In meinen bisherigen Recherchen hatte ich mich intensiv mit verschiedenen Problemen im Zusammenhang mit Mikronährstoffen und deren Mängeln beschäftigt und auch wenn es in diesem Themenbereich viele Probleme gab, war es doch schwer, ein Problem herauszupicken, welches insbesondere die Diätolog:innen, welche ich als Zielgruppe definiert hatte, auch gelöst haben wollten.
Nach meinem Interview mit FH-Prof. Berner und den Erkenntnissen aus meiner bisherigen Recherche beschloss ich, meinen Fokus zu erweitern. Ich begann, verschiedene Zielgruppen zu analysieren, die von optimierten Lebensmitteln profitieren könnten. Insbesondere interessierten mich Personengruppen mit spezifischen Ernährungsbedürfnissen, wie Kinder, ältere Menschen und sportlich aktive Personen. Diese Gruppen haben unterschiedliche Anforderungen an ihre Ernährung, und ihre Bedürfnisse werden oft nicht ausreichend berücksichtigt.
Daher bin ich im Folgenden und vor allem auch nach meinem Interview mit FH-Prof. DI Dr.-Ing. Simon Berner noch einmal einen Schritt zurückgegangen und habe mir die verschiedenen Zielgruppen noch einmal genauer angeschaut. Wen habe ich möglicherweise übersehen? Gibt es Zielgruppen, welche ebenfalls Probleme mit Mikronährstoffen haben könnten, auf die ich bislang noch (zu) wenig geachtet habe?
Personen mit Lebensmittelunverträglichkeiten
Eine Zielgruppe, die mir während meiner Recherche besonders ins Auge fiel, sind Personen mit Lebensmittelunverträglichkeiten. Diese Menschen haben oft große Schwierigkeiten, geeignete Lebensmittel zu finden, die ihre Unverträglichkeiten berücksichtigen und gleichzeitig alle notwendigen Nährstoffe liefern. Lebensmittelunverträglichkeiten können das Leben erheblich erschweren, da sie nicht nur die Lebensmittelauswahl einschränken, sondern auch das Risiko gesundheitlicher Probleme erhöhen, wenn nicht die richtigen Nährstoffe zugeführt werden.
Mikronährstoffe und Lebensmittelunverträglichkeiten: Warum Betroffene oft Schwierigkeiten haben
Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien stehen häufig vor besonderen Herausforderungen, wenn es darum geht, eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen. Diese Schwierigkeiten können zu einem Mangel an wichtigen Mikronährstoffen führen.
- Eingeschränkte Lebensmittelauswahl:
Viele Betroffene müssen bestimmte Lebensmittelgruppen meiden, um allergische Reaktionen oder Unverträglichkeitsbeschwerden zu vermeiden. Dies schränkt die Auswahl an verfügbaren Lebensmitteln erheblich ein und kann dazu führen, dass bestimmte Mikronährstoffe, die in den gemiedenen Lebensmitteln enthalten sind, nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden. - Unausgewogene Ernährung:
Da bestimmte Lebensmittel vermieden werden müssen, kann die Ernährung unausgewogen werden. Beispielsweise könnten Personen, die auf Milchprodukte verzichten müssen, Schwierigkeiten haben, genügend Kalzium und Vitamin D aufzunehmen. Ähnliches gilt für Menschen, die glutenhaltige Getreide meiden und möglicherweise weniger Ballaststoffe, B-Vitamine und Eisen zu sich nehmen. - Mangel an Aufklärung und Wissen:
Nicht alle Betroffenen sind sich der potenziellen Mikronährstoffmängel bewusst oder wissen, wie sie diese ausgleichen können. Ohne das richtige Wissen und die richtigen Ressourcen ist es schwierig, eine vollständig ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. - Soziale und praktische Hindernisse:
Essen außer Haus, Reisen oder gesellschaftliche Ereignisse können zusätzliche Herausforderungen darstellen. Die Verfügbarkeit geeigneter Lebensmittel ist oft eingeschränkt, was dazu führt, dass Betroffene Kompromisse eingehen müssen, die ihre Nährstoffaufnahme beeinträchtigen können.
Zusammengefasst erfordert die Ernährung für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien besondere Aufmerksamkeit und Planung, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Mikronährstoffe in ausreichender Menge aufgenommen werden. Eine gezielte Unterstützung könnte Betroffenen helfen, diese Herausforderungen besser zu meistern und ihre Ernährung optimal zu gestalten. Diese Erkenntnis führte mich zu der Frage, wie Menschen unterstützt werden können, die nicht unbedingt bestehende Mängeln haben, sondern vielmehr Gefahr laufen, durch „Krankheiten“ und unfreiwillige Diätformen in der Zukunft einen Mangel zu entwickeln.