#06 Dance and Gender

Men in Dance

Die Geschichte von Männern und Maskulinität im Tanz ist faszinierend und spiegelt oft die kulturellen Normen und Vorstellungen ihrer Zeit wider.

In vielen traditionellen Gesellschaften wurden bestimmte Tanzstile als männlich oder weiblich angesehen und entsprechend codiert. Männer wurden oft mit kraftvollen, heroischen oder rituellen Tänzen in Verbindung gebracht, die ihre Stärke und Macht betonten. Ein Beispiel hierfür sind die Kriegstänze einiger indigener Völker oder die rituellen Tänze der antiken griechischen Krieger.

Mit der Entwicklung des Balletts im 17. Jahrhundert in Europa wurden Männer zunächst oft in Nebenrollen besetzt, während Frauen die Hauptrollen in den Stücken übernahmen. Die Vorstellung von Männlichkeit im Ballett war stark von aristokratischen Idealen geprägt, die Eleganz, Anmut und Kontrolle betonten.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts begannen männliche Tänzer jedoch, eine prominentere Rolle im Ballett einzunehmen, und es entstanden neue Tanzformen, die eine breitere Palette von Ausdrucksmöglichkeiten für Männer ermöglichten. Beispiele hierfür sind der moderne Tanz und der Ausdruckstanz, die Männer dazu ermutigten, ihre Emotionen und Körperlichkeit auf der Bühne auszudrücken, jenseits der traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit.

Heute gibt es eine Vielzahl von Tanzstilen und -formen, in denen Männer unterschiedliche Aspekte ihrer Persönlichkeit und Identität ausdrücken können, von klassischem Ballett über zeitgenössischen Tanz bis hin zu Hip-Hop und Streetdance. Dabei werden traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit oft herausgefordert und erweitert, was zu einer vielfältigeren und inklusiveren Tanzlandschaft führt.

Mögliche Problematiken dieser Abbildungen im Tanz:

Die Abbilder von Maskulinität im Tanz und in anderen künstlerischen Ausdrucksformen könnten für die Gesellschaft schwierig sein, wenn sie zu eng definiert sind und wenig Raum für Vielfalt und Individualität lassen.

Wenn bestimmte Tanzstile oder Rollen ausschließlich mit traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit verbunden werden, kann dies zu einem Druck führen, der Männer dazu zwingt, sich in ein enges Konzept von Männlichkeit einzupassen, das ihren eigenen Interessen, Fähigkeiten und Emotionen möglicherweise nicht gerecht wird.

Darüber hinaus könnten stereotype Vorstellungen von Maskulinität im Tanz dazu führen, dass Männer, die sich nicht mit diesen Vorstellungen identifizieren können oder wollen, sich ausgeschlossen oder unwillkommen fühlen. Dies könnte zu einer Einschränkung der künstlerischen Vielfalt führen und dazu beitragen, dass bestimmte Talente und Perspektiven unterrepräsentiert bleiben.

Es ist wichtig, dass die Gesellschaft die Vielfalt der menschlichen Erfahrungen und Ausdrucksformen anerkennt und schätzt, sowohl im Tanz als auch in anderen Bereichen. Indem wir stereotype Vorstellungen von Männlichkeit herausfordern und Raum für unterschiedliche Ausdrucksformen schaffen, können wir eine inklusivere und vielfältigere Gesellschaft fördern.

#05 Die symbolischen Rollen von Frauen & Männern im Tanz

Die Rollen von Frauen und Männern im Tanz können je nach Tanzstil, kulturellem Kontext und choreografischer Vision stark variieren. Jedoch können traditionell bestimmte Stereotypen in Bezug auf die Geschlechterrollen im Tanz festgelegt werden, aber moderne Choreografien und zeitgenössische Ansätze haben dazu beigetragen, diese Grenzen zu verwischen. Einige allgemeine Beobachtungen zu den Rollen von Frauen und Männern im Tanz:

Frauen:

traditionelle Ansicht:

  • Weibliche Tänzerinnen wurden oft mit Anmut, Leichtigkeit und expressiven Bewegungen in Verbindung gebracht.
  • Sie übernehmen manchmal die Rolle des romantischen Interesses oder verkörpern mythologische Figuren mit emotionalen Nuancen.
  • Klassische Ballettproduktionen neigen dazu, starke weibliche Hauptrollen zu haben, wie z. B. Giselle oder Odette/Odile in „Schwanensee“.

moderne Ansicht:

  • Moderne Choreografien brechen oft mit traditionellen Stereotypen und ermöglichen Frauen eine breitere Palette von Ausdrucksmöglichkeiten.
  • Frauen können genauso starke und kraftvolle Bewegungen wie Männer zeigen und werden oft in technisch anspruchsvollen Rollen eingesetzt.
  • Zeitgenössische Choreografien betonen Individualität und ermutigen Frauen, ihre Persönlichkeit und Einzigartigkeit durch den Tanz auszudrücken.

Männer:

traditionelle Ansicht:

  • Männliche Tänzer wurden traditionell für ihre Kraft, Dynamik und technische Fähigkeiten geschätzt.
  • Sie könnten heroische oder königliche Figuren darstellen und in Balletten oft als Partner für die weiblichen Hauptrollen fungieren.
  • Akrobatische Elemente, Sprünge und Hebefiguren sind oft Teil der männlichen Tanzrolle.

moderne Ansicht:

  • Moderne Tanzformen erlauben es männlichen Tänzern, ihre emotionale Seite zu zeigen und in eher introspektiven Rollen aufzutreten.
  • Männer können auch in eher akrobatischen und experimentellen Choreografien eine größere Bandbreite an Bewegungen erkunden.
  • Zeitgenössischer Tanz ermutigt Männer dazu, ihre Verletzlichkeit und Sensibilität zu zeigen, anstatt ausschließlich auf Kraft und Dominanz zu setzen.

Choreografen und Tänzerinnen und Tänzer sind bestrebt, Geschlechterklischees zu überwinden und vielfältigere, inklusivere Ausdrucksformen zu schaffen. In vielen zeitgenössischen Produktionen werden die Rollen von Frauen und Männern bewusst neu interpretiert und durchmischt, um eine künstlerisch anspruchsvolle und innovative Darstellung zu ermöglichen.

Interview – Persönlicher Bezug/Input:

Meine Cousine, Sandy Stornig, tanzt seit sie ca. 5 Jahre alt ist Ballett und dann später auch HipHop. Inzwischen ist die selbstständig und führt Workshops und Kurse zu Contemporary Dance, sowie Ballett durch. Da Sandy der Aspekt von Diversität im Tanz und die Unterschiede angesichts der Geschlechterrollen sehr am Herzen liegt habe ich mich mit ihr über dieses Thema unterhalten. Sie hat auch bereits eine wissenschaftliche Arbeit darüber geschrieben wie sich die weibliche Zyklus auf die sportliche Leistung von Tänzerinnen auswirkt. Inputs aus einem Gespräch mit Sandy Stornig:

*still in construction, weil sie leider krank war :(*