Beeinflussung von Geschlechtsstereotype auf das Individuum

Am stärksten merkt man den Einfluss von Geschlechtsstereotypen auf dem Level des Individuums. Sie beeinflussen das Selbst-Konzept sowie die psychische und physische Gesundheit.

Selbst-Konzept

Das Selbstbild setzt sich aus mehreren Aspekten zusammen (Basow 1992, S. 172ff.):

  1. Selbstwertgefühl: Darunter versteht man, wie man über sich selbst denkt, einschließlich Selbstakzeptanz und Selbstachtung.
  2. Selbstvertrauen: Dies beschreibt die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten.
  3. Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben: Dies bezieht sich auf die Überzeugung, ob man selbst Einfluss auf das eigene Leben hat oder ob äußere Umstände dominieren. Dieser Aspekt wird als „Kontrollüberzeugung“ bezeichnet.
  4. Körperbild: Das beschreibt, wie man seinen eigenen Körper wahrnimmt und bewertet.

Insgesamt zeigen Studien, dass Frauen im Vergleich zu Männern oft ein etwas negativeres Selbstbild haben. Dies hängt mit den Geschlechtsstereotypen zusammen, die Frauen mehr negative Eigenschaften zuschreiben als Männern. Es wäre jedoch falsch anzunehmen, dass alle Frauen in jeder Situation ein negativeres Selbstbild haben als alle Männer. Solche Ergebnisse hängen davon ab, ob der Vergleich innerhalb des gleichen Geschlechts oder zwischen den Geschlechtern stattfindet, wie die Selbstwahrnehmung gemessen wird und welche Aufgaben dabei eine Rolle spielen.

Ein entscheidender Faktor ist außerdem, welcher Aspekt des Selbstbildes betrachtet wird – ob es um Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, Kontrollüberzeugung oder das Körperbild geht.

Selbstwertgefühl

Männer schneiden tendenziell etwas besser als Frauen bei Messungen des globalen Selbstwertgefühls ab – also dem allgemeinen Maß, wie positiv oder negativ man sich selbst betrachtet.

Drei zentrale Faktoren scheinen dabei eine Rolle zu spielen, um den Zusammenhang zwischen Geschlecht und Selbstwertgefühl zu verstehen:

  1. Das Alter einer Person: Mit zunehmendem Alter können sich Unterschiede in der Selbstwahrnehmung verstärken oder abschwächen.
  2. Das Ausmaß an Geschlechtsstereotypen/Geschlechterrollen: Personen, die sich stark an traditionelle Geschlechterrollen anpassen, können ein anderes Selbstwertgefühl entwickeln als solche, die weniger stark in solche Rollen eingebunden sind.
  3. Die Grundlage des Selbstwertgefühls: Die Gründe, auf denen Menschen ihr Selbstwertgefühl aufbauen, unterscheiden sich ebenfalls. Zum Beispiel können äußere Faktoren (wie Aussehen oder soziale Anerkennung) oder innere Faktoren (wie persönliche Fähigkeiten oder Werte) eine Rolle spielen.

Diese Aspekte verdeutlichen, dass Selbstwertgefühl stark von individuellen und gesellschaftlichen Faktoren geprägt ist und nicht ausschließlich durch das Geschlecht bestimmt wird.

Geschlechterrollen und Selbstwertgefühl
Unterschiede im Geschlechterrollen-Verhalten (Sex-Typing) sind bei der Vorhersage des Selbstwertgefühls entscheidender als reine Geschlechtsunterschiede. Allgemein gilt: Je stärker sogenannte instrumentelle („maskuline“) Eigenschaften bei einer Person ausgeprägt sind, desto höher ist ihr Selbstwertgefühl. Bereits ab der dritten Klasse zeigt sich, dass Selbstwertgefühl besonders mit instrumentell-agentischen Eigenschaften zusammenhängt, vor allem bei Mädchen.

Das bedeutet, dass androgyn orientierte Personen – also solche, die sowohl hohe instrumentelle als auch expressive Eigenschaften aufweisen – sowie maskulin geprägte Personen (unabhängig vom biologischen Geschlecht) das höchste Selbstwertgefühl haben. Im Gegensatz dazu haben feminin orientierte Personen, insbesondere Frauen, ein deutlich niedrigeres Selbstwertgefühl als androgyn und maskulin geprägte Gruppen. Personen, die sowohl bei instrumentellen als auch bei expressiven Eigenschaften schwach ausgeprägt sind (undifferenzierte Personen), weisen das geringste Selbstwertgefühl auf. Dieses Muster wurde auch in anderen Kulturen bestätigt.

Obwohl methodische und situative Faktoren den Zusammenhang zwischen Geschlechterrollen-Verhalten und Selbstwertgefühl beeinflussen, zeigt sich klar, dass agentisch-instrumentelle Eigenschaften, insbesondere bei Frauen und mit zunehmendem Alter, einen positiven Effekt auf das Selbstwertgefühl haben. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Gesellschaft agentische Eigenschaften (wie Durchsetzungsvermögen oder Zielstrebigkeit) stärker wertschätzt als gemeinschaftliche oder expressive Eigenschaften. Tatsächlich messen viele Tests zum Selbstwertgefühl hauptsächlich instrumentelle Eigenschaften. Anders gesagt, wenn Forscher von Selbstwertgefühl sprechen, meinen sie oft Merkmale wie Durchsetzungsfähigkeit und Zielorientierung.

Selbstvertrauen und Erwartungen

Frauen neigen dazu, ihr Können zu unterschätzen, während Männer ihre Fähigkeiten oft überschätzen. Dieses Muster zeigt sich ab der dritten Klasse und verstärkt sich während der Schulzeit. Frauen nehmen seltener an Herausforderungen teil, was ihre Möglichkeiten einschränkt, neue Fähigkeiten zu entwickeln und Erfolge zu erzielen.

In männlich dominierten Bereichen wie Mathematik und Naturwissenschaften schätzen Frauen ihre Kompetenz oft geringer ein, selbst wenn ihre Leistungen mit denen der Männer vergleichbar oder besser sind. Diese Unsicherheit führt dazu, dass Frauen weniger Kurse in diesen Bereichen belegen und in diesen Berufen unterrepräsentiert sind. Selbst erfolgreiche Frauen berichten häufig, sich wie „Hochstaplerinnen“ zu fühlen.

Die Geschlechterrollen tragen zu diesem Unterschied bei: Männern wird Selbstbewusstsein zugeschrieben und anerzogen, während Frauen oft für Bescheidenheit belohnt werden. Um dies zu ändern, müssen die gesellschaftlichen Erwartungen an beide Geschlechter angepasst werden, damit sowohl Mädchen als auch Jungen lernen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und zu vertrauen.

Gefühle der Kontrolle über das eigene Leben

Frauen haben im Vergleich zu Männern häufiger eine externe Kontrollüberzeugung, das heißt, sie glauben weniger daran, dass ihr eigenes Verhalten zu positiven Zielen und Ergebnissen führt. Besonders in den 1970er Jahren, als Frauen sich zunehmend der äußeren Hindernisse wie Diskriminierung bewusst wurden, nahm diese Tendenz deutlich zu.

Eine externe Kontrollorientierung bei Frauen ist oft mit Gefühlen der Hilflosigkeit, einer Vermeidung von aufgabenorientiertem Verhalten, Erfolgsangst und einer Vorliebe für Situationen verbunden, in denen Glück statt Fähigkeiten den Ausgang bestimmt.

Körperbild

Ein wichtiger Teil des Selbstkonzepts ist das Körperbild, also die Wahrnehmung und Einstellung zu unserem eigenen Körper. Besonders deutlich werden dabei geschlechtsspezifische Unterschiede in der Zufriedenheit mit dem eigenen Gewicht. Frauen sind in der Regel unzufriedener mit ihrem Gewicht als Männer und haben eine stärkere Differenzierung ihres Körperbilds. Diese Unzufriedenheit beginnt oft in der Kindheit und nimmt in der Pubertät stark zu.

Das Körpergewicht beeinflusst bei Frauen stärker die allgemeine Selbstwertschätzung als bei Männern, was auch mit gesellschaftlichen Erwartungen zusammenhängt. Frauen werden häufiger nach ihrem Gewicht beurteilt, und es gibt stärkere soziale Sanktionen gegen übergewichtige Frauen als Männer.

Die mediale Förderung eines extrem dünnen Schönheitsideals verstärkt diese Unzufriedenheit und ist mit höheren Raten an Essstörungen wie Anorexie und Bulimie verbunden, von denen 85–95 % der Betroffenen Frauen sind. Diese negative Körperwahrnehmung ist zudem mit einem höheren Risiko für Depressionen assoziiert.

Obwohl auch Männer zunehmend mit ihrem Körper unzufrieden sind und sich kulturellen Idealen anpassen, bleibt die Gewichtsunzufriedenheit bei Frauen stärker ausgeprägt.

So beeinflussen Geschlechtsstereotype das Individuum.

Konsequenzen von Geschlechterrollen und Geschlechtsstereotypen auf Freundschaften

Als Kind darf man mit Kindern mit dem gleichen sowie dem anderen Geschlecht befreundet sein (Basow 1992, S. 203ff.). Sobald man in die Pubertät kommt, sieht die Realität anders aus. Eine Freundschaft mit einer Person des anderen Geschlechts soll sich zu einer romantischen Beziehung entwickeln. Diese Erwartungen werden beeinflusst von den Geschlechterrollen und Geschlechtsstereotypen, die es auf unserer Welt gibt, und haben einen Einfluss auf das Verhalten von Kindern zueinander. Was sind die Konsequenzen davon, dass Kinder schon im frühen Alter mit Geschlechtsstereotypen und Geschlechterrollen konfrontiert werden? Grundsätzlich gibt es mehr negative Konsequenzen für Männer als für Frauen. Trotzdem haben Frauen mit vielen negativen Konsequenzen zu kämpfen. Frauen werden so erzogen, dass ihnen besonders die Relevanz von Beziehungen mitgeteilt wird. Wie wichtig es ist empathisch, fürsorglich und verständnisvoll zu sein. Das kommt daher, dass sie sozusagen für die Rolle als Mutter erzogen werden. Ihre Identität wird in Bezug zu einer anderen Person entwickelt, und nicht alleine. Deswegen fällt es Frauen häufig schwer sich unabhängig, ehrgeizig und aggressiv zu zeigen. Bei Männern ist das genau umgekehrt. Ihre Identität wird am Selbst entwickelt und nicht im Bezug zu anderen Personen. Von ihnen wird erwartet, dass sie unabhängig, aggressiv und ehrgeizig sind. Diese Charakteristiken fördern die Rolle, die Männer laut Stereotypen haben, die des Geldverdieners. Die meisten Männer lernen nicht Beziehungen aufzubauen, und ihnen wird beigebracht ihre Emotionen zu verbergen. Das erschwert natürlich den Beziehungsaufbau weiter.

Wie zeigt sich das in Freundschaften?

Männer haben mehrere aber weniger tiefe Freundschaften mit dem gleichen Geschlecht als Frauen. Frauenfreundschaften sind enger, emotionaler und tiefer. Hier ist man sich uneinig, denn einige Studien sagen, dass die Freundschaft von Männern mit Männern und Frauen mit Frauen sich sehr ähnlich sind, besonders bei Universitätsstudierenden. Die Tiefe der freundschaftlichen Beziehungen hat mit dem Level der Intimität zu tun – bei beiden Geschlechtern. Personen, die klassisch „weibliche“ Persönlichkeitszüge haben, sind tendenziell weniger einsam und haben mehr innige Beziehungen mit anderen. Eine Freundschaft zwischen zwei Frauen hat verschiedene positive Charakteristiken, wie Vertrauen, Loyalität und Freude. Frauen kommunizieren regelmäßig miteinander, und besprechen tiefe emotionale Themen miteinander. Frauen finden ihre Freundschaften wichtig und unterstützend. Laut Studien ist das Ende einer Freundschaft zwischen zwei Frauen schmerzhafter für die Beteiligten als das Ende einer romantischen Beziehung. Frauen werden so erzogen, dass sie Gefühle zeigen können, und dadurch leichter Beziehungen zu anderen aufbauen. Allerdings fällt es ihnen schwer, negative Gefühle wie Wut oder Ärgernis zu zeigen. Deswegen verdecken sie diese Gefühle häufig in Freundschaften, was zu dem Ende einer Freundschaft führen kann. Es passiert oft, dass sich zwei Mädchen wegen einer dritten zerstreiten, und dann kurze Zeit später in einer Konstellation mit einem anderen Mädchen befreundet sind. Diese Erfahrungen könnten das Misstrauen, dass Frauen anderen Frauen manchmal gegenüber verspüren, auslösen. Im 19. Jahrhundert haben Frauen sich besonders stark gezeigt, dass sie sich mögen, durch emotionale Gespräche und Briefe. Am Anfang des 20. Jahrhundert änderte sich das schlagartig. Mit dem Aufkommen von Freuds Ideen über Sexualität und unbewusste Motivation gab es eine Veränderung. Eine Darbietung von emotionaler Bindung zu einer Person des gleichen Geschlechts wurde als unterdrückte homosexuelle Gefühle gesehen. Da Homosexualität damals weniger akzeptiert als heute war, hörten viele Frauen auf sich offen ihre Zuneigung zu zeigen. Männer traf dieses Taboo noch stärker als Frauen.

Wie sieht es bei Freundschaften zwischen zwei Männern aus? Im Jugendalter bauen die Beziehungen von Jungen mit anderen Jungen weniger auf Intimität und Sensitivität. Häufig fühlen sich Männern anderen Männern nahe, wenn sie beispielsweise einen sexistischen Witz teilen. Bei Freundschaften zwischen Männern geht es häufig um Gruppenbildung. Für Männer bedeutet Intimität etwas zusammen zu unternehmen oder über die Arbeit, Sport oder Politik zu sprechen. Für Frauen bedeutet Intimität jedoch über Gefühle und Sorgen zu sprechen. Männer haben unterschiedliche Freunde für eine jeweilige Aktivität. So haben sie einen Freund mit dem sie was trinken gehen, einen Freund mit dem sie arbeiten, einen mit dem sie Sport machen und so weiter. Frauen haben Freundinnen mit denen sie jeweils viele verschiedene Aktivitäten machen. Viele Männer haben keinen Freund mit dem sie tiefe Gefühle teilen können, und das führt dazu, dass sie häufiger einsam sind als Frauen. Das heißt aber nicht, dass Männer nicht zu Intimität fähig sind, es ergibt sich nur weniger häufig in Freundschaften. Wenn diese Gespräche doch stattfinden, verlaufen sie ähnlich wie jene zwischen zwei Frauen. Männer zeigen sich häufig nicht, dass sie sich gern haben, aus der Angst heraus als homosexuell bezeichnet zu werden. Deswegen treffen sich Männer häufiger als Freundesgruppe als zu zweit.

Das sind die Konsequenzen von Geschlechterrollen und Geschlechtsstereotypen auf Freundschaften.

Geschlechtsstereotype – Ein Einblick

Spricht man von Geschlechtsstereotypen muss zuerst klar gestellt werden, dass es ein biologisches Geschlecht und ein soziales Geschlecht gibt. Das biologische Geschlecht (auf Englisch „sex“) differenziert zwischen männlich und weiblich, und diese Unterscheidung basiert auf den jeweiligen Geschlechtsorganen, die ein Mensch hat. Das soziale Geschlecht (auf Englisch „gender“) beschreibt welchem Geschlecht man sich zugehörig fühlt. Hier geht es um soziale Definitionen von Männlichkeit und Weiblichkeit.

Was sind Geschlechtsstereotype?

Männlichkeit assoziieren viele Menschen mit Aktivitäten und Kompetenz und Weiblichkeit mit Ausdruck, pflegen und Wärme (Basow 1992, S. 4ff.). Für Frauen gibt es drei klassische Stereotype: die Hausfrau, die professionelle Frau und der Playboy Hase (das Sexobjekt). Was haben diese Stereotype gemeinsam? Sie sollen alle Kinder bekommen, und sich um diese kümmern (Basow 1992, S. 6ff.). Der traditionelle Mann wird von anderen Männern als sexuell erfolgreich gesehen. Frauen differenzieren einen weiteren Stereotype: den Hengst (Don Juan).

Woher kommen Geschlechtsstereotype?

Es gibt zwei Theorien, die diese Frage beantworten. Die „Kernel of Truth“ Theorie und die „social-role theory“. Die „Kernel of Truth“ Theorie besagt, dass Geschlechtsstereotype eine gewisse empirische Validität haben, also dass es wirkliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, die von den Stereotypen überzeichnet dargestellt werden. Es gibt laut Theorie also einen Unterschied, den die Stereotype zeigen. Die „social-role theory“ beschreibt Geschlechterrollen als Rollen, die einen gewissen sozialen Status haben. Wobei Männer, die sozial dominante Rolle, und Frauen, die sozial rezessive Rolle, einnehmen. Die stereotypischen Verhaltensweisen, Merkmale und Jobs haben etwas mit dem Status zu tun, und nicht mit dem Geschlecht. Zum Beispiel, wenn eine Person einer dominanten Position zugeteilt wird, ist diese autoritärer als eine Person, die einer rezessiven Position zugeteilt wird – egal welchen Geschlechts.

Laut Basow bewahrheiten sich Geschlechtsstereotype dadurch, dass Frauen und Männer beziehungsweise Mädchen und Jungen anderen Aktivitäten nachgehen (Basow 1986, S. 12). So spielen Männer oder Jungs öfter mit Waffen, wissen wie man einen Autoreifen wechselt und können den Rasen gut mähen. Frauen oder Mädchen können gut backen, Windeln wechseln und spielen als Kinder mit Puppen. Diese Unterscheidung von Frauen und Männern ist veraltert, da Basow diese Aussage im Jahr 1986 getroffen hat. Nichtsdestotrotz ist es interessant zu sehen, wie Unterschiede von Frauen und Männern damals beschrieben wurden.

Wenn Menschen an die Geschlechtsstereotype glauben, ist die Chance höher, dass sie sich auch denen entsprechend verhalten (Basow 1992, S. 11). Menschen lernen die Stereotype und werden dann auch von ihnen beeinflusst. Zusätzlich fungieren Stereotype wie eine Art Filter. Wenn sich jemand nach dem Stereotyp verhält, beispielsweise eine Frau, die es nicht schafft einen Autoreifen zu wechseln, dann bestätigt das die Stereotype, die wir gelernt haben und wir merken es uns. So wird der Stereotyp gestärkt. Verhält sich jemand nicht nach dem Stereotyp bemerken wir es nicht, ignorieren es oder sehen es als Ausnahme an.

„Another way stereotypes operate is by setting up a self-fulfilling prophecy. If females are views as having more negative characteristics than males, some females may view themselves this way and may, in fact, develop those very characteristics.“, so Basow.

Ein Beispiel ist der Stereotyp, dass Frauen weniger gut Probleme lösen können als Männer. Einige Frauen sehen sich dann ebenfalls so, und machen vielleicht nicht bei Aktivitäten, die das trainieren, oder bei fortgeschrittenen Mathematikkursen mit. Dadurch bestätigt sich der Stereotype, da Männer sehr wohl ihre Skills in dem Bereich ausweiten, und dann wirklich besser im Problem lösen sind als Frauen. Studien haben herausgefunden, dass beim Lernen und Gedächtnis kein Unterschied zwischen Frauen und Männern besteht (Basow 1986, S. 38).

Woher kommen Geschlechtsstereotype?

Es gibt so gut wie in jedem Land Geschlechterrollen und dementsprechend auch Geschlechtsstereotype (Basow 1992, S. 106ff.). Welches Geschlecht zu welchen Teilen arbeitet ändert sich jedoch von Gesellschaft zu Gesellschaft. In den meisten Gesellschaften hat der Mann früher gejagt, und Krieg geführt während die Frau Essen gesammelt, und sich um die Kinder gekümmert hat. Woher kommt das? Es gibt einige Faktoren, die der Grund dafür sein könnten. Physische Unterschiede haben einen Einfluss. So sind Männer in der Regel größer und stärker als Frauen. Männer sollen zudem einen Hang dazu haben, aggressiver zu sein. Weshalb Krieg führen und jagen ihnen mehr liegen soll. Des Weiteren gibt es psychologische Faktoren, die einen Einfluss haben sollen. So soll die Persönlichkeit von Frauen und Männer sich unterscheiden, wobei die Persönlichkeit von Frauen sich durch interpersonale Beziehungen entwickeln soll und bei Männern autonom. Aus diesem Grund wären Frauen besser für soziale Aktivitäten, nämlich die Erziehung von Kindern, und Männer für unpersönliche Aktivitäten geeignet.

Das war ein kleiner Einblick in die Thematik der Geschlechtsstereotype. Im nächsten Blogbeitrag werden Geschlechtsstereotype auf Freundschaften angewendet. In wie weit beeinflussen Geschlechtsstereotype Freundschaften?