Letzte Woche besuchte ich die Eröffnung der Ausstellung ‚The Resistance Quilt Project ‘ im Forum Graz. Ren Aldridge stellte dort ein kollektiv erstelltes großflächiges Quilt aus, das sowohl Botschaften gegen Gewalt an Frauen trägt, als auch Opfer dieser würdigt. „Begleitet wird dieser von einem in Zusammenarbeit mit Reni Hofmüller entstehenden Klangquilt aus Audiomitschnitten von Protesten gegen gesellschaftliche Bedingungen von Femiziden.“ (https://forumstadtpark.at/de/programm/resistance-quilt-2024). Die Ausstellung war sehr eindrucksvoll und bewegend. Zudem entging mir auch die Relevanz für meine Thesis nicht: Die Verbindung von handgemachtem Design und politisch aktivistischer Kommunikation.
Hier wurde textile Gestaltung als Kommunikationsmittel genutzt, um auf geschlechterspezifischer Gewalt aufmerksam zu machen und Widerstand gegen gesellschaftliche Strukturen zu artikulieren. Der handgefertigte Quilt steht dabei nicht nur als physisches Kunstwerk, sondern auch als Symbol für die kollektive Handlungsmacht. So könnte auch besonders der Aspekt der gemeinsamen Bearbeitbarkeit von analogen Medien, im Gegensatz zu digitalen, Relevanz für die Nutzung und die Wirkung von handgefertigtem Design, haben. Dies ist ein Aspekt, dem ich mir bisher noch nicht aktiv bewusst war und in meine Thesis mit Aufnehmen möchte.
Das Projekt ist außerdem ein konkretes Beispiel dafür, wie analoge, handgemachte Stile heute noch im medialen Zeitalter kraftvolle Ausdrucksformen sind – besonders in der Vermittlung von Authentizität und ethischen Werten. Die Ausstellung könnte beispielsweise als Fallstudie dienen, um zu analysieren, warum und wie solche Gestaltungsmethoden wirken.