Ein Skript für einen Dokumentarfilm zu schreiben, klingt erstmal komisch, da man ja nicht weiß was passieren wird. Es ist jedoch trotzdem sinnvoll, um eine Geschichte zu erzählen, und nicht einfach nur Szenen in der Post Production aneinander zu schneiden. Ich stehe kurz vor meinem eigenen Dokumentarfilm, und möchte natürlich wissen, wie schreibt man so ein Skript? Deswegen habe ich mir ein YouTube-Video von Luc Forsyth angeschaut, in dem genau das erklärt wird.
Was soll das Skript genau sein? „A rough guide that can change as you go but that keeps you on track“, so Luc Forsyth. Der YouTuber teilt das Skript-Schreiben in drei Schritte ein.
Step 1: Definieren
In diesem Schritt definiert man die Geschichte des Dokumentarfilms. Man beantwortet folgende Fragen: Was? Wie? Warum? Es wird in einem oder zwei Sätzen der Kern der Geschichte definiert.
Luc Forsyth sagt, dass wenn du den Kern nicht in ein oder zwei Sätze herunter brechen kannst, hast du zwar ein Thema, aber keine Geschichte.
Step 2: Szenen und Momente
Im zweiten Schritt werden einzelne, mögliche Szenen und Momente gesucht, die man beim Filmen kriegen will. Wo werden die Charaktere gezeigt? Was wird der Grund sein, warum die Charaktere etwas machen? Was ist der Konflikt? Was ist ein wahrscheinliches Ende? Wer und wie wird dein Charakter sein, wenn alles vorbei ist?
Man kann das nicht alles voraussagen, und wenn etwas in eine andere Richtung geht kann man es anpassen, aber es ist gut es im Vorhinein geplant zu haben.
Hier verwendet man „The Hero’s Journey„. Ein Beispiel für eine „Hero’s Journey“ von einer Sportlerin wäre folgende: Den Character zeigen, wie sie sich Bilder von sich als Kind anschaut (Anfang), den Moment, wo sie entscheidet die Reise weiterzugehen (Sie erinnert sich zurück an den ersten Pokal als Kind, das erste Tor, ein Versprechen an die Großeltern bevor sie gestorben sind) (Drehpunkt), was für Hindernisse unser Character überkommen muss (zb. Sportverletzungen, Sexismus…) (Mitte) und ein Interview nach dem man gewonnen hat (Ende).
Step 3: Änderungen
Das Skript muss flexibel sein, denn es kann immer etwas dazwischen kommen. Es ist wichtig, dass man das Skript anpasst, falls sich etwas im Leben des Charakters ändert.
Das waren die drei Schritte, um ein Skript für einen Dokumentarfilm zu schreiben. In einem weiteren Blogartikel werde ich diese auf meinen Dokumentarfilm anwenden.