Psychologie der Kreativität

(die 5 Stufen des kreativen Denkprozesses)

„Exceptional talents are less born than made.“

Mit diesem Zitat lässt sich die Thematik rund um die menschliche Kreativität sehr gut zusammenfassen. Denn seit den 1920er Jahren beschäftigt sich die Psychologie damit, wie geniale Ideen entstehen und was unsere Kreativität beeinflusst oder wie diese entsteht (vgl. Funke (2008)).

Lange Zeit galt Kreativität als Eingebung oder „Geistesblitz“, doch heute wissen wir, dass Kreativität mehr ist, als ein Eingebung von oben. Kreativität ist ein komplexes Konstrukt, welches sich dank der modernen Psychologie im besser verstehen lässt.

Die Psychologie der Kreativität unterscheidet dabei fünf Stufen:

Die erste Stufe bildet dabei die Basis. Stufe eins gilt als Stufe der Vorbereitung. Erst, wenn sich jemand mit einem Problem auseinandersetzt und die Materie versteht, kann auch eine Lösung gefunden werden. Erst durch das intensive Auseinandersetzen mit einer Thematik, beispielsweise gilt man in der Forschung als „Expertise-Forschender“, wenn man sich 10.000 Stunden mit einem Thema beschäftigt hat, kann eine Idee für ein spezifisches Thema entwickelt werden (vgl. Funke (2008)).

Die zweite Stufe gilt als die Stufe der „Inkubation“. Wenn es mal dazu kommen sollte, dass nicht direkt eine kreative Lösung für ein Problem gefunden wird, kann es sich als äußerst hilfreich erweisen, etwas komplett anderes zu machen. Da durch die vorangegangene Grundlagenarbeit unser Gehirn weiter an der Lösung des Problems arbeitet, kann Abstand der Weg zum Erfolg sein. Diese Phase läuft allerdings im Unterbewusstsein ab und kann von der kreativ tätigen Person nicht aktiv angesteuert werden (vgl. Funke (2008)).

Die dritte Stufe ist bekannt als Stufe der Einsicht. In dieser Stufe oder Phase tritt das Unbewusste über in das Bewusstsein und liefert den oft bekannten Geistesblitz oder den „Eureka Moment“. Diese Eingebung wird erreicht durch die so genannte „rekombinierte Assoziation“, welche die im Unterbewusstsein durchgeführten Denkprozesse in einem zeitlich nicht genau definierbaren Abstand ins Bewusstsein ruft (vgl. Funke (2008)).

In der vierten Stufe gilt es die gewonnene Idee zu bewerten. Denn nicht alles was glänzt, ist auch Gold. Wertvorstellungen und erlernte Normen sind hier nicht unwesentlich beteiligt, ob eine neugewonnene Idee behalten oder verworfen wird (vgl. Funke (2008)).

Mit der Stufe fünf, die Ausarbeitung, führen alle vorangegangenen Prozesse zu einer abschließenden Umsetzung der Idee. Doch dieser Prozess kann unterschiedlich lange andauern. Viele große Ideen und Erfindungen haben eine weite Strecke hinter sich gebracht, ehe diese erfolgreich umgesetzt wurden. Denn es können viele unerwartete Dinge im Laufe der Umsetzung geschehen oder aufkommen, die einem den Weg zum Ziel erschweren. Hier gilt es durchzuhalten und nicht die Motivation zu verlieren. Am Ende lohnt es sich (vgl. Funke (2008)).

Quellen

https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/15520/1/Funke_2008_Psychol_der_Kreativitaet.PDF

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