Kreativität schulen

Im Alltag als Künstler/Designer oder GestalterIn wird man früher oder später damit konfrontiert, dass man vielleicht mal keine Idee hat oder dass man mal nicht weiter weiß. Zum Glück gibt es in Zeiten des Internets viele hilfreiche Tipps, wie man seine Kreativität schulen oder trainieren kann.

In diesem Beitrag möchte ich in aller Kürze einige Denkanstöße geben, wie man es schafft, seine Kreativität zu schulen und auch zeigen, was die Wissenschaft zu dieser Thematik sagt.

Kreativitätsforschung

Interessanterweise gibt es einen Teil der Psychologie, der sich damit beschäftigt, wie Menschen ihr kreatives Potential erweitern können. Dieser Teil der Psychologie nennt sich „Kreativitätsforschung“ (vgl. Hany, E. A. (2000)).

Unter Anderem fand eine Metastudie der Kreativitätsforschung raus, dass regelmäßiges Meditieren, Austausch mit anderen Kulturen oder Aufenthalte in fremden Ländern sowie „Assoziationsübungen“ dabei helfen können, die eigene Kreativität zu steigern (vgl. cpy (2023)).

Ein weiterer spannender Aspekt der Studie war, dass sich durch den Konsum von Drogen, halluzinogenen Substanzen oder Medikamenten kein signifikanter Anstieg der Kreativität feststellen lies (vgl. cpy (2023)).

Laut Studienerstautorin, Jennifer Haase, lassen sich langanhaltende Effekte auf kreative Leistungen durch intensive Kurse am effizientesten erzielen. Bei kurzfristiger Steigerung der Kreativität bieten sich Workshops an und Methoden, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen sind beispielsweise Meditationsübungen (vgl. cpy (2023)).

Tipps und Übungen

Ein Tipp, den ich auf meiner Recherche gefunden habe und den ich spannend gefunden habe ist, dass man jeden Tag die gleiche Sache zeichnen oder gestalten soll. Durch die Wiederholung meisterst du irgendwann das Design oder dir hängt es irgendwann so aus dem Hals raus, dass du neue und innovative Lösungen für die selbe Aufgabe findest (vgl. deBara (2019)).

Ein weiterer Spannender Tipp war, dass man als Designer seine Kreativität fördern kann, indem dass man seine Gedanken und Ideen oder alles, was einen gerade in den Sinn kommt, frei aufschreibt. Freies Schreiben in einem Zeitlimit, das man sich selbst setzt, kann dir helfen, deinen Kopf freizuschreiben und Platz für neue Ideen schaffen oder eventuell sind auch super Ideen beim Geschriebenen dabei (vgl. deBara (2019)).

Geh raus. Das muss nicht nur ein Spaziergang sein. Auf ein Konzert gehen, in eine Ausstellung, in einen Bücherladen oder schlendere einfach durch die Stadt. Im Alltag gibt es so vieles zu entdecken, dass es sich lohnt, regelmäßig seine gewohnte Umgebung zu verlassen und sich in neue Abenteuer zu stürzen. Denn, wenn man sich regelmäßig neuen Situationen stellt, muss sich das Gehirn darauf einstellen und das fördert die Problemlösungsfähigkeiten unseres Gehirns (vgl. deBara (2019)).

Also, verlasse dein gewohntes Umfeld und begib dich auf neue Abenteuer. Dein kreatives Potential wird es dir danken.

Quellen

https://d1wqtxts1xzle7.cloudfront.net/31964565/Hany_Kreativitaet_2000-libre.pdf?1391495980=&response-content-disposition=inline%3B+filename%3DHany_E_A_2000_Forderung_der_Kreativitat.pdf&Expires=1706558552&Signature=TtCa-9COSW7aox~Y~ofTR8VpaSbk~o~DPT-ukB-JSw4VtSEj8yGMNi5NncjO-Pl0Jp0f-9Mq6ll7XJMTAyVAEhr359ZmLAt6TzWJ24pEORabRl0Dx78E1SNHkObOUCvKpJ4xYXnpbNddmjl7twV5pHJNm5QelHgsiMxdXbsAUKmtcMCA0K6yPg8QPg0~jPfS4YDJrhedh8vZu04iGDuSldGUvCyOWKQJSnLBOr65Fj1Nkg2kh12z~njyH4~NcTkQPirpBD~EKSy1XclQuh3Kxcv0WnII8pl9PUkrZVMj06dbuqSYJzv7VCAodeEm-SfT~Yu1LyBGpe-~edAA-iwivQ__&Key-Pair-Id=APKAJLOHF5GGSLRBV4ZA

https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/wie-wir-kreativer-denken-5526

https://99designs.de/blog/kreatives-denken/kreativuebungen/

02 – Pareidolie

Geschichte des Wahrnehmungsphänomens

Die Pareidolie (Neigung des menschlichen Geistes, in abstrakten Mustern und Formen vermeintliche Gesichter oder bekannte Objekte zu erkennen) ist ein Phänomen, das bereits in der Höhlenkunst zur Zeit des Jungpaläolithikums beobachtet werden kann. Die Merkmale des Ortes wurden hier in die Malerei eingebunden.[1]

Untersucht wurde das bereits damals aufgetretene Phänomen in zwei spanischen Höhlensystemen –  Las Monedas und La Pasiega.
Die Menschen zu dieser Zeit malten vorwiegend Tiere. Bisons, Steinböcke oder auch Pferde zählten zu den verwendeten Motiven.
Die Gegebenheiten der Höhlen, in denen die Malereien angefertigt wurden, waren Teil der Höhlenkunst. Erhebungen oder Vertiefungen des Gesteins wurden genutzt, um Rücken oder Hörner der Tiere abzubilden.[2]

Menschliche Entwicklung

Die schnelle Interpretation von Bildern und das Erkennen von Gesichtern könnte auf einer natürlichen Alarmfunktion beruhen, die sicherstellen soll, dass Menschen im Alltag versteckte Personen erkennen können. Diese Fähigkeit ist für sozial organisierte Lebewesen, wie den Menschen, von entscheidender Bedeutung, da sie die wichtigste Grundlage für soziale Interaktionen darstellt.
Geringfügige Anzeichen werden sehr schnell als Gesicht identifiziert und als reale Menschen bewertet – hierbei werden sofort Emotionen zugeordnet.
Das Erkennen der Stimmung anhand der Gesichtsausdrücke scheint bedeutsamer zu sein als die Tatsache, ob es sich um einen echten Menschen handelt oder nicht.[3]

Bereits Säuglinge sind nach kurzer Zeit in der Lage, Gesichter zu erkennen. Föten zeigen im Mutterleib eine Präferenz für Bilder von Gesichtern. In einem Experiment zeigte sich, dass Ungeborene Kinder im letzten Drittel der Schwangerschaft schematisierte Gesichtsmuster über der Bauchdecke der Mütter verfolgten, wenn diese beleuchtet wurden.[4]



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[1] Vgl. Stangl, Werner (2013): Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik. Pareidolie. In: https://lexikon.stangl.eu/17295/pareidolie (zuletzt aufgerufen am 15.11.2023)

[2] Vgl. Obermüller, Eva (2023): science.ORF. Höhlenkünstler malten, was sie an der Wand sahen. In: https://science.orf.at/stories/3221345/ (zuletzt aufgerufen am 15.11.2023)

[3] Vgl. Stangl, Werner (2013): Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik. Pareidolie. In: https://lexikon.stangl.eu/17295/pareidolie (zuletzt aufgerufen am 15.11.2023)

[4] Vgl. ebda