscheidungen in jedem Aspekt des Spieldesigns stecken.

Obwohl viele der Vorträge nicht direkt mit meinem Masterarbeitsthema verbunden waren, war es äußerst inspirierend, die unterschiedlichen Herangehensweisen und Workflows der Speaker kennenzulernen. Die Pixel Vienna 2024 zeigte erneut, wie wertvoll der Austausch mit kreativen Köpfen und das Aufgreifen neuer Ideen sind. Dieser Besuch hat mir geholfen, meine eigenen Gedanken zu erweitern und potenzielle neue Richtungen für meine Masterarbeit zu erörtern. Die Vielfalt der Speaker und ihre Vielzahl an spannenden Projekten waren ein sehr guter  Impuls, um meine nächsten Schritte weiter zu definieren.

20. Rigging – Das Fundament der Charakteranimation

Einleitung

In meinem letzten Blogpost habe ich über Character Walk Animations gesprochen, ein wesentlicher Bestandteil der Animation. Heute möchte ich ein weiteres kritisches Element des Animationsprozesses beleuchten: Rigging. Rigging ist das Fundament jeder guten Charakteranimation und ein komplexer, aber lohnenswerter Teil des Motion Designs. In diesem Blogpost werde ich erklären, was Rigging ist, welche Schwierigkeiten es mit sich bringt und welche Herausforderungen ich persönlich dabei gemeistert habe.

Was ist Rigging?

Rigging ist der Prozess, bei dem man ein digitales Skelett für ein Charaktermodell erstellt. Dieses Skelett besteht aus „Bones“ (Knochen) und „Joints“ (Gelenken), die es ermöglichen, das Modell zu bewegen und zu animieren. Durch das Hinzufügen von Steuerungselementen (Controls) können Animatoren den Charakter effizient und realistisch bewegen. Rigging bildet somit die Basis für alle nachfolgenden Animationen, ob es sich um einfache Bewegungen oder komplexe Aktionen handelt.

Die Schwierigkeiten beim Rigging

Komplexität und Präzision

Eines der größten Probleme beim Rigging ist die Komplexität. Jedes Gelenk und jeder Knochen muss präzise platziert werden, damit die Bewegungen des Charakters natürlich wirken. Selbst kleinste Fehler können zu unnatürlichen Bewegungen oder Verzerrungen führen. Es erfordert viel Geduld und Genauigkeit, um ein gutes Rig zu erstellen.

Anatomische Genauigkeit

Ein weiteres Problem ist die anatomische Genauigkeit. Um realistische Bewegungen zu erzielen, muss das Rig die natürlichen Bewegungen des Körpers korrekt nachahmen. Das bedeutet, dass man ein grundlegendes Verständnis der menschlichen Anatomie und der Funktionsweise von Gelenken und Muskeln haben muss.

Weight Painting

Beim Rigging ist es wichtig, das Gewicht der verschiedenen Körperteile richtig zu verteilen, um sicherzustellen, dass die Bewegungen natürlich wirken. Dieser Prozess, bekannt als „Weight Painting“, kann besonders knifflig sein. Eine ungleichmäßige Gewichtsverteilung kann dazu führen, dass Teile des Modells sich unerwartet bewegen oder deformieren.

Was zu beachten ist

Beim Rigging gibt es mehrere wichtige Aspekte zu beachten:

  1. Saubere Geometrie: Es ist wichtig, dass das Charaktermodell eine saubere und einfache Geometrie hat. Dies erleichtert den Rigging-Prozess und minimiert potenzielle Probleme.
  2. Gut platzierte Gelenke: Die Gelenke müssen sorgfältig an den richtigen Stellen platziert werden, um realistische Bewegungen zu ermöglichen. Dies erfordert oft einiges an Trial and Error.
  3. Korrekte Hierarchie: Die Hierarchie der Knochen und Gelenke muss korrekt sein, damit sich die Bewegungen wie erwartet ausführen lassen.
  4. Flexibilität und Kontrolle: Es sollten genug Steuerungselemente eingefügt werden, um eine flexible und einfache Animation zu ermöglichen, ohne den Animator mit zu vielen Kontrollpunkten zu überfordern.

Meine eigenen Herausforderungen und Erfahrungen

Beim Erlernen des Riggings bin ich auf zahlreiche Herausforderungen gestoßen. Einer der größten Stolpersteine war das Platzieren der Gelenke. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, die Gelenke an den richtigen Stellen zu platzieren, was zu unnatürlichen Bewegungen führte. Es dauerte einige Zeit und viele Anpassungen, bis ich die richtige Balance gefunden hatte.

Weight Painting war ebenfalls eine große Herausforderung. Es war schwierig, das Gewicht gleichmäßig zu verteilen, ohne dass Teile des Charakters sich unerwartet bewegten oder deformierten. Es erforderte viel Geduld und Feingefühl, um sicherzustellen, dass alle Bewegungen natürlich aussahen.

Ein weiteres Problem war die Komplexität der Steuerungselemente. Zuerst fügte ich zu viele Controls hinzu, was die Animation unnötig kompliziert machte. Ich musste lernen, wie man ein ausgewogenes System erstellt, das sowohl flexibel als auch einfach zu handhaben ist.

Fazit

Rigging ist ein essenzieller Bestandteil der Charakteranimation und bildet das Fundament für alle nachfolgenden Bewegungen. Es erfordert Präzision, Geduld und ein gutes Verständnis der Anatomie. Trotz der zahlreichen Herausforderungen, die es mit sich bringt, ist es eine lohnende Fähigkeit, die meine Animationen erheblich verbessert hat.