#03 Representation and Diversity (Panel Talk at PIXELvienna)

PIXELVienna – Allgemein

Mit unserem Media Design Major waren wir vom 17.-19.11.2023 bei der PIXELVienna auf der Angewandten in Wien. Dort fanden etliche spannende Talks und Wettbewerbe statt. Zusätzlich haben sich Firmen aus Wien dort vorgestellt und einen Einblick in deren Arbeitsprojekte und Arbeitsweise gegeben.

Bei den Wettbewerben gab es einen Studenten- und „Professional“-Animations Wettbewerb. Hierbei gab es eine Watch-Party von allen eingereichten Animation. Ohne Zweifel waren hier viele herausragende, sehr gute Projekte! Doch was mich sehr schockiert hat, war, dass bis auf 1-2 Projekte der Studierenden extrem tiefgründig, negativ und deprimierend waren. Also hier spreche ich nicht nur von schwierigen Themen, sondern auch von den Endings der Animation etc. Es war alles sehr negativ behaftet und wirkte auch beinahe immer so, als ob alles auf dieser Welt, besonders die Menschheit, verloren ist. Was ich davon definitiv mitgenommen habe? Als mein nächstes Projekt möchte ich zu 100% etwas lustiges, liebes oder einfach positives gestalten! Natürlich finde ich das Visualisieren, Aussprechen und Verdeutlichen von persönlichen und allgemeinen Problemen wichtig, jedoch finde ich, dass man sich nicht darin verlieren sollte und nicht immer NUR das Schlechte in allem sehen sollte. Wenn doch die Welt so verloren und schlecht ist, dann hilft es uns bestimmt mehr aufheiternde Dinge auch zu gestalten um es uns zu vereinfachen.

Representation and Diversity in Computer Animation“-Talk

Nichts desto trotz war mein Favorit dieses Wochenendes ein echt positiver Talk. Der „Representation and Diversity in Computer Animation„-Talk wurde von 5 eingeladenen als weiblichen-identifizierenden Gästen aus den verschiedensten Firmen mit einer Moderatorin der PIXELVienna geführt. Innerhalb des Talks gingen sie auf etliche Probleme und Fragen bezüglich Repräsentation und Vielfältigkeit in Computer Animationen, jedoch gingen die Punkte definitiv über dieses Spektrum von Computer Animationen, was ich sehr gut fand!

Ein Aspekt des Talks, der basierend auf einer Frage aus dem Publikum aufgekommen ist, ist mir stark im Gedanken geblieben: Wie vermeidet man die klassischen Schubladen?
Kurz und knapp war die Antwort: „Schubladen müssen nicht immer schlecht sein und diese müssen nicht direkt umgangen werden
Die Antwort auf diese Frage war für mich zuerst sehr verwundernd, aber nach weiterer Erläuterung völlig klar. Manchmal können sogenannte Schubladen auch Personen helfen. Zum Beispiel danach habe ich mit meinen Freunden darüber geredet und dann kam von jemanden das Beispiel, dass eine Freundin von ihm/ihr erst durch dieses „Schubladen“-Denken herausgefunden hat, dass sie eine Frau sein will und transgender ist. Jedoch bezüglich Repräsentation ist es immer wichtig, Personen, die gewisse Punkte repräsentieren um ihren Input zu fragen. Beispielsweise bei der Entwicklung eines Spieles mit einem Charakter, der zuvor ein Polizist war und dann durch einen Unfall nicht mehr gehen kann und im Rollstuhl landet, ist es von Vorteil eine Person mit einem ähnlichen Schicksal in den Prozess miteinzubeziehen. Eine Frau bei dem Talk gab nämlich dieses Beispiel aus ihrer Firma und sie meinte, dass sie so auf Fehler und Markel gekommen sind, an diese sie nie gedacht hätten. Zum Beispiel sind in solch einer Situation nicht die Höhen der Tische oder Regale das erste Problem, sondern der Rollstuhl selbst! Oder wie sieht dieser Rollstuhl aus? Bei dem Talk gab es noch viel mehr interessante Themenbereiche, aber dies war der präsenteste für mich persönlich.

Von diesem Talk habe ich für mich persönlich sehr viel mitgenommen und gelernt. Mein Horizont und Denken hat sich definitiv dadurch verändert und irgendwie hat es mich lange danach noch beschäftigt, alleine mit wie vielen Personen ich darüber gesprochen habe hat mich gewundert. Ich bin nämlich so erzogen worden, dass egal wer du bist, wie du dich identifizierst oder was du magst, jeder ist gleichgültig, gleich viel wert und hat die gleichen Chancen. Hoffentlich ist diese Ansicht der Dinge in naher Zukunft der Standard und solche Talks und Probleme gibt es nicht mehr! <3

In der Filmproduktion:

Die Darstellung von Vielfalt und Diversität in der Filmproduktion ist von entscheidender Bedeutung, da sie nicht nur die Realität unserer Gesellschaft widerspiegelt, sondern auch eine inklusivere und repräsentativere Erzählung fördert. Filme haben eine starke kulturelle Wirkung und können die Meinungen, Einstellungen und Stereotypen der Zuschauer beeinflussen. Daher ist es wichtig, eine breite Palette von Perspektiven, Hintergründen und Identitäten in Filmproduktionen zu integrieren. Dies schafft nicht nur ein realistischeres Bild der Welt, sondern ermöglicht auch einem vielfältigen Publikum, sich in den dargestellten Charakteren wiederzuerkennen. Eine diversere Filmindustrie trägt dazu bei, Stereotypen zu durchbrechen, Vorurteile abzubauen und eine inklusivere Gesellschaft zu fördern. Filmproduzenten und -schaffende haben die Verantwortung, sicherzustellen, dass Geschichten aus verschiedenen Kulturen, ethnischen Gruppen, Geschlechtern, sexuellen Orientierungen und sozialen Hintergründen erzählt werden, um eine vielfältigere und gerechtere Darstellung in der Kunst zu gewährleisten.

Finding an idea and leading an animation studio (PixelVienna Talk – Dunja Bernatzky)


„Imagination is the beginning of creation. You imagine what you desire, you will what you imagine and at last you create what you will. “

– George Bernard Shaw

Was bedeutet es eine Idee zu haben und diese umsetzen zu wollen?
Inspiriert vom Talk “Leading a pan-european animation studio” am 17.11.2023 auf der Pixel Vienna von CEO und Head of IP des Unternehmens arx anima Dunja Bernatzky.

In ihrem Talk erzählte Dunja von der Entstehung der Firma arx anima, wie es dazu gekommen ist und wie sich Projekte aus Ideen entwickeln.

Wie kam es zu arx anima?
Entstanden ist die Firma bei einem Meeting von 6 Leuten in einem shared space in Wien, gegründet wurde die Firma in 2013(?).

Was ist ein Animation IP?
Animation IP bezieht sich auf die Rechte an geistigem Eigentum im Zusammenhang mit animierten Werken, einschließlich Zeichentrickfilmen, computergenerierten Animationen, Anime und anderen Formen von animierten Medien. Diese Rechte sind gesetzlich geschützt, um sicherzustellen, dass Schöpfer und Eigentümer die Kontrolle über ihre Werke haben und von ihren Kreationen profitieren können.1


Was ist bei der Umsetzung einer Idee zum Projekt zu beachten?
Die Sprecherin hat dazu einige Punkte aufgelistet, die es zu beachten gibt:

  • Verstehen Sie die Zielgruppe für Ihre Animation. Berücksichtigen Sie demografische Daten, Vorlieben und Trends in der Animationsbranche.
  • Berücksichtigen Sie den globalen Markt und wie Ihre IP ein internationales Publikum ansprechen könnte.
  • Recherchieren Sie bestehende IPs, um sicherzustellen, dass Ihre IP einzigartig ist und einen unverwechselbaren Reiz hat.
  • Stellen Sie ein qualifiziertes und engagiertes Kreativteam zusammen, einschließlich Animatoren, Autoren, Regisseure und Designer.
  • Machen Sie sich klar, an wen Sie sich wenden wollen: Streamer, Fernsehsender, Produktionsstudio
  • Dokumentieren und datieren Sie Ihre Arbeit, um einen klaren Zeitplan für die Erstellung zu schaffen
  • Prüfen Sie Finanzierungsmöglichkeiten wie Investoren, Zuschüsse, Crowdfunding oder Partnerschaften
  • Denken Sie über die eigentliche Animation hinaus und überlegen Sie, wie sich Ihr geistiges Eigentum auf Merchandise, Spiele oder andere Medienformen ausweiten lässt.
  • Seien Sie sich darüber im Klaren, dass die Entwicklung einer IP für Animationen ein zeitaufwändiger Prozess ist. Seien Sie geduldig und ausdauernd.

Was ist wichtig bei der Vorbereitung eines Pitches?

  • Synopsis und Treatment parat haben
  • Eine Pitch Bible bei der Character Design, Description Synopsis und eine persönliche Seite mit dem Kreativem dahinter erklärt wird
  • Einen Animatic
  • Proof of Concept, das kann ein Teaser, Trailer oder Animation Test sein
  • Film oder Episoden Skript

Um es mit den Worten der Sprecherin zu sagen:
“Magic happens outside your comfort zone.”

Manchmal spielen äußere Einflüsse mit, die man nicht vorhersehen oder verändern kann, manchmal ist es laut Dunja wichtig, nicht aufzugeben und seine Ideen und Projekte aufzuheben, wenn die Zeit dafür richtig ist. Am Beispiel von arx anima ging es hier um eine Miniserie – Die Geschichten des kleinen Franz –  , die auf einer Geschichte von Christine Nöstlinger basiert. Zur Zeit dieses Talks gibt es aktuell keine Förderungsmittel, da es sich bei der Geschichte um einen kleinen blonden Jungen handelt und derzeit mehr Fokus auf andere Geschlechter und Nationalitäten gelegt werde.

Ein persönlicher Punkt, der mir bei fast allen Talks aufgefallen ist, betrifft die Mental Health Thematik. Fast alle Sprecher*innen haben betont wie wichtig es ist, auf sich selbst und die Gesundheit zu schauen, jedoch haben sie sich selbst bei manchen Projekten ebensowenig daran gehalten. Ein sehr kontroverses Thema, da es auf der einen Seite seine Träume und Ziele zu verfolgen gilt, wofür man aus seiner Komfort Zone heraus muss und mehr Leistung erbringen sollte und auf der anderen Seite sollte man eine gute Work Life Balance haben, die von den Sprecher*innen selbst niemand gut eingehalten hat. Es gibt einen zudenken, ob es gerade im Animationsbereich einen guten Weg gibt, beides einigermaßen einzuhalten.

  1. https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjg4fDQ7dSCAxUhhP0HHXywC_EQFnoECBMQAw&url=https%3A%2F%2Fwww.linkedin.com%2Fpulse%2Fanimation-ip-explained-important-points%23%3A~%3Atext%3DAnimation%2520IP%2520refers%2520to%2520the%2Ccan%2520benefit%2520from%2520their%2520creations.&usg=AOvVaw0hfnTt1Z3wqk4PSQzgNVr7&opi=89978449 ↩︎