IMPULS // 01 How movies teach manhood

In seinem TED-Talk „How movies teach manhood“ wirft Colin Stokes einen kritischen Blick auf die Botschaften, die Filme an Kinder und Jugendliche vermitteln. Durch den Vergleich von „Der Zauberer von Oz“ (1939) mit zeitgenössischen Blockbustern wie „Star Wars“ und Disney-Prinzessinnenfilmen hinterfragt Stokes die Rollenbilder, die auf der Leinwand inszeniert werden, und deren Einfluss auf das Verständnis von Geschlechterrollen.

Stokes stellt fest, dass Filme häufig männliche Helden in den Mittelpunkt stellen, die Konflikte mit Gewalt lösen und Frauen als Belohnung darstellen. Im Gegensatz dazu zeigt ein Klassiker wie „Der Zauberer von Oz“ eine Heldin, die durch Freundschaft, Zusammenarbeit und Führungsqualitäten triumphiert – ohne Gewalt und mit einer Vielfalt starker weiblicher Charaktere. Mit diesem Beispiel regt er dazu an, Filme zu hinterfragen und Alternativen zu suchen, die positive, ausgewogene Vorbilder bieten.

Er plädiert für eine Veränderung der Erzählweise in Filmen – insbesondere in Bezug auf die Darstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit. Er argumentiert, dass Männer lernen sollten, Frauen zu respektieren und mit ihnen zusammenzuarbeiten, anstatt sie nur als Objekte oder Belohnungen zu sehen. Gleichzeitig betont er die Bedeutung von Filmen, die den sogenannten Bechdel-Test bestehen, der überprüft, ob zwei weibliche Charaktere miteinander sprechen – über etwas anderes als Männer.

Relevanz

Das Thema der Unterrepräsentation von Frauen im Film – vor und hinter der Kamera – steht im Zentrum von Stokes’ Kritik. Seine Beobachtungen liefern wertvolle Anknüpfungspunkte, um die Rolle der Geschlechter in der Filmproduktion und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen zu analysieren:

Vor der Kamera: Rollenbilder und Repräsentation

  • Filme prägen, wie wir Frauen und Männer wahrnehmen, und haben einen direkten Einfluss auf die Sozialisation von Kindern und Jugendlichen.
  • Der Bechdel-Test als Werkzeug zur Bewertung von Geschlechterdarstellungen bietet eine interessante Methode, um bestehende Werke kritisch zu untersuchen.

Hinter der Kamera: Einfluss weiblicher Personen

  • Stokes erwähnt Frauen wie J.K. Rowling (Harry Potter) und Suzanne Collins (Die Tribute von Panem), die vielschichtige weibliche Charaktere erschaffen haben, weist jedoch darauf hin, dass selbst diese Geschichten oft von Gewalt und Kampf geprägt sind. Hier zeigt sich, dass auch hinter der Kamera Veränderungen notwendig sind, um diverse Narrative zu schaffen.

Gesellschaftliche Relevanz des Themas

  • Stokes verbindet die Darstellung von Geschlechterrollen in Filmen mit realen Problemen wie sexueller Gewalt. Diese Verknüpfung betont die Verantwortung der Filmbranche, Geschichten zu erzählen, die Respekt, Zusammenarbeit und Gleichstellung fördern.

Impuls

Stokes’ Ansatz könnte als Grundlage dienen, um das Spannungsfeld zwischen Unterrepräsentation und Verantwortung der Filmindustrie zu beleuchten. Seine Argumente laden dazu ein, folgende Fragen in der Masterarbeit aufzugreifen:

  • Wie beeinflusst die visuelle Erzählweise von Filmen die Wahrnehmung von Geschlechterrollen in der Gesellschaft?
  • Welche Auswirkungen hat die Unterrepräsentation von Frauen hinter der Kamera auf die Geschichten, die erzählt werden?
  • Wie können Werke neue Narrative schaffen, die Frauen stärker in den Mittelpunkt rücken?
  • Inwiefern kann die Förderung von weiblichen Führungspersönlichkeiten in der Filmindustrie zu neuen Perspektiven führen?
  • Welche Herausforderungen bestehen für Regisseurinnen und Drehbuchautorinnen in einer männlich dominierten Branche, und wie könnten sie überwunden werden?

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