IMPULS // 03 The Power of Vulnerability

In ihrem TED-Talk „The Power of Vulnerability“ spricht Brené Brown über ihre Forschung zu den Themen Verletzlichkeit und Scham und wie diese Konzepte unser Leben, unsere Beziehungen und unsere Arbeit beeinflussen. Sie beginnt mit einer persönlichen Anekdote, in der sie ihre Rolle als „Geschichtenerzählerin“ und Forscherin beschreibt und erzählt, wie sie in ihrer frühen Karriere die gängige Vorstellung infrage stellte, dass nur messbare Dinge wirklich existieren. Diese Reflexion führte sie zu ihrer Forschung über die menschliche Verbindung, die sie als einen entscheidenden Bestandteil des Lebens versteht.

Für Brown ist es die Verbindung, die uns als Menschen zusammenhält. Ihre zentrale Frage lautet: Was hindert uns daran, echte Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen?

Scham ist das größte Hindernis für eine authentische Verbindung. Brown beschreibt Scham als die Angst vor Trennung und das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Scham ist die ständige Erfahrung der Unzulänglichkeit, sei es in Bezug auf Aussehen, Intelligenz, sozialen Status oder Erfolg. Diese Ängste hindern uns daran, uns wirklich mit anderen zu verbinden. Es ist das Gefühl, „nicht genug zu sein“, das uns isoliert und dazu führt, dass wir uns nicht öffnen oder uns verletzlich zeigen.

Im weiteren Verlauf ihrer Untersuchung stellt Brown fest, dass es eine entscheidende Variable gibt, die diejenigen unterscheidet, die starke Verbindungen und ein echtes Gefühl der Zugehörigkeit erleben, von denen, die ständig mit Isolation und Ablehnung kämpfen. Die Menschen, die authentische Beziehungen führen, glauben daran, dass sie es wert sind, geliebt und akzeptiert zu werden. Sie entwickeln ein starkes Selbstwertgefühl und die Fähigkeit, sich selbst und anderen mit Mitgefühl zu begegnen. Diese Erkenntnis führt sie zu dem Schluss, dass die Akzeptanz der eigenen Verletzlichkeit der Schlüssel zu emotionaler Gesundheit und erfüllten Beziehungen ist.

Eine weitere Entdeckung in Browns Forschung ist, dass Menschen, die eine starke Zugehörigkeit erleben, bereit sind, ihre Verletzlichkeit zu akzeptieren. Sie erkennen, dass ihre Unvollkommenheiten nicht das Schöne an ihnen mindern, sondern einen integralen Teil ihrer Identität ausmachen. Brown macht einen Unterschied zwischen Mut und Tapferkeit und erklärt, dass wahrer Mut darin besteht, die eigene Geschichte, die eigene Authentizität, ohne Angst vor Ablehnung zu zeigen. Diese Fähigkeit, sich zu zeigen und zu vertrauen, bildet das Fundament für tiefere und bedeutungsvollere Verbindungen.

Durch ihre Forschung analysiert Brown Tausende von Interviews und Geschichten und kommt zu dem Schluss, dass der Schlüssel zu echter Verbindung in der Akzeptanz der eigenen Unvollkommenheit und Verletzlichkeit liegt. Menschen, die in der Lage sind, diese Aspekte von sich selbst zu akzeptieren, erleben tiefere zwischenmenschliche Beziehungen und ein höheres Maß an emotionaler Resilienz. Ihre Forschung zeigt, dass Verletzlichkeit, auch wenn sie unangenehm oder herausfordernd ist, zu den wertvollsten und tiefgründigsten Erfahrungen im Leben führen kann.

Diese Erkenntnisse sind nicht nur für persönliche Beziehungen von Bedeutung, sondern auch für die kreative Arbeit und die Berufswelt. In der Kunst, der Musikproduktion und anderen kreativen Bereichen kann die Bereitschaft zur Verletzlichkeit und die Akzeptanz von Fehlern und Unvollkommenheiten zu innovativen und bedeutungsvollen Arbeiten führen. In der Film- und Videoproduktion, einem Thema, das in meiner Masterarbeit (wahrscheinlich) behandelt wird, spielt die Akzeptanz von Verletzlichkeit eine besonders wichtige Rolle. In einer Branche, die oft von Perfektion und Erfolg geprägt ist, kann es befreiend und förderlich sein, sich authentisch und verletzlich zu zeigen.

Relevanz

In einer Branche, die von Ungleichheiten geprägt ist, insbesondere für Frauen, zeigt Browns Arbeit, dass die Akzeptanz von Verletzlichkeit und Authentizität sowohl für das kreative Schaffen als auch für die Förderung eines inklusiveren Arbeitsumfelds von zentraler Bedeutung ist. In meiner Masterarbeit, die sich mit der Unterrepräsentation von Frauen in der Film- und Videoproduktion beschäftigt, ist Browns Forschung ein wertvoller Impuls. Sie macht deutlich, dass die Bereitschaft, sich verletzlich zu zeigen und die eigenen Erfahrungen zu akzeptieren, eine Grundlage für die Entwicklung kreativer und bedeutungsvoller Projekte bilden kann.

Impuls

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Brené Browns Forschung einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von menschlicher Verbindung, Scham und Verletzlichkeit leistet. Ihre Erkenntnisse sind nicht nur für den Bereich der Psychologie von Bedeutung, sondern auch für die kreative Arbeit und die Förderung von Gleichberechtigung in Bereichen wie zum Beispiel der Film- und Videoproduktion.

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