In diesem Blog möchte ich mich dem österreichischen Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann Michael Glawogger (1959–2014) widmen.
Von 1981 bis 1982 besuchte er das San Francisco Art Institute. Seine Ausbildung setzte er an der Filmakademie Wien fort.
Seine Filme, darunter „Megacities“ und „Workingman’s Death“, sind geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit den globalen Auswirkungen von Modernisierung und Globalisierung. „Megacities“ war der erste österreichische Film, der beim Sundance Film Festival präsentiert wurde. Glawoggers Erzählstil, ähnlich dem seines Kollegen Ulrich Seidl, drückt sich vielfach in der Form des (halb-)dokumentarischen Spielfilms aus, der die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen lässt.
Sein Drama “Slumming” wurde 2006 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin uraufgeführt. Im März 2009 wurde die Komödie “Contact High” bei der Diagonale in Graz gezeigt. 2011 kam der Dokumentarfilm “Whores’ Glory” auf die große Leinwand. “Whores’ Glory” setzt sich mit dem Thema Prostitution auseinander. Seine Filme “Megacities”, “Workingman’s Death” und “Whores’ Glory” befassen sich mit dem Weltbild an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert.
2013 startete Glawogger ein einjähriges “Doku-Experiment”. Attila Boa führte die Kamera und Manuel Siebert war für den Ton verantwortlich. Im Vorfeld wurde kein Konzept ausgearbeitet. Die Reise begann in Kroatien und führte durch viele Teile der Welt. Die letzte Station war Liberia. Reiseberichte waren wöchentlich in der Tageszeitung Der Standard zu lesen. Ein Blog der Süddeutschen Zeitung gab ebenfalls Auskunft.
Michael Glawogger verstarb während der Dreharbeiten in Liberia. Die Monika Willi, eine Filmeditorin, übernahm die Dreharbeiten und führte das Projekt zu Ende. Der Film “Untitled” kam im Februar 2017 heraus und feierte seine Premiere bei den 67. Internationalen Filmfestspielen Berlin.1