07 – Einen Stil finden, der heraussticht:

Beispiel Wes Anderson & der fantastische Mr. Fox


Es ist eine Herausforderung in jedem kreativen Genre, einen Stil zu finden, der für sich spricht und einen großen Wiedererkennungswert besitzt. Ein Beispiel hierfür ist für mich Wes Anderson, der seit 20 Jahren in Hollywood tätig ist und mittels mehrerer durchdachter Strategien im Bereich Film (Szenenbild, Kamera, Grading usw.) einen Stil für sich gefunden hat, der sehr leicht wiederzuerkennen ist. Wenn ich einen Trailer zu einem Wes Anderson Film gezeigt bekomme, merke ich das innerhalb von zwei bis drei Szenen.

Nachdem ich in letzter Zeit einige Filme von ihm gesehen habe, möchte ich die Dinge, die für mich seinen Stil ausmachen anhand des Films „der fantastische Mr. Fox“, basierend auf der Buchvorlage von Roald Dahl, analysieren und zusammenfassen.

Es existieren einige Elemente, die die Anderson Filme gemein haben. Dazu zählen eine oft sehr streng eingehaltene Symmetrie innerhalb der Szene. Oft spiegelt sich der Hintergrund zu beiden Seiten des Schauspielers/Charakters, dies wird auch, wenn neue Ebenen ins Bild kommen, beibehalten.
Des Weiteren wird in den Filmen von Anderson im Bereich Colour-Grading immer sehr strikt nach einer Palette vorgegangen. Oft verwendet werden Pastelltöne oder kräftige Gelbtöne. Es ergibt sich dadurch eine nach „retro“ anmutende Optik, die sich mit den Thematiken seiner Filme deckt (Verträumt, Melancholisch, Weltschmerz, Familie, Vergänglichkeit).



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Wes Anderson ist bekannt dafür, weitgehend mit traditionellen Mitteln an seinen Filmen arbeiten zu wollen.
Der fantastische Mr. Fox wurde in Stop-Motion-Technik animiert und die Charaktere/ Puppen handgefertigt. Auch die Szenenbilder wurden als Miniaturen gefertigt. Auf diese Art der Gestaltung greift Anderson auch gerne in seinen Realfilmen zurück.
Aufgrund des hohen Aufwands der Stop-Motion Technik und des weitgehenden Verzichts auf Green Screen und Compositing dauerte die Produktion des Filmes 3 Jahre.

Mich beeindruckt die Kohärenz in Andersons Filmen sehr. Abgesehen von den meistens sehr hochwertig besetzten Rollen steckt ein großes Verständnis und Vorliebe für gut gemachtes Handwerk dahinter.


Interessante Hintergrundinfos gibt es auch in Making Of Videos – beispielsweise hier: