Day to Night Color Grading ist eine Technik, die verwendet wird, um Filmmaterial, das tagsüber aufgenommen wurde, so zu bearbeiten, dass es wie nachts aussieht. Zu diesem Thema habe ich mich bezüglich meines Projektes „Freiluft“ auf die Recherche begeben, was zu beachten ist beim Dreh, wie die Schritte in der Postproduktion sind und vieles mehr. Hier möchte ich wie ein kurzes Guide zusammenfassen über alle wichtigen Aspekte, die zu beachten sind, wenn man Day to Night Color Grading erfolgreich umsetzen möchte.
Belichtung reduzieren
In der Nachbearbeitung wird die Helligkeit verringert, um die Szene dunkler zu machen.
Blaue Töne hinzufügen
Durch Anpassen des Weißabgleichs oder Hinzufügen von blauen Farbfiltern entsteht eine kühle, nächtliche Stimmung.
Kontraste verstärken
Erhöhte Kontraste helfen, Details sichtbar zu machen und eine realistische Nachtszene zu erzeugen.
Schatten und Lichter anpassen
Schatten sollten tiefer und Lichter subtiler gestaltet werden, um die Illusion von Mondlicht zu schaffen.
Sichtbare Lampen nach beleuchten
Wenn in einer Szene leuchtende Lampen zu sehen sind, sollten diese bei dem Color Grading extra fokussiert werden, damit das Licht realistisch aussieht. Hierzu gibt es in der DaVinci Resolve Studio Version einen Effekt namens „Relight“, dieser analysiert das Footage und kreiert eine Normal Map dafür, also es sucht wohin 3D sehen und ihre Tiefen sind. Wenn man mithilfe dieses Relight’s ein künstliches Licht einfügt hat es realistische Brechungen und man kann somit Lichter in einen Shoot nachbelichten oder sogar damit eine Mondlicht-Stimmung gestalten.
Himmelszenen vermeiden
Grundsätzlich gilt es bei Day to Night Shoots zu beachten, dass der Himmel nicht direkt gefilmt wird. Dennoch, wenn dieser zu sehen ist und gefilmt wird ist dieser stark im Nachhinein zu bearbeiten, damit dieser nicht unrealistisch hell in der Nachtszene erscheint. Diese Korrektur ist gut mit DaVinci Resolve möglich, da mit den Möglichkeiten der Maskierung im Color Grading Bereich hier einiges möglich ist.
Lens Flares meiden!
Das wahrscheinlich wichtigste ist es, Lens Flares zu vermeiden beziehungsweise alle Varianten, wo man die Sonne wirklich erkennt. Da natürlich bei Nachtszenen keine Sonne zu sehen ist oder der Mond nie solche Effekte haben könnte. Lens Flares insbesondere lassen ein Day to Night Color Grading sehr unrealistisch wirken und sind deswegen strengstens zu vermeiden um einen glaubhaften Look zu erzielen.
Sonnenwinkel – Uhrzeit des Shoots
Ein anderer Aspekt um einen glaubwürdigen Nacht-Look zu kreieren ist wo die Sonne während des Drehs steht. Besser ist es wenn man keine argen Schatten oder Kontraste hat. Optimal ist es also am späten Nachmittag oder am Abend zu shooten, wo die Sonne nicht mehr in einem so steilen Winkel am Himmel steht.
Iconic Beispiel:
Es gibt viele Beispiele für diese Technik im Film. Eines der wahrscheinlich bekanntesten und auch älteren ist Jaws (1975).
(Quelle: https://www.studiobinder.com/blog/tips_schedule_day_for_night/)
Tutorials:
Bei meiner Recherche habe ich einige gute Tutorials, die unterschiedliche Vorgehensweisen haben, gefunden. Hier einige sehr gute Tutorials zu dem Thema Day to Night Color Grading in DaVinci Resolve: