Naturdokumentationen bedienen sich einiger Tricks, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen und zu halten.
Ein wichtiger Bestandteil von Tierdokumentationen ist das Sounddesign. Um in das Geschehen der Natur nicht einzugreifen, werden die Aufnahmen meist aus sicherer Entfernung aufgenommen. Teleobjektive ermöglichen das Hineinzoomen an diese weit entfernten Szenen. Tonaufnahmen sind aus diesen Distanzen nicht möglich. Wird beispielsweise eine Luftaufnahme in einem Dokumentarfilm verwendet, enthält die originale Tonspur nur das Geräusch des Hubschraubers. Filmschaffende fügen daher in der Postproduktion Sound hinzu, der das Naturereignis unterstreicht.
Storytelling findet auch bei Tierdokumentationen ihre Anwendung. Einen Kampf zwischen zwei Kängurus zu filmen, kann mehrere Tage oder Wochen dauern. Bis es zum eigentlichen Kampf kommt, wird viel Material gesammelt. Dieses Material gewinnt an Bedeutung, wenn es den Kampf zwischen zwei Kängurus zu einer Geschichte werden lässt. Nahaufnahmen des Blickaustauschs zwischen den beiden Rivalen oder eines Babykängurus, das sich im Beutel seiner Mutter versteckt, machen die Szene emotionaler.
Für den Filmemacher Simon Cade sind Tierdokumentationen keine falschen Abbildungen der Natur, sondern Geschichten, von denen wir lernen können. Dokumentarfilme, die nur aus Fakten bestehen, würden unsere Aufmerksamkeit nicht fesseln, so Cade. 1
Schau dir hier das ganze Video an:
1 https://www.vox.com/culture/2017/4/29/15470180/nature-documentaries-tricks-fake-sound