Die Suche nach einem geeigneten Thema für die Master-Thesis ist eine herausfordernde Aufgabe. Auch ich befinde mich derzeit in dieser Phase und habe Schwierigkeiten, mich für ein Thema zu entscheiden. Es gibt viele spannende Felder, die mein Interesse geweckt haben und die ich gerne weiter erkunden würde. Ich habe viele Themen, viele Lösungsideen, tue mich aber schwer, mich auf eines festzulegen oder stoße dann immer wieder schnell an die Grenzen des Machbaren und hänge daher an dieser Stelle irgendwie in der Luft.
Hier sind einige Ideen, die ich spannend finde, sowie Überlegungen, wie man diese Themen in einem UX/UI-Projekt mit physischem Prototypen umsetzen könnte.
- Nutrition
Das Thema Ernährung und vor allem Mikronährstoffe hatte ich ja bereits im vergangenen Semester behandelt. Nach wie vor empfinde ich dies als ein spannendes und relevantes Thema, da die Ernährung eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden spielt. Mit der steigenden Verfügbarkeit von Ernährungsdaten und der Entwicklung neuer Technologien gibt es immer mehr Möglichkeiten, individuelle Ernährungspläne zu erstellen und umzusetzen.
Jedoch sehe ich hier leider kein Potenzial, dieses Thema weiter zu verfolgen. Alles, was mir hier nach dem vergangenen Semester eingefallen ist gibt es entweder schon in unzähligen Varianten auf dem Mark, ist entweder von Experten und/ oder privaten Nutzern absolut nicht gewünscht oder bietet schlichtweg keine Möglichkeiten für einen hardware Prototypen, der zwar in diesem Fach vlt nicht unbedingt notwendig wäre, den ich aber für meine Masterarbeit aber gerne haben würde. - Altersbedingte Atrophie
Eng damit verwandt und von einem ähnlichen Ansatzpunkt aus kommend mein zweites Thema: Die Alterung bringt oft eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich, von denen die Muskelatrophie eine der bedeutendsten ist. Muskelatrophie, oder der Verlust von Muskelmasse, erschwert es älteren Menschen, an einem aktiven Alltagsleben teilzunehmen. Dennoch ist es gerade für diese Bevölkerungsgruppe von entscheidender Bedeutung, ihre Muskeln zu trainieren, um dem körperlichen Abbau entgegenzuwirken. Eine mögliche Forschungsfrage könnte sich daher darauf konzentrieren, wie es möglich ist, Menschen, die bereits Schwierigkeiten haben, sich so zu bewegen wie früher, nicht nur die Teilnahme an ihrem Alltag zu erleichtern, sondern ihnen auch ein hypertrophes Muskeltraining zu ermöglichen.
Um älteren Menschen trotz Muskelatrophie ein effektives Training zu ermöglichen, könnte ein intelligentes Trainingsgerät mit anpassbarem Widerstand und ergonomischem Design entwickelt werden, das Echtzeit-Feedback gibt. Eine begleitende App würde betreuuenden Personen Echtzeit-Feedback und Fortschrittsverfolgung bieten sowie regelmäßige Erinnerungen und soziale Funktionen integrieren. Die Entwicklung von Prototypen für das Trainingsgerät und die App, begleitet von umfangreicher Benutzerforschung und Langzeitstudien, würde sicherstellen, dass die Lösung den Bedürfnissen der Zielgruppe entspricht und ihre Muskelkraft und Lebensqualität langfristig verbessert.
Eine alternative Idee wäre etwas in Richtung Gamification von Sport (bspw. in Richtung AI/ MR), hier müsste man allerdings ggf. die Zielgruppe anpassen, da ich mir nicht vorstellen kann, dass alte Menschen Lust haben noch mit einer VR Brille rumzulaufen oder eben weg gehen von dieser arg digitalen gamification und eine andere Möglichkeit finden.
Zusätzlich dazu stellt sich auch die Frage: ist Sport an sich überhaupt das Problem? Oder ist das Problem eher, wie Hilde immer wieder sagt, dass man, wenn man eben schon so schlecht zu Fuß ist, kaum eine Möglichkeit hat, überhaupt zum Sport und/ oder Arzt/ Einkauf, … überhaupt zu kommen – insbesondere wenn man dann jedes Mal auch eine schwere Tasche mitnehmen muss, die ja dann auch immer eine Hürde ist, während Trollis für die Bahn/ Bim keine Option sind…(man merkt: ich hänge hier irgendwo in der Luft!) - Astronauten und der körperliche Zerfall/ krörperliche Fitness im Weltraum
Astronauten stehen vor einzigartigen gesundheitlichen Herausforderungen in der Schwerelosigkeit, wie Muskel- und Knochenschwund, Strahlenbelastung und psychologische Belastungen. - LKW Fahrer
LKW-Fahrer verbringen viele Stunden auf der Straße und sind häufig gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, wie Rückenproblemen, ungesunder Ernährung und Schlafmangel. - Silent ICU
Intensive Care Units (ICUs) sind oft laut und stressig, was die Genesung von Patienten negativ beeinflussen kann. Ein leiser und beruhigender ICU-Raum könnte die Heilung fördern.
Ein physischer Prototyp könnte ein Geräuschreduzierungssystem für ICUs sein, das Umgebungsgeräusche überwacht und reduziert. Eine App könnte das System steuern und die Geräuschpegel in Echtzeit anzeigen. Das Interface müsste benutzerfreundlich sein, damit medizinisches Personal schnell Anpassungen vornehmen kann. Zusätzlich könnte es Funktionen zur Überwachung der allgemeinen Raumumgebung und zur Steuerung von Licht und Temperatur enthalten, um eine optimale Heilungsumgebung zu schaffen. - Digitalization in Dialysis
Die Digitalisierung der Dialysebehandlung kann die Lebensqualität von Patienten erheblich verbessern. Durch die Integration von Datenanalysen und Telemedizin können Behandlungen optimiert und personalisiert werden.
Ein physischer Prototyp könnte ein tragbares Dialysegerät sein, das mit einer App verbunden ist. Die App könnte den Patienten durch den Dialyseprozess führen, wichtige Gesundheitsdaten in Echtzeit überwachen und an medizinisches Personal übermitteln. Das Interface müsste intuitiv und leicht verständlich sein, um den Patienten den Umgang mit dem Gerät zu erleichtern.
Die Entscheidung für ein Thema ist definitiv nicht einfach und jedes einzelne davon bitet nicht nur spannende Möglichkeiten für innovative UX/UI-Projekte mit physischen Prototypen, sondern hat auch seine ganz eigenen Anreize. Die ersten beiden Themen sind Themen, die mir relativ nahe liegen, da ich mich bereits in der Vergangenheit immer wieder mit ihnen beschäftigt habe. Die nachfolgenden sind einfach Themen, auf die ich Lust hätte, über die ich aber noch überhaupt gar nichts weiß und für die noch VIEL Recherche notwendig wäre. Die letzten beiden Themen hingegen sind Themen, die ich ggf. mit einer Firmenkooperation und einem Werkstudenten-Vertrag, bzw. evtl. auch einer von einer Firma betreuten Thesis verbinden könnte (was natürlich nicht nur Vor-, sondern auch viele Nachteile bieten kann, weshalb sie ehrlich gesagt auch ganz am Ende meiner Liste erst zu finden sind – auch wenn sie für sich genommen ebenfalls sehr spannende Themen darstellen…!)
Selbstverständlich müsste man sich mit jedem einzelnen dieser Themen noch intensiver beschäftigen, um sinnvoll herausfinden zu können, ob und inwiefern die Umsetzung eines Prototypen in diesen Themenbereichen sinnvoll wäre.
Zielsetzung/ Wünsche
Ich hatte im Bachelor verschiedene Projekte zu diversen Berufen (Badeaufsicht, Winzer, Archäologen, Eiscreamisten, …) und da konnte ich immer super Research betreiben und es wurde fast immer auch eine coole und innovative Idee prototypisch umgesetzt. Sowas würde ich mir wünschen wieder zu schaffen, auch wenn ich mich aktuell – das erste Mal ohne Gruppenarbeit – mit der Themenfindung wirklich schwer tue.
- UX Research
- User Centered Design
- UI (hardware/ digital)
- hardware Prototyp
- User Testing