IMPULSE #1: Bewertung einer Masterarbeit

Für meine kritische Bewertung habe ich die Masterarbeit mit dem Titel „Erfolgreiches Rebranding einer Marke“ von Felix Huber ausgewählt. Diese wurde im August 2022 an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt zur Erlangung des akademischen Grades „Master of Science“ eingereicht. Die Arbeit habe ich anhand folgender Kriterien bewertet: Gestaltungshöhe, Innovationsgrad, Selbstständigkeit, Gliederung und Struktur, Kommunikationsgrad, Umfang der Arbeit, Orthografie/Sorgfalt/Genauigkeit und Literatur.

(1) Gestaltungshöhe
Die Arbeit ist in einer klaren und für eine wissenschaftliche Arbeit üblichen Gestaltung verfasst. Durch das reduzierte Design wird die Übersichtlichkeit gefördert, und der/die Leser:in findet sich gut zurecht. Die ausgewählte Typografie ist gut lesbar, und Abbildungen sowie Tabellen unterstützen die Inhalte und veranschaulichen sie. So werden beispielsweise Inhalte wie die Markennutzenarten und -ebenen sowie der Branding-Kreislauf übersichtlich und verständlich dargestellt. Das Layout ist konsistent und sachlich gehalten.

Verbesserungsvorschlag:
Um die gestalterische Qualität weiter zu steigern, könnten hervorgehobene Absätze, stärkere Farbkontraste oder der gezielte Einsatz von Designelementen genutzt werden, um wichtige Passagen oder zentrale Erkenntnisse zu betonen.

(2) Innovationsgrad
Die Arbeit behandelt ein zeitgemäßes Thema, das für die Markenführung im Zeitalter des digitalen Wandels von hoher Relevanz ist. Der Innovationsgrad zeigt sich insbesondere durch den Methodenmix aus Literaturrecherche und Fallstudien. Felix greift bestehende Modelle (z. B. Rebranding Mix) auf und verbindet sie mit modernen Ansätzen wie Neuromarketing und Behavioral Branding. Diese Verknüpfungen präsentieren das aktuelle Thema auf eine neue Weise und steigern so den Innovationsgrad der Arbeit.

(3) Selbstständigkeit
Die Arbeit weist ein hohes Maß an Eigenständigkeit auf, das durch die eigenständige Strukturierung der Themen, die detaillierte Methodenwahl und die Integration empirischer Forschung deutlich wird. Der Aufbau und die gezielte Auswahl sowie Interpretation von Literaturquellen deuten auf eine weitgehend selbstständige Arbeit hin. Die Methodik wurde umsichtig gewählt und konsequent umgesetzt, was die Forschungskompetenz des Autors unterstreicht.

(4) Gliederung und Struktur
Die Gliederung der Arbeit ist durchdacht und logisch. Sie beginnt mit einer klar formulierten Einleitung, gefolgt von einem Literaturüberblick, der die theoretischen Grundlagen im Bereich Rebranding präzise und nachvollziehbar behandelt. Die aufeinander aufbauenden Kapitel, die von allgemeinen Branding-Aspekten über spezialisierte Rebranding-Theorien bis hin zur Empirie gehen, schaffen einen gut strukturierten „roten Faden“ für den/die Leser:in.

(5) Kommunikationsgrad
Die Arbeit ist in klarer und präziser Sprache verfasst, sodass auch fachfremde Leser:innen Zugang zu komplexen Themen finden. Fachbegriffe sind gut erklärt, und die Inhalte werden verständlich vermittelt, was den Lesefluss angenehm und nachvollziehbar gestaltet. Der Einsatz von Abbildungen und Tabellen erhöht den Kommunikationsgrad und unterstützt die Inhalte zusätzlich auf visueller Ebene.

Verbesserungsvorschlag:
Ein stärkerer Praxisbezug, etwa durch konkrete Unternehmensbeispiele und kleinere Fallanalysen neben der Hauptfallstudie, könnte den Kommunikationsgrad weiter verbessern und den Bezug zur unternehmerischen Realität noch verstärken.

(6) Umfang der Arbeit
Der Umfang ist mit über 70 Seiten plus Anhang dem akademischen Anspruch einer Masterarbeit angemessen. Die Arbeit deckt theoretische Grundlagen ausführlich ab und stellt durch die empirische Forschung einen Mehrwert dar. Zudem zeigt sie ein gutes Gleichgewicht zwischen Theorie und Praxis.

(7) Orthografie/Sorgfalt/Genauigkeit
Meiner Meinung ist die Arbeit weitgehend fehlerfrei und weist ein hohes Maß an Sorgfalt auf. Rechtschreibung und Grammatik sind fehlerfrei, und auch die wissenschaftlichen Zitate und Verweise sind korrekt und konsistent. Die Genauigkeit zeigt sich ebenfalls in der detaillierten und sorgfältig strukturierten Darstellung von theoretischen Inhalten. Zudem sind die Abbildungen gut gewählt und genau auf den Text abgestimmt.

(8) Literatur
Die Literaturgrundlage ist umfangreich und deckt relevante Aspekte der Markenführung und des Rebrandings ab. Der Autor hat auf eine Vielzahl deutscher und englischer Literaturquellen zurückgegriffen, was eine fundierte Basis für die Arbeit darstellt. Die wissenschaftliche Tiefe der Literaturrecherche ist als umfassend zu bewerten, und die Quellen decken alle wesentlichen Bereiche des Themas ab. 

Insgesamt ist die Arbeit „Erfolgreiches Rebranding einer Marke“ eine gründlich recherchierte, klar strukturierte und gut umgesetzte Masterarbeit, die einen praxisnahen Ansatz verfolgt. Die Kombination von theoretischen Grundlagen und einer Fallstudie im empirischen Teil stellt einen erheblichen Mehrwert dar, da sie den theoretischen Rahmen mit praktischen Einblicken verbindet und so die Anwendung der Rebranding-Strategien veranschaulicht.

Quelle:

  • Huber, Felix. 2022. „Erfolgreiches Rebranding einer Marke.“ Masterarbeit, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

Ergänzende Literatur:

  • Meffert, Heribert. 2002. Markenmanagement: Grundfragen der identitätsorientierten Markenführung; mit Best Practice-Fallstudien. 1. Auflage.
  • Frynas, Jedrzej George, und Kamel Mellahi. 2011. Global Strategic Management. 2. Auflage.
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