Fiktionale Filme können zum Teil oder zur Gänze auf wahren Begebenheiten aufbauen und gleichzeitig erfundene Charaktere und Situationen beinhalten. Ein Nicht-Fiktionaler-Film muss auf Wahrheiten basieren und darf keine Situationen, Charaktere und Gegebenheiten hinzufügen. Non-Fiction unterscheidet sich von Fiktion durch hinzugefügte Erfindungen. Auch wenn ein Film auf wahren Ereignissen beruht oder von diesen inspiriert wurde, ist er Fiktion, sobald die Autor*innen neue Aspekte hinzufügen. Die Wahrheit in dokumentarischen Filmen lässt keine künstlerische Freiheit zu. Gestaltungsspielraum gibt es bei der Auswahl der Inhalte. Filmschaffende legen fest worauf sie den Fokus legen, was sie weglassen und wie sie den Film strukturieren. Dokumentarfilme eröffnen neue Welten und wecken im bestem Fall Interesse für Themen, die zuvor nicht im Bewusstsein der Zuseher*innen verankert waren. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Geschichten, die eine Hauptfigur in den Vordergrund stellen. 1
Fakten alleine machen keinen Dokumentarfilm aus. Laut Sheila wären ansonsten einfache “how to” Videos, die beschreiben wie ein Duschkopf zu entkalken ist, eine Dokumentation. Als weiteres Beispiel nennt Sheila das Material einer Verkehrskamera. 2
Sheila definiert den Dokumentarfilm als nicht-fiktionales Werk, welches sich zwischen Journalismus und Kunst ansiedelt. Filmemacher*innen verweben lose Informationen zu einer kunstvollen Gesamterzählung. Sie erfinden nichts, sondern drücken sich durch die Anordnung und Auswahl der Erkenntnisse aus. Diese Anordnung kann als Story verstanden werden. 3
Kurzzitate:
1 (Sheila 2023, S.2f)
2 (Sheila 2023, S.4)
3 (Sheila 2023, S.5)
Literaturverzeichnis:
Sheila, Curran, Bernard: Documentary Storytelling. Creative Nonfiction on Screen. 5. Aufl. New York: Routledge 2023