IMPULS #5 Aktueller Stand

Für die Formulierung meines Exposés habe ich mein Thema weiter konkretisiert und habe mir einen Ansatz erarbeitet, an dem ich mich von nun an orientieren möchte.

Ich möchte mich mit handgemachtem Design im politischen Aktivismus beschäftigen. In einer Welt, die zunehmend von digitalen Medien dominiert wird, erleben handgemachte Designs eine Renaissance. Diese ästhetische Entscheidung geht weit über den bloßen visuellen Effekt hinaus: Sie transportiert Werte wie Authentizität, Ethik und Individualität und signalisiert dem Betrachter, dass hinter der Botschaft ein Mensch steht, der sich mit Hingabe und Überzeugung für ein Anliegen einsetzt. In meiner Masterthesis möchte ich genau diese Dynamik erforschen und mir die Frage stellen, welchen Einfluss handgefertigte grafische Elemente auf die Wirkung politischer Botschaften haben.

Diese gestalterischen Elemente sind in Bewegungen wie dem Craftivism und der Zine-Kultur tief verwurzelt, wo sie eingesetzt werden, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und Vertrauen aufzubauen. Doch wie effektiv ist dieser analoge Stil wirklich im Vergleich zu digitalen Designs? Welche gestalterischen Ansätze wecken Reaktionen, und kann ein Design tatsächlich dazu beitragen, das Denken und Handeln der Gesellschaft zu verändern? Diese und ähnliche Fragen möchte ich in meiner wissenschaftlichen Arbeit beantworten.

Mein Forschungsansatz verbindet Theorie und Praxis. Dabei möchte ich mich unter anderem auf die Kommunikationsaxiome von Paul Watzlawick sowie auf das Konzept des „Emotional Design“ von Donald Norman stützen. Beide Ansätze beleuchten, wie Gestaltung unterbewusst Emotionen und Einstellungen beeinflussen kann. In einer umfassenden Analyse untersuche ich die visuelle Sprache handgemachter politischer Medien und kombiniere diese Untersuchung mit einer Studie, in der Teilnehmer*innen die Wirkung verschiedener gestalterischer Stile bewerten.

Die Grundlage meiner Arbeit bilden theoretische und historische Quellen, darunter das Craftivist Manifesto von Betsy Greer und Studien zu erfolgreichen Protestbewegungen. Hinzu kommen zahlreiche Beispiele handgemachter Grafiken, die in meiner Untersuchung als Referenz dienen. Gleichzeitig entwickle ich eigene Kommunikationsmittel, um den Einfluss von analogen und digitalen Designs im politischen Aktivismus zu vergleichen.

Mein Forschungsprojekt umfasst mehrere Phasen: Von der Analyse bestehender Medien und gestalterischer Stile über die Entwicklung von Designprototypen bis hin zur Durchführung einer Studie und der abschließenden Auswertung der Ergebnisse. Ziel ist es, ein fundiertes Verständnis darüber zu erlangen, warum der handgemachte Stil bis heute so wirkungsvoll ist und wie er gezielt für politische Botschaften eingesetzt werden kann.

Ich freue mich auf diesen Prozess und bin gespannt auf die Erkenntnisse, die diese Reise bereithalten wird.

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