#09 Color Grading Tanzfilme

Color Grading ist ein essenzieller Prozess in der Postproduktion von Filmen, bei dem die Farbgebung und Lichtwerte des Filmmaterials gezielt angepasst werden, um eine bestimmte Atmosphäre oder Stimmung zu erzeugen. Insbesondere in Tanzfilmen spielt das Color Grading eine entscheidende Rolle, da es die emotionale Wirkung der Choreografien und die visuelle Ästhetik maßgeblich beeinflusst. Durch die bewusste Farbgestaltung wird nicht nur die narrative Tiefe unterstützt, sondern auch die Art und Weise, wie das Publikum Tanz wahrnimmt. Filme wie „Black Swan“ (2010) zeigen eindrucksvoll, wie das Color Grading nicht nur die Stimmung eines Films prägt, sondern auch die psychologische Entwicklung einer Figur verstärkt. Dabei können verschiedene Stile wie High-Key, Low-Key oder Neon-Farben gezielt eingesetzt werden, um bestimmte Emotionen oder Themen zu unterstreichen. Diese stilistischen Entscheidungen tragen dazu bei, Tanz als eine visuell eindrucksvolle Kunstform noch intensiver auf der Leinwand zu inszenieren [Adobe, o. J.]¹.

Die Wirkung von Color Grading in Tanzfilmen

In Tanzfilmen werden verschiedene Color-Grading-Stile eingesetzt, um unterschiedliche visuelle Effekte zu erzielen. Ein häufig verwendeter Stil ist der High-Key-Look, der durch helle, gesättigte Farben und hohe Helligkeit gekennzeichnet ist. Dieser Stil vermittelt Leichtigkeit, Freude und Unbeschwertheit und wird oft in fröhlichen oder romantischen Tanzszenen eingesetzt. Ein Beispiel hierfür ist der Film „La La Land“ (2016), dessen leuchtende Farben die Euphorie und Leidenschaft des Tanzes unterstreichen [Spreadfilms, o. J.]².

Im Gegensatz dazu steht der Low-Key-Look, der durch dunklere Töne, reduzierte Helligkeit und gedämpfte Farben charakterisiert ist. Dieser Stil erzeugt eine düstere, geheimnisvolle oder dramatische Atmosphäre und wird häufig in intensiven oder emotional aufgeladenen Tanzszenen verwendet. Ein herausragendes Beispiel für den Einsatz dieses Stils ist der Film „Black Swan“ (2010), in dem Farben bewusst eingesetzt werden, um die innere Zerrissenheit der Protagonistin widerzuspiegeln [Waquas 2024]³.

Farbpsychologie und symbolische Bedeutung in „Black Swan

In Black Swan nutzte Kameramann Matthew Libatique das Color Grading gezielt, um die innere Zerrissenheit und den psychologischen Verfall der Protagonistin Nina Sayers darzustellen. Der Film arbeitet mit einem überwiegend monochromen Farbschema, das von Schwarz-, Weiß- und Grautönen dominiert wird, um den Konflikt zwischen Unschuld und Dunkelheit zu symbolisieren. Die gezielte Platzierung von roten Akzenten verstärkt die Intensität und hebt Schlüsselmomente hervor – etwa, wenn Nina sich in eine dunklere, aggressivere Version ihrer selbst verwandelt [Waquas 2024]³.

Darüber hinaus wird im Color Grading eine hohe Kontrastierung eingesetzt, die den Gegensatz zwischen Realität und Halluzinationen verstärkt. Der Wechsel zwischen kalten, bläulichen Tönen in den Tanzproben und warmen, rötlichen Tönen in Ninas Wahnvorstellungen verdeutlicht ihren geistigen Zerfall [Adobe, o. J.]¹.

Weitere Stilrichtungen des Color Gradings in Tanzfilmen

Neben den kontrastreichen High- und Low-Key-Looks gibt es weitere markante Stilrichtungen im Color Grading von Tanzfilmen.

Ein häufig eingesetzter Stil ist der Vintage-Look, der durch Sepia-Töne, reduzierte Sättigung und weiche Kontraste eine nostalgische oder zeitlose Atmosphäre schafft. Dieser Stil wird oft in Filmen verwendet, die in vergangenen Epochen spielen oder eine retrospektive Stimmung erzeugen möchten. Ein Beispiel hierfür ist der Film The Red Shoes (1948), der durch sein warmes und weiches Color Grading die zeitlose Schönheit des Balletts einfängt [Spreadfilms, o. J.]².

Ein moderner Kontrast dazu ist der Neon-Look, der in neueren Tanzfilmen oder Musikvideos häufig vorkommt. Hier werden starke, leuchtende Farben wie Blau, Pink oder Violett verwendet, um eine energetische und oft futuristische Ästhetik zu erzeugen. Besonders in urbanen Tanzfilmen wie Step Up 3D (2010) wird dieser Stil eingesetzt, um die Dynamik und Kraft der Choreografien zu betonen [Adobe, o. J.]¹.

Movie Barcodes

Ein Movie Barcode ist eine visuelle Darstellung der Farbpalette eines gesamten Films in einem einzigen Bild. Dabei werden einzelne Frames eines Films in regelmäßigen Abständen extrahiert, deren Farben gemittelt und dann als dünne vertikale oder horizontale Streifen aneinandergereiht. Das Ergebnis sieht aus wie ein Strichcode und zeigt die Farbverläufe und dominanten Farbtöne eines Films[Poulet 2015]⁴.

Movie Barcode für den Film Black Swan[Tumblr 2021]⁵.

Literaturverzeichnis

¹ Adobe (o. J.): Color Grading. Wirkung von Farbe und wie die Farbkorrektur in der Postproduktion funktioniert. In: Adobe, https://www.adobe.com/de/creativecloud/video/discover/color-grading.html (zuletzt aufgerufen am 12.02.2025)

² Spreadfilms (o. J.): Color Grading. Wie die Farbe den Film beeinflusst. In: Spreadfilms , https://spreadfilms.com/color-grading/ (zuletzt aufgerufen am 12.02.2025)

³ Waquas, Salik (15.11.2024): Cinematography Analysis Of Black Swan (In Depth). In: ColorCulture, https://colorculture.org/cinematography-analysis-of-black-swan-in-depth/ (zuletzt aufgerufen am 12.02.2025)

⁴ Poulet, Thomas (21.11.2015): Movie Barcode. In: Thomas‘ blog, https://blog.thomaspoulet.fr/movie-barcode/ (zuletzts aufgerufen am 13.02.2025)

⁵ Tumblr (05.11.2021): Moviebarcode. https://moviebarcode.tumblr.com (zuletzt aufgerufen am 15.12.2024)

Disclaimer: Dieser Text basiert auf Literaturvorschlägen von ChatGPT. Alle Inhalte wurden von mir selbst auf Richtigkeit und Relevanz überprüft und der Text wurde von mir verfasst.

#08 Tanzfilm Best-Practice Beispiele

In diesem Blogbeitrag liste ich die „besten Tanzfilme“ zufolge von drei unterschiedlichen Quellen auf. Auch wenn in diesen Quellen klare hierarchische Sortierung von Platzierungen, welcher Film der beste Tanzfilm ist, stattfindet, habe ich diese für diesen Beitrag nicht übernommen oder auch keine Sortierung nach meiner persönlicher Meinungen umgesetzt. Die Liste soll rein als Recherche-Sammlung fungieren und wichtige Eckdaten der einzelnen Tanzfilme festhalten.

Tanzfilme:

  • Burlesque (2010)
  • Battle (2018)
  • Hustlers (2019)
  • Work it! (2020)
  • Pina (2011)
  • Strictly Ballroom (1992)
80ern und 90ern
  • Footloose (1984)
  • Dirty Dancing (1987)
  • Girls Just Want To Have Fun (1985)
Hip-Hop-Tanzfilme
  • Save The Last Dance (2001)
  • Honey (2003)
  • Step Up (2006)
Ballett-Filme
  • Billy Elliot – I will dance (2000)
  • Black Swan (2010)
  • Suspiria (2018)
  • Als wir tanzten (2019)
  • Die roten Schuhe (1948)
Musical-Tanzfilme
  • The West Side Story (1961)
  • Moulin Rouge (2001)
  • Darf ich bitten? (2004)
  • La La Land (2016)
  • Saturday Night Fever (1977)

Literaturverzeichnis:

Getman, Elisa (17.08.2024): Die 21 besten Tanzfilme aller Zeiten. In: Vogue Germany, https://www.vogue.de/artikel/beste-tanzfilme (zuletzt abgerufen am 12.02.2025)

k-digital Medien (30.08.2023): Schwingt das Tanzbein. Die 8 besten Tanzfilme aller Zeiten. In: film.at , https://www.film.at/stream/beste-tanzfilme/402564227 (zuletzt abgerufen am 12.02.2025)

Webedia (o. J.): Die besten Tanzfilme. In: Moviepilot, https://www.moviepilot.de/filme/beste/genre-tanzfilm (zuletzt abgerufen am 12.02.2025)

#07 Film als nicht-lineare Kunstform

Die nicht-lineare Erzählweise im Film hat sich als bedeutende Kunstform etabliert, die traditionelle narrative Strukturen herausfordert und erweitert. Durch die bewusste Aufbrechung chronologischer Abfolgen ermöglicht sie es, komplexe Geschichten auf innovative Weise zu erzählen und tiefere Einblicke in Charaktere und Themen zu gewähren [Ahrens 2020, S. 71–72]1.

Nicht-lineare Filme präsentieren Ereignisse nicht in ihrer natürlichen zeitlichen Reihenfolge, sondern nutzen Techniken wie Rückblenden, Vorgriffe oder parallele Handlungsstränge. Diese Erzählweise fordert das Publikum heraus, aktiv an der Rekonstruktion der Handlung teilzunehmen und eigene Interpretationen zu entwickeln. Ein klassisches Beispiel hierfür ist Quentin Tarantinos Pulp Fiction (1994), das durch seine fragmentierte Struktur die Wahrnehmung von Zeit und Kausalität hinterfragt [Mauer 2023, S. 12]2.

Die Ursprünge nicht-linearer Erzähltechniken lassen sich bis in die frühe Filmgeschichte zurückverfolgen. Bereits in den 1920er Jahren experimentierten Filmemacher wie Sergei Eisenstein mit Montage-Techniken, um narrative Sequenzen zu gestalten, die nicht der chronologischen Reihenfolge folgten. Eisensteins Theorie der Montage betonte die Bedeutung der Anordnung von Bildern, um emotionale und intellektuelle Reaktionen beim Zuschauer hervorzurufen [Koehler 2016]3.

In der modernen Filmtheorie wird die nicht-lineare Erzählweise als Mittel betrachtet, um die Komplexität menschlicher Erfahrungen und Erinnerungen darzustellen. Sie ermöglicht es, multiple Perspektiven zu präsentieren und die Subjektivität der Wahrnehmung zu betonen. Filme wie Christopher Nolans Memento (2000) illustrieren dies, indem sie die narrative Struktur nutzen, um das Publikum in die mentale Welt des Protagonisten eintauchen zu lassen [Stiglegger 2019]4.

Die nicht-lineare Erzählweise stellt jedoch auch Herausforderungen an die Rezeption. Sie erfordert vom Publikum ein höheres Maß an Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, traditionelle narrative Erwartungen zu hinterfragen. Gleichzeitig bietet sie die Möglichkeit, narrative Konventionen zu durchbrechen und innovative Formen des Geschichtenerzählens zu erkunden [Wulffen 2001]5.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die nicht-lineare Erzählweise im Film eine bedeutende Entwicklung in der Filmkunst darstellt. Sie erweitert die Möglichkeiten des Mediums, komplexe Geschichten zu erzählen, und fordert sowohl Filmemacher als auch Publikum heraus, neue Wege des Denkens und Fühlens zu erkunden [Ahrens 2020, S. 80]1.

Literaturverzeichnis:

  1. Ahrens, Jörn: Die Kunst, keine Kunst zu sein. Film als Medium der Gegen-Kunst. In: Film als Kunst der Gesellschaft. Hrsg. v. Hieber, Lutz/Winter, Rainer. Wiesbaden: Springer 2020, S. 71–82
  2. Mauer, Roman: Theorien und Methoden der (Film)Wissenschaft. In: Angewandte Filmtheorie. Hrsg. v. Bulgakowa, Oksana/Mauer, Roman. Wiesbaden: Springer 2023, S. 5–28
  3. Köhler, Kristina: Nicht Der Stilfilm, Sondern Der Filmstil Ist Wichtig! Zu Einer Debatte Im Weimarer Kino. München: edition text + kritik 2016, S. 91-117
  4. Stiglegger, Marcus (2019): Film als ambivalente Herausforderung. Über ethische Aspekte der Filmrezeption. In: mediendiskurs, https://mediendiskurs.online/beitrag/film-als-ambivalente-herausforderung-beitrag-1021/ (zuletzt aufgerufen am 10.02.2025)
  5. Wulffen, Thomas: Der gerissene Faden. Nichtlineare Techniken in der Kunst. In: KUNSTFORUM 2001, S. 48-63

Disclaimer: Dieser Text basiert auf Literaturvorschlägen von ChatGPT. Alle Inhalte wurden von mir selbst auf Richtigkeit und Relevanz überprüft und der Text wurde von mir verfasst.

#05 Movement Direction

Die Kunst der Bewegungsregie in Tanzvideografie

Bewegungsregie ist eine facettenreiche Kunstform, die zunehmend als essenzieller Bestandteil von Theater- und Filmproduktionen anerkannt wird. Sie beschäftigt sich mit der Entwicklung von Bewegungssprachen, körperlichen Ausdrucksformen und der Inszenierung von Choreografien, die das narrative und emotionale Erlebnis eines Werkes vertiefen. Während sie sich oft subtil in das Gesamtbild eines Stücks einfügt, kann sie auch als eigenständige, visuelle Sprache in Tanzvideografien genutzt werden. Bewegungsregie ist eine komplexe, oft unterschätzte Kunstform, die maßgeblich zur Lebendigkeit und Ausdruckskraft einer Inszenierung beiträgt. Sie verbindet technisches Wissen über den Körper mit kreativer Gestaltung, um eine einzigartige physische Sprache zu entwickeln. Ob in klassischen Theaterproduktionen oder modernen Tanzvideos – die Bewegungsregie bleibt ein unverzichtbares Element der visuellen und emotionalen Erzählkunst.

Die Rolle der Bewegungsregie

Die Arbeit eines Bewegungsregisseurs umfasst zahlreiche Aufgaben. Dazu gehören die Erforschung der Quellen von Bewegung und Handlung innerhalb eines Drehbuchs oder Librettos, die Inszenierung von Ensemblebewegungen sowie die Gestaltung fließender Übergänge zwischen Szenen. Außerdem hilft die Bewegungsregie dabei, einen bestimmten Stil oder eine physische Welt für eine Produktion zu erschaffen, sei es durch eine realistische oder abstrakte Darstellungsweise. Der Bewegungsregisseur kann mit historischen Tanzstilen arbeiten, Bewegungssequenzen für szenische Übergänge gestalten oder Charaktere durch physische Ausdrucksformen weiterentwickeln.

Eine der zentralen Herausforderungen besteht darin, den Körper als Instrument der Emotion und Kommunikation gezielt einzusetzen. Dies bedeutet nicht nur die Schulung der Darsteller in spezifischen Bewegungsabläufen, sondern auch die Begleitung ihres kreativen Prozesses. Bewegungsregisseure beobachten, analysieren und unterstützen Schauspieler dabei, die Verbindung zwischen Psyche und körperlichem Ausdruck zu finden. Dies kann durch gezielte Improvisationsübungen oder die Vermittlung traditioneller Bewegungstechniken geschehen.

Bewegungsregie in der Zusammenarbeit mit einem Regisseur

Die Zusammenarbeit mit einem Regisseur beginnt idealerweise mit einer eingehenden Lektüre des Drehbuchs oder der Quellmaterialien, um sich auf die erste Besprechung vorzubereiten. Es ist wichtig, erste Ideen für mögliche Bewegungskonzepte mitzubringen und zu überlegen, wie diese zur Gesamtästhetik der Inszenierung beitragen können. Der erste Austausch dient dazu, den Stil, die Tonalität und die thematische Tiefe der Produktion zu erfassen. Hierbei kann es hilfreich sein, visuelle Referenzen wie Pinterest-Boards oder Videobeispiele zur Veranschaulichung der kreativen Ansätze mitzubringen.

Nach diesem ersten Gespräch sind mehrere Faktoren zu klären:

  • Welcher historische oder stilistische Kontext bestimmt die Bewegungssprache?
  • Welche Erwartungen gibt es an die Rolle der Bewegung in der Produktion?
  • Wie viel Zeit steht für die Entwicklung und Umsetzung der Bewegungsarbeit zur Verfügung?
  • Welche Fähigkeiten bringen die Darsteller mit, und welche müssen eventuell geschult werden?
  • Wird die Bewegungsregie auch für szenische Übergänge verantwortlich sein?

Durch weitere Treffen mit dem Regisseur, dem Bühnenbildner und anderen Kreativen verfeinert sich das Konzept kontinuierlich. Da die Produktion ein dynamischer, sich entwickelnder Prozess ist, ergeben sich fortlaufend neue Fragestellungen, die die Bewegungsarbeit beeinflussen können. Besonders wichtig ist es, ein klares Verständnis für den Stellenwert der Bewegung in der Gesamtinszenierung zu entwickeln. Dies betrifft nicht nur die dramaturgische Funktion, sondern auch praktische Fragen wie die zeitlichen Ressourcen für Proben und die technischen Rahmenbedingungen auf der Bühne oder vor der Kamera.

Bewegungsregie und Choreografie – Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Die Begriffe „Bewegungsregie“ und „Choreografie“ werden oft synonym verwendet, weisen jedoch wesentliche Unterschiede auf. Während Choreografen in erster Linie mit trainierten Tänzern arbeiten und komplexe, musikalisch abgestimmte Tanzsequenzen kreieren, liegt der Fokus der Bewegungsregie auf der Arbeit mit Schauspielern, Sängern oder anderen Darstellern. Der Bewegungsregisseur sorgt dafür, dass die physische Darstellung eines Charakters stimmig ist und dass Emotionen glaubhaft über den Körper vermittelt werden.

Trotz dieser Unterschiede überschneiden sich beide Rollen in vielerlei Hinsicht. Beide erfordern ein tiefes Verständnis für Körperbewegungen, Rhythmus und Raumgestaltung. Beide müssen kreativ und lösungsorientiert arbeiten, um Bewegungsmaterial effizient in den Probenprozess zu integrieren. In vielen Theater- und Filmproduktionen arbeiten Choreografen und Bewegungsregisseure eng zusammen, um ein kohärentes Bewegungskonzept zu entwickeln.

Literaturverzeichnis:

Flatt, Kate: Movement Direction. Developing Physical Narrative for Performance. Ramsbury/Marlborough: Crowood Press 2022

#10 Inhaltsverzeichnis?

Hier mein vorübergehendes Inhaltsverzeichnis für meine Masterarbeit mit dem vorläufigen Titel „Framing Motion. Die Kunst der Tanzvideografie“.

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
    • Problemstellung
    • Zielsetzung und Fragestellung
    • Methodisches Vorgehen
  • Theoretischer Rahmen
    • Tanz und Film: Ein Spannungsfeld zwischen Linearität und Nicht-Linearität
    • Immersives Storytelling: Definition und Anwendungsmöglichkeiten
    • Farbgestaltung und Bildkomposition: Theorien und Praxis
    • Montage und Rhythmus: Die Verbindung von Bewegung und Schnitt
  • Stand der Forschung
    • Analyse bestehender Tanzfilme
    • Best-Practice-Beispiele und deren Besonderheiten
      • Step Up Filme
      • Black Swan
      • Dirty Dancing
  • Konzeption des Tanzfilms
    • Entwicklung der Shotlist und des StoryboardsFarbkonzept und Stilisierung
    • Integration von Tanzstilen
      • Möglichkeiten
      • Herausforderungen
  • Umsetzung
    • Vorbereitung und Drehplanung
    • Produktion: Kameraarbeit und Choreografie
    • Postproduktion
      • Schnitt
      • Color Grading
  • Analyse und Reflexion
    • Wirkung der filmischen Mittel auf die Wahrnehmung von Tanz
    • Vergleich mit bestehenden Tanzfilmen
    • Erkenntnisse und Ausblick
  • Fazit
  • Literaturverzeichnis

Bisheriges Literaturverzeichnis:

Hier liste ich jegliche Literatur an, die ich zum jetzigen Zeitpunkt auch in mein Exposé für das Masterarbeits-Thema gebe. Heißt diese Literatur wird die Basis der Arbeit oder sicher erwähnt werden. Jedoch habe ich viel mehr Literatur zur Recherche gefunden und auch welche ich in der finalen wissenschaftlichen Arbeit benutzen möchte, jedoch wäre es zu viel hier mein aktuelles Literaturverzeichnis komplett aufzulisten.


Arendell, Telory/Barnes, Ruth: Dance’s Duet with the Camera. Motion Pictures. London: Springer 2016

Brannigan, Erin: Dancefilm. Choreography and the Moving Image. New York: Oxford Univ. Press 2011

Flatt, Kate: Movement Direction. Developing Physical Narrative for Performance. UK: Crowood Press 2022

Haine, Charles: Color Grading 101. Getting Started Color Grading for Editors, Cinematographers, Directors, and Aspiring Colorists. New York/London: Routledge 2019

Hurkman, Alexis Van: Color Correction Look Book. Creative Grading Techniques for Film and Video. San Francisco: Peach Pit 2013

Katz, Steven D.: Film Directing, Cinematic Motion. A Workshop for Staging Scenes. 2. Aufl. Kalifornien: Michael Wiese 1998

Köhler, Kristina: Der tänzerische Film. Frühe Filmkultur und moderner Tanz. Marburg: Schüren 2018

Mitoma, Judith: Envisioning dance on film and video. New York/London: Routledge 2002

Rosiny, Claudia (14.02.2018): Videotanz. Kennzeichen und Konzepte eines intermedialen Genres und seiner filmhistorischen Vorläufer. URL: https://nachdemfilm.de/issues/text/videotanz (zuletzt abgerufen am 05.12.2024)

Rosiny, Claudia: Tanz Film. Intermediale Beziehungen zwischen Mediengeschichte und moderner Tanzästhetik. Bielefeld: transcript 2013, E-Book

Spain, Louise: Dance on Camera. A Guide to Dance Films and Videos. USA: Scarecrow Press 1998

Wikipedia. Die freie Ezyklopädie (10.12.2023), s.v. Tanzfilm, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tanzfilm&oldid=240070512 (zuletzt aufgerufen am 04.11.2024)

IMPULS #06 Dance on Screen FilmFestival 

Dance On Screen: Eine Plattform für Tanzfilmkunst und ihr umfangreiches Archiv

Die Website Dance On Screen (danceonscreen.at) ist die zentrale Anlaufstelle für das gleichnamige österreichische Tanzfilmfestival, das seit 2016 in Graz stattfindet. Die Website bietet nicht nur Informationen zum Festival selbst, sondern auch Zugang zu einem umfangreichen Archiv an Tanzfilmen, die dort über die Jahre präsentiert wurden. Dieses Archiv stellt eine wertvolle Ressource für alle dar, die sich wissenschaftlich oder künstlerisch mit dem Thema Tanzfilm und Tanzvideografie beschäftigen, so wie ich für meine Masterarbeit. Leider habe ich von dem Festival selbst herausgefunden, als es vor 2-3 Tagen vergangen war. Deswegen habe ich aber die Website analysiert und im Archiv mir einen Überblick über die Videos verschafft.

Überblick über die Website

Die Website ist übersichtlich aufgebaut und gliedert sich in verschiedene Bereiche. Neben aktuellen Informationen zum Festival und dessen Geschichte bietet sie Einblicke in frühere Festival-Editionen, inklusive der gezeigten Filme, teilnehmenden KünstlerInnen und Veranstaltungsdetails. Besonders hervorzuheben ist das Archiv, das über einen separaten Link erreichbar ist (archive.danceonscreen.at). Hier befinden sich zahlreiche Tanzfilme und Trailer aus vergangenen Festivaleditionen, diese sind sehr spannend anzusehen und sich einen Überblick über die Inhalte zu verschaffen.

Das Archiv

Das Dance On Screen Archiv enthält eine wachsende Sammlung an Tanzfilmen, die in den letzten Jahren im Rahmen des Festivals gezeigt wurden. Aktuell umfasst es etwa 60 vollständige Filme sowie rund 25 Trailer, die einen ersten Eindruck der filmischen Arbeiten vermitteln. Die Filme decken eine breite stilistische und inhaltliche Vielfalt ab – von experimentellen Kurzfilmen über dokumentarische Arbeiten bis hin zu narrativen Tanzfilmen.

Das Archiv ist so aufgebaut, dass die Filme nach Jahrgängen durchsucht werden können. Dies ermöglicht eine einfache Navigation durch die verschiedenen Festivaljahrgänge und erleichtert den Vergleich künstlerischer Entwicklungen über die Zeit hinweg. Für Forschende und Filmschaffende bietet es eine wertvolle Möglichkeit, sich über aktuelle Trends im Tanzfilm zu informieren und Inspiration für eigene Projekte zu gewinnen.

Filmische Mittel im Archiv

Ein Blick auf die Filme im Archiv offenbart eine Vielzahl an filmischen Strategien, die genutzt werden, um Tanz für die Kamera optimal einzufangen. Besonders auffällig sind:

  • Kameraführung
    Einige Filme setzen auf statische Kameraeinstellungen, die den Tanz in voller Länge zeigen, während andere dynamische Kamerabewegungen nutzen, um die Choreografie zu verstärken und neue Perspektiven auf den Körper zu ermöglichen.
  • Montagetechnik
    Der Schnitt spielt eine wesentliche Rolle in der Inszenierung von Tanz. Während manche Filme mit langen Einstellungen arbeiten, um die Körperlichkeit der Tänzer:innen vollständig sichtbar zu machen, setzen andere auf schnelle Schnitte, um die Energie des Tanzes zu steigern.
  • Lichtgestaltung und Farben
    Das Spiel mit Licht und Farbe ist ein weiteres zentrales Stilmittel, das im Archiv vielfach zu beobachten ist. Von minimalistischer Schwarz-Weiß-Ästhetik bis hin zu farbintensiven, theatralischen Inszenierungen reicht die Bandbreite der gestalterischen Möglichkeiten.
  • Musikalische Untermalung
    Die Verbindung zwischen Tanz und Musik ist essenziell für das filmische Erlebnis. Einige Filme im Archiv experimentieren mit Stille oder abstrakten Klanglandschaften, während andere auf klassische oder elektronische Musik setzen, um den Rhythmus der Choreografie zu betonen.

Bedeutung

Dance On Screen bietet eine gut zugängliche Plattform beispielweise für Filmschaffende und WissenschaftlerInnen, ChoreografInnen, um sich mit den Möglichkeiten der Tanzvideografie auseinanderzusetzen. Das Archiv dient nicht nur als Inspirationsquelle, sondern auch als Studienobjekt für die Analyse filmischer Techniken im Tanzfilm. Wer sich intensiver mit dem Zusammenspiel von Tanz und Film befassen möchte, findet hier eine hervorragende Grundlage für weiterführende Forschungsarbeiten oder eigene kreative Projekte. Ich werde die Website auch für meine wissenschaftliche Arbeit definitiv als Quelle einbeziehen und vielleicht 1-2 ganze Tanzvideos noch genauer analysieren. Zusätzlich dazu bin ich am Überlegen, ob ich die Organisatorin und Choreografin Valentina Moar für ein Expertinnen-Interview für meine Masterarbeit anfrage. Sie wäre nämlich die perfekte Schnittstelle zwischen Tanz und Video.

Die Website Dance On Screen ist eine umfassende und wertvolle Plattform für alle, die sich für Tanzfilm und Tanzvideografie interessieren. Neben Festivalinformationen bietet sie mit ihrem umfangreichen Archiv eine einzigartige Möglichkeit, sich mit aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich vertraut zu machen. Besonders für Studierende und Forschende im Bereich Tanz und Film ist die Sammlung ein wertvoller Ausgangspunkt für theoretische und praktische Auseinandersetzungen mit dem Genre des Tanzfilms.

Website-Links:

https://www.danceonscreen.at

https://archive.danceonscreen.at

Weiterführende Links:

Valentina Moar: https://valentinamoar.zimt.at/

https://brut-wien.at/de/Programm/Festivals

IMPULS #05 Pina

Der Film „Pina“ von Wim Wenders präsentiert die Choreografien der TänzerInnen des Tanztheaters Wuppertal in einer filmischen Umsetzung, die stark mit räumlichen und filmischen Mitteln arbeitet. Die Tanzszenen entstehen sowohl auf der klassischen Theaterbühne als auch in urbanen und natürlichen Außenräumen, wodurch sich eine besondere Verbindung zwischen Tanz und Umwelt ergibt. Der Film beginnt mit der Inszenierung von „Le Sacre du Printemps“, einer Choreografie von Pina Bausch, die auf einer Bühne mit Torfboden getanzt wird. Die Kamera bleibt größtenteils statisch oder bewegt sich langsam, um die kollektive Dynamik der Gruppe zu erfassen. Durch das gedämpfte Licht und gezielte Spotlights auf die TänzerInnen wird eine rohe, archaische Atmosphäre geschaffen, die die physische Intensität der Choreografie unterstützt. Der Kontrast zwischen der dunklen Erde und den hellen Kostümen betont die Körperlichkeit der TänzerInnen und die starke Bodenverbundenheit des Stücks.

In der Sequenz von Café Müller wechselt die Kamera zu einer deutlich subjektiveren Perspektive. Hier werden viele Nahaufnahmen eingesetzt, die das Innenleben der TänzerInnen widerspiegeln. Die Choreografie spielt mit wiederholten, fast traumartigen Bewegungsmustern, die durch die Positionierung der Kamera verstärkt werden. Dabei folgt die Kamera den TänzerInnen oft in langsamen, fließenden Bewegungen durch den Raum, wodurch eine Intimität zwischen den Akteuren und dem Publikum erzeugt wird. Das Bühnenbild ist mit Stühlen und Tischen überladen, was eine klaustrophobische Stimmung schafft. Die TänzerInnen bewegen sich durch diesen engen Raum, stoßen an Möbelstücke oder lassen sich fallen, was die expressive, oft schmerzhafte Emotionalität des Stücks unterstreicht. Die Beleuchtung ist bewusst schummrig gehalten und unterstützt die melancholische, introspektive Stimmung.

Eine ganz andere filmische Herangehensweise zeigt sich in den Szenen von Kontakthof, die in einem neutralen, fast sachlichen Bühnenraum gefilmt sind. Die Kamera bleibt hier oft auf Distanz und fängt die TänzerInnen in einem breiteren Blickfeld ein. Dabei werden viele Gruppenbewegungen gezeigt, die in ihrer Strenge und Wiederholung fast mechanisch wirken. Im Gegensatz zu anderen Stücken, die stark mit emotionaler Expressivität arbeiten, konzentriert sich diese Szene auf formale Abläufe und zwischenmenschliche Interaktionen. Die Beleuchtung ist hier weitgehend gleichmäßig und sachlich, ohne dramatische Schatten oder Farbkontraste, sodass die Konzentration allein auf den Körperbewegungen liegt.

In der Sequenz zu Vollmond kommt eine sehr dynamische Kameraführung zum Einsatz, die die Energie des Tanzes direkt aufgreift. Die Szene spielt in einer künstlichen Naturlandschaft mit einem großen Felsen und einer Wasserfläche auf der Bühne. Die TänzerInnen interagieren physisch mit diesen Elementen, rennen durch das Wasser, springen über den Felsen oder lassen sich ins Wasser fallen. Die Kamera bewegt sich mit der Bewegung der TänzerInnen mit, oft in unruhigen, fast dokumentarisch wirkenden Handkameraeinstellungen, die das Spontane und Unvorhersehbare dieser Szene betonen. Besonders in den Momenten, in denen das Wasser aufgewirbelt wird, entstehen eindrucksvolle visuelle Effekte, die durch gezielte Lichtsetzung verstärkt werden. Im Gegensatz zu anderen Szenen, die eine eher theatrale Inszenierung haben, wirkt Vollmond fast wie ein Ausschnitt aus einer naturalistischen Performance im Freien, obwohl es sich um eine Bühneninszenierung handelt.

Neben diesen zentralen Sequenzen des Films gibt es eine Vielzahl weiterer Tanzszenen, die teilweise in urbanen Räumen, in Industrieanlagen oder in der freien Natur gefilmt wurden. Diese Szenen brechen mit der klassischen Bühnensituation und betonen die Alltagsnähe des Tanzes. In diesen Passagen setzt Wenders häufig ungewöhnliche Kameraperspektiven ein, darunter Luftaufnahmen, Kamerafahrten entlang von Gebäuden oder intime Nahaufnahmen der TänzerInnen in Bewegung. Dabei gelingt es dem Film, den Ausdruck und die Philosophie von Pina Bauschs Tanztheater nicht nur dokumentarisch festzuhalten, sondern in eine eigenständige filmische Sprache zu überführen, die den Tanz über die reine Bühnendarstellung hinaus erweitert.

Ein besonders auffälliges Stilmittel in Pina ist der Einsatz von 3D-Technologie, die Wenders bewusst nutzt, um die räumliche Tiefe der Choreografien erfahrbar zu machen. Durch die dreidimensionale Darstellung wirken die TänzerInnen nicht nur als zweidimensionale Silhouetten auf einer flachen Bühne, sondern erhalten eine Körperlichkeit, die den Zuschauer fast physisch in die Performance hineinzieht. Dies verstärkt das immersive Erleben der Tanzszenen und hebt den Film von herkömmlichen Tanzdokumentationen ab.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Pina ein Film ist, der Tanz nicht nur dokumentiert, sondern in eine spezifische filmische Form übersetzt. Die verschiedenen Tanzszenen nutzen unterschiedliche filmische Mittel – von statischen Totalen bis zu dynamischen Handkameraaufnahmen, von melancholischer Dunkelheit bis zu leuchtenden Bühnenbildern –, um die Vielfalt und Ausdruckskraft des Tanztheaters Wuppertal einzufangen. Dabei gelingt es Wenders, den Geist von Pina Bauschs Choreografien nicht nur festzuhalten, sondern durch die filmische Inszenierung weiterzuentwickeln und für ein breites Publikum zugänglich zu machen.

#10 „Freiluft“ ColorGrading

Mein Projekt „Freiluft“ ist eine Übung zum Day to Night Color Grading gewesen um dies wirklich das erste Mal zu testen und vielleicht für die Zukunft einen guten Basis Node Tree in DaVinci Resolve für solch ein Grading zu haben. Zusätzlich zur kreativen Farbkorrektur habe ich eine Audio hinzugefügt mit Grillen um den Effekt der Nacht zu verstärken, damit man nicht so viele Vögel wie am Tag hört. Die Sounds vom Dreh selbst habe ich drinnen gelassen, obwohl sie nur mit der Kamera selbst aufgenommen sind, aber ich finde trotzdem es ist ausreichend, besonders da darin nicht der Fokus liegt bei diesem Projekt. Zu Beginn wollte ich nur 2-3 Szenen nehmen, aber schlussendlich habe ich mich doch entschieden viele unterschiedliche Clips zu nehmen und ein „richtiges“ Video daraus zu machen. Das Video besteht hauptsächlich aus Jump-Cuts, was ich so geplant hatte. Um zu zeigen, dass es ist kein normaler Ablauf und es sollte in etwa mehr wie eine Erinnerung wirken, so ist es bewusst etwas unflüssiger und sprunghafter.

Hier ist ein Screenshot aus DaVinci Resolve während des ColorGradings mit meinem (hoffentlich) finalen Node-Tree und zwei Stills im Vergleich mit Tag/Nacht:

Das Anpassen der weiteren Clips war definitiv nicht einfach und es war echt viel mehr Aufwand als ich das erwartet hatte. Letztendlich bin ich mit dem Endprodukt sehr zufrieden, natürlich kann man an einigen Stellen noch etwas verbessern. Prinzipiell aber habe ich immer hohe Erwartungen an mich selbst und bin kaum mit meinem Resultat zufrieden.

Nachtrag: Ich glaube ich würde es sogar noch dunkler machen, nach mehrmals Ansehen… Mach ich wahrscheinlich auch noch. xD

#08 Creative Color Grading in DaVinci Resolve

Color Grading ist, das ein gutes Video zu einem großartigen macht, und das Programm DaVinci Resolve in diesem Bereich hervor. Mit seinen professionellen Werkzeugen und der intuitiven Benutzeroberfläche bietet DaVinci Resolve FilmemacherInnen und VideoeditorInnen die Möglichkeit, ihre Kreativität voll auszuleben und ihre Visionen zum Leben zu erwecken. Folglich vielleicht ein kurzer Leitfaden, wie man das kreativen Color Grading angehen kann.

Bevor man in die kreativen Aspekte eintauchst, ist es wichtig zu verstehen, was Color Grading überhaupt ist. Im Gegensatz zur Farbkorrektur, die Farbfehler behebt, geht es beim Color Grading darum, eine Stimmung, einen Stil oder einen visuellen Ton zu schaffen. Es ist der Schritt, bei dem du deinem Filmmaterial Persönlichkeit und Emotionen verleihst, um es ansprechender und visuell beeindruckender zu machen.

Warum DaVinci Resolve?

DaVinci Resolve wird von Profis wegen seiner leistungsstarken Funktionen und der Flexibilität des node-basierten Workflows geschätzt. Diese Software bietet fortschrittliche Farbkorrekturwerkzeuge, umfangreiche Scopes für genaue Farbkontrolle und eine breite Palette von LUTs (Look-Up Tables), die es dir ermöglichen, vordefinierte Looks schnell anzuwenden oder eigene zu erstellen.

Schritte zum kreativen Color Grading

Grundlegende Farbkorrektur:
Starte mit der Balance deiner Aufnahmen. Passe Belichtung, Kontrast und Weißabgleich an, um eine neutrale Basis zu schaffen. Verwende die primären Farbregler, um ein natürliches Aussehen zu erzielen.

Verwendung von Nodes:
Das node-basierte System von DaVinci Resolve ermöglicht es dir, verschiedene Anpassungen nicht-destruktiv zu schichten und zu kombinieren. Nutze serielle Nodes für einen sequentiellen Prozess oder parallele Nodes für komplexe, gleichzeitige Anpassungen.

Erstellen des Looks:
Experimentiere mit Farbreglern und Kurven, um das Gesamtgefühl zu formen. Schiebe die Farben, um einen warmen, vintage Look oder eine kühle, moderne Ästhetik zu erzeugen. Verwende sekundäre Korrekturen, um bestimmte Teile des Bildes zu isolieren und zu bearbeiten. Verstärke den Himmel, bringe Details in den Schatten hervor oder hebe das Gesicht einer Person hervor.

Feinabstimmung und Details:
Achte auf die kleinen Details. Verwende Werkzeuge wie den Qualifier, um Hauttöne zu verfeinern, oder den Tracker, um deine Gradings bei bewegten Aufnahmen konsistent zu halten. Füge eine Vignette hinzu oder passe die Schärfe an, um die Aufmerksamkeit auf Schlüsselbereiche zu lenken.

Konsistenz und Kohärenz:
Stelle sicher, dass dein Grading im gesamten Projekt konsistent ist. Nutze die Galerie-Funktion, um Standbilder zu speichern und Gradings auf mehrere Clips anzuwenden.

Generelle Tipps:

Das Verwenden Referenzbildern oder Filmen, um deinen Grading-Prozess zu leiten, hilft, einen konsistenten Stil beizubehalten und den gewünschten Look zu erreichen. Organisiert bleiben ist eines der wichtigsten Dinge, dass macht man, indem man seine stetig Nodes beschriftet und die Timeline effizient verwaltet. Generell würde ich sagem, dass man nicht zögern sollte mutige Farbentscheidungen zu treffen. Kreatives Color Grading ist eine Kunst, und manchmal bringen die unerwartetsten Entscheidungen die besten Ergebnisse. Aber eines der wichtigsten Dinge ist es beim Color Grading Pausen einzulegen, denn die Augen gewöhnen sich an Farben und Lichtstimmungen. Footage, das man am Vormittag gegraded hat, kann Abend direkt anders wirken und aussehen. Genau aus diesem Grund ist beim Color Grading eine Kontrolle nach einige Zeit essenziell.

Spieluhr Projekt

Bei dem Projekt Spieluhr habe ich das Color Grading gemacht und ich habe mir hierbei das erste Mal bei einem etwas kreativeren Look versucht. Besonders wir wollten für die Endszenen ein Wes Anderson inspired Color Grading. Bei dem Wes Anderson Look ist mir definitiv aufgefallen, dass es einen Unterschied macht, wie das Footage gefilmt ist. Dieser Stil ist so spezifisch bezüglich Schatten, Kontrast, Farben etc. das rein mit dem Color Grading es nie so aussehen wird wie ein Wes Anderson Film. Rein das „kopieren“ der Farbkorrektur war auch sehr schwer, da es schnell falsch aussehen kann, aber ich habe mich dennoch an meine Referenz-Bilder gehalten. Ich bin der Meinung es sieht zumindest so aus als würde sie weiter entfernt in der gleichen Welt sein von der Farbkorrektur, was ich schon als Achievement sehe!

Referenzbilder für den 1. Look:

Outcome:

(links before – rechts after)

Referenzbilder für den 2. Look (Wes Anderson inspired):

Outcome:

#07 Titel- & Abspanndesign

Für das große Studiodreh-Videoprojekt „(N)Immergrün“ habe ich dieses Semester den Titel und den Abspann designed. Am Ende des zweiten Drehtags hatten wir die Idee, dass es lieb wäre, wenn jede Person vom Team einmal in das Set hineingeht und eine Signature Move für seine Rolle oder Person macht. Diese Idee haben wir dann auch umgesetzt, doch einige waren am zweiten Drehtag nicht da und die wären deswegen nicht im Abspann mit dabei gewesen. Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen bzw. hätte es extrem schade gefunden, wenn sie nicht im Abspann „zu sehen“ sind nur weil sie an diesen Tagen nicht gearbeitet haben, aber trotzdem so eine wichtige Rolle gehabt haben.

So kam mir dann die Idee die Teammitglieder zu illustrieren in einem einfachen Stil, aber mit gewissen Aspekten, die die Personen charakterisieren und man sie durch diese Details erkennt. Die Idee die Illustrationen einzubauen war indem die Illustrationen aussehen als wären sie auf einen Zettel gezeichnet und auf das Set oder den Bildschirm geklebt, dass sie wie ein Platzhalter für die Personen wirken, die nicht dabei waren. Deswegen habe ich eine Hintergrundtextur von einem etwas zerknüllten karierten Papier gesucht und nach Klebeband Bildern. Für die Klebebänder habe ich ein frei zugängliches gratis Pack mit fast 100 PNGs gefunden, die perfekt gepasst haben. Dann bin ich schlussendlich ans Illustrieren gegangen, was länger als erwartet gedauert hat, da ich einfach sehr genau beim digitalen Zeichnen bin. Hierfür habe ich Vorlagebilder in Illustrator eingefügt und dann die Personen nachgezeichnet oder Elemente aus den Bildern für meine Zeichnung herausgenommen. Definitive Learning für mich hierbei waren, dass ich nächstes Mal die Zeichnung zu erst analog skizziere und diese dann digital nachzeichne oder mit einfach (Grafik-)Tablet zeichne. Leider habe ich noch kein eignes Tablet und mein Grafiktablet zum Zeichnen am Laptop hatte ich nicht mit, deswegen musste ich es mit der Maus machen… definitiv ein langwieriger Prozess. Aber letztendlich bin ich happy mit den Illustrationen und ich hoffe der Aufwand hat sich ausgezahlt.

Die fertigen Illustrationen habe ich dann mit Photoshop auf die Papierstruktur eingefügt und so bearbeitet, dass sie aussehen als wären die Zeichnungen von einem Zettel herausgerissen. Hierfür habe ich bereits für ein anderes Projekt spezielle Photoshop Pinsel heruntergeladen gehabt, die die Form von auseinander gerissenen Papierstreifen haben. Mit diesem Pinsel habe ich die Maske der Gruppe mit allen Ebenen der Papierstruktur bearbeitet. Dann habe ich den Illustrationen eine Struktur mithilfe von Rauschen hinzugefügt, dass sie bewusst unklarer und nicht perfekt aussehen, da ich in Illustrator halt 100% schwarz genommen habe und einen Pinsel der klare Linien gemacht hat.

Die Klebeband-Streifen habe ich dann in DaVinci Resolve als Bilder hinzugefügt und platziert.

Bevor ich dann den finalen Abspann gemacht habe, habe ich überlegt wie das Titeldesign sein sollte, da ich das schlüssig und einheitlich machen wollte. Für das Design habe ich die Storyline von (N)Immergrün selbst als Inspiration genommen und wollte das (N) so gestalten, dass es bewusst anders aussieht, weil es in Klammern steht, aber trotzdem offensichtlich lesbar ist. So kam mir die Idee mit anderes Inspirationen wie von Pinterest eine simple Font, die auch für den Abspann funktioniert mit einer alten handschriftlichen Schriftart zu kombinieren, was auch sehr gut zu den Eigenschaften von Pflanzen passt.

Handschrift Font: Bickham Script Pro 3
Sans-Serife Font: New Atten Medium

Dann habe ich die Credits des Films aufgeschrieben und die Rollen nach Wichtigkeit sortiert. Für diesen Arbeitsschritt habe ich auf der Website imdb.com nachgesehen, wie sie die Rollen für andere berühmte Filme sortiert haben wie z.B. für Challengers hier: https://www.imdb.com/title/tt16426418/fullcredits. Und dann selbst und noch einmal mithilfe von ChatGPT überarbeitet.

Folglich habe ich diesen in DaVinci Resolve formatiert, hierfür einige Screenshots aus dem Programm folgend. Das Formatieren funktioniert wirklich sehr einfach und problemlos. Das einzige was ich einmal falsch gemacht habe und mich Nerven gekostet hat war, dass wenn man in DaVinci Strg Z drückt, es nicht immer rückgängig macht oder manchmal zu viel und man aber auch nicht diesen Schritt wieder wiederherstellen kann. Somit habe ich einmal alle Tabstops und den Text im Programm selbst formatiert und durch einmal Rückgängig machen war alles weg und nicht re­ver­si­bel.

Um die Inhalte und Namen besser lesbar zu erscheinen habe ich einen dezenten Schlagschatten hinzugefügt. Persönlich bin ich kein großer Fan von stark visuellen Schlagschatten, aber hierbei hilft er klar bei der Lesbarkeit und im Vergleich sieht man wie viel besser er es macht. Besonders weil im Bild selbst so viel los ist, braucht der Text eine eigene Hervorhebung, damit er für den Zuseher gut erkenntlich ist.