IMPULS #07 Dance & Brain Studie – Ballettunterricht

Für diesen Impulsbeitrag schreibe ich über meine Erfahrung, die ich durch meine Teilnahme an der Tanzstudie „Dance & Brain“ gemacht habe.

Bei “Dance & Brain” handelt es sich um eine 6-wöchige Bewegungsintervention, mit welcher die Effekte von Tanztraining auf Menschen ohne Tanzerfahrung erforscht werden. Das Projekt werden vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gefördert und an der Karl-Franzens-Universität von einem interdisziplinären Team durchgeführt. Für eine Teilnahme habe ich 60 Euro Zeitaufwands-Entschädigung erhalten (12 Tanzeinheiten + 3 Mess-Tage). Die Tanzeinheiten fandn 2x pro Woche am Diagnostikzentrum Rosenhain statt (direkt neben dem USI Gebäude). Jedes Training dauerte 90 Minuten und wurden vom “Dance & Brain” Team geleitet.

Im Rahmen dieser Studie habe ich 2x pro Woche einen Ballett-Unterricht zusammen mit andere Personen, die ich noch nicht gekannt habe. Alle Studie-/KursteilnehmerInnen haben noch nie zuvor jegliche Tanzerfahrungen gemacht und sind alles Newbies gewesen, sowie ich auch. Die Erfahrung für 8 Wochen regelmäßig zu Tanzen war unglaublich gut, ich habe gemerkt, wie gut es tut eine sportliche Routine zu haben. Jedoch war nicht nur der Sportfaktor gut daran, sonder, dass es Tanz war. Seit einiger Zeit, genauer gesagt letzten Jahres, hat sich mein Interesse an Tanz so sehr gesteigert. Deswegen habe ich mich in meinem Masterarbeits-Thema auch immer weiter bestätigt gefühlt. Jedoch nun wieder zur Tanzstudie: Im Ballett geht es viel um Präzision und Körperhaltung, gleichzeitig um so viele Gefühle und wie man sich beim Tanzen bewegt drückt unterschiedliche Dinge, Emotionen oder etliches aus. Genau dieser Punkt ist eine riesen Inspiration für mein eigenes Tanzvideo bzw. Tanzfilm. Als TänzerIn fühlt man während dem Tanzen so viel und genau diesen Punkt wäre unglaublich, wenn man ich durch gezielte Kameraführung aufzeigen könnte.

Ballett wird oft als strenge und perfektionistische Tanzform dargestellt. Die ersten Bewegungen fühlten sich ungewohnt an, doch mit jeder Stunde habe ich mehr Sicherheit und Ausdruck gewonnen, würde ich von mir selbst behaupten. Besonders faszinierte mich, wie viel Emotion und Eleganz in jeder Bewegung stecken. Der Kurs hat mich nicht nur körperlich gefordert, sondern auch innerlich bereichert. Ich habe mich freier, selbstbewusster und inspiriert, weiterzutanzen gefühlt. Die Gruppendynamik war toll, wir haben uns gegenseitig alle so sehr motiviert. Zu Beginn waren alle sehr skeptisch bezüglich dem Ballett als Tanzart, fast schon enttäuscht, dass es kein anderes Tanzgenre wurde, weil wir haben uns alle angemeldet ohne zu wissen, was wir tanzen werden in dem Kurs. Jedoch stellte sich heraus, dass es super für alle, die bis zum Ende dabeigeblieben sind, war.

Beim Tanzen werden Fähigkeiten wie Koordination, Gleichgewicht und Köperhaltung gefördert. All diese Fertigkeiten helfen uns im Alltag körperlich fit zu bleiben. Immer mehr Studien zeigen aber auch, dass Tanzen unsere Stimmung und unser Wohlbefinden, und vielleicht auch unsere kognitiven Funktionen positiv beeinflussen kann.

„Tanzwissenschaften“ ist ein multidisziplinäres Fachgebiet, das verschiedene Aspekte des Tanzes, einschließlich seiner physiologischen, psychologischen, soziokulturellen und künstlerischen Dimensionen, untersucht.
Es integriert Wissen aus Bereichen wie Sportwissenschaft, Psychologie, Soziologie und Biomechanik, um Themen wie Leistung, Verletzungsprävention, Bildung und die Auswirkungen des Tanzes auf Gesundheit und Gesellschaft zu untersuchen. Insgesamt zielt es darauf ab, den menschlichen Körper in Bewegung, die kognitiven und emotionalen Aspekte des Tanzes und seine breitere kulturelle Bedeutung zu verstehen.
In einem aktuellen Forschungsprojekt (gefördert vom FWF) gehen wir der Psychologie des Tanzens auf den Grund. Wir untersuchen, wie sich eine mehrwöchige Tanzintervention auf unser Gehirn und auf unser körperliches und mentales Wohlbefinden auswirkt.“1

„Tanzwissenschaften“ ist ein multidisziplinäres Fachgebiet, das verschiedene Aspekte des Tanzes, einschließlich seiner physiologischen, psychologischen, soziokulturellen und künstlerischen Dimensionen, untersucht. Es integriert Wissen aus Bereichen wie Sportwissenschaft, Psychologie, Soziologie und Biomechanik, um Themen wie Leistung, Verletzungsprävention, Bildung und die Auswirkungen des Tanzes auf Gesundheit und Gesellschaft zu untersuchen. Insgesamt zielt es darauf ab, den menschlichen Körper in Bewegung, die kognitiven und emotionalen Aspekte des Tanzes und seine breitere kulturelle Bedeutung zu verstehen.2

Zu der „Dance & Brain“ Studie kann man sich weiterhin anmelden, da sie noch weitere Testrunden führen, um ein aufschlussreiches Ergebnis zu bekommen. Falls jemand Interesse dafür hat, der diesen Blogbeitrag liest gerne unter den weiterführenden Links am Ende dieses Beitrags nachsehen oder hier der direkte Link zur Anmeldung: https://edu.survey.uni-graz.at/index.php/919262?lang=de Die nächsten Durchgänge starten ab März 2025.

Literatur:

1 https://biologische-psychologie.uni-graz.at/de/forschungsfelder/koerperliche-bewegung-sport

2 https://www.instagram.com/p/C8Wwh-pIBtc/?img_index=1

Weiterführende Links:

https://linktr.ee/danceresearch_unigraz

https://www.instagram.com/danceresearch_unigraz

https://www.tanztherapie.at

#05 Kamera-Movement

Dolly, Gimbal, Stativ, Handheld etc.

Kamera-Bewegung ist ein grundlegendes Element des Filmens und der Videoproduktion, das die Art und Weise beeinflusst, wie Zuschauer eine Szene wahrnehmen und erleben. Durch die Bewegung der Kamera kann ein Filmemacher die Emotionen, das Tempo und die Perspektive einer Szene steuern. In diesem Blogbeitrag gehe ich auf die Grundlagen der Kamerabewegung ein und erläutere dann tiefer spezifische Techniken wie Dolly, Gimbal, Handheld und Stativ.

Grundlagen Kamerabewegung

Die Kamerabewegung kann in verschiedene Kategorien unterteilt werden, jede mit ihren eigenen charakteristischen Effekten und Anwendungen:

  1. Schwenken (Pan): Die Kamera bleibt an einem festen Punkt, während sie horizontal schwenkt, um einen weiten Bereich abzudecken.
  2. Neigen (Tilt): Ähnlich wie beim Schwenken, bleibt die Kamera an einem festen Punkt, neigt sich jedoch vertikal.
  3. Kranfahrt (Crane): Die Kamera bewegt sich auf einem Kranarm und ermöglicht vertikale und horizontale Bewegungen.
  4. Tracking: Die Kamera bewegt sich physisch auf Schienen oder einem anderen Mechanismus, um einer Aktion zu folgen.
  5. Zoom: Die Brennweite des Objektivs wird verändert, um näher an das Motiv heranzukommen oder sich davon zu entfernen.

Jede dieser Bewegungen kann auf verschiedene Weisen umgesetzt werden, um unterschiedliche filmische Effekte zu erzielen. Nun folglich einige spezifische Techniken und Werkzeuge, um Camera Movement umzusetzen.

Dolly

Ein Dolly ist ein fahrbares Gestell, auf dem eine Kamera montiert ist, um sanfte und gleichmäßige Bewegungen zu ermöglichen. Die Bewegung kann in jede Richtung erfolgen und wird oft auf Schienen geführt, um präzise und kontrollierte Fahrten zu gewährleisten.

Vorteile:

  • flüssige und gleichmäßige Kamerabewegungen
  • Ideal für lange, kontinuierliche Aufnahmen ohne Ruckeln
  • horizontale und vertikale Bewegungen

Anwendungen:

  • Tracking Shots: Verfolgt ein sich bewegendes Motiv.
  • Dolly Zoom (Vertigo-Effekt): Verändert die Perspektive, indem gleichzeitig die Kamera vorwärtsbewegt und gezoomt wird.

Gimbal

Ein Gimbal ist ein kardanisches Aufhängungssystem, das verwendet wird, um die Kamera zu stabilisieren und ruckelfreie Aufnahmen zu ermöglichen. Es nutzt Kreiselstabilisator, oder auch Gyroskop genannt, und Motoren, um die Kamera in drei Achsen zu stabilisieren, um so eine smoothe Kamerabewegung zu sichern.

Vorteile:

  • Sehr mobil und flexibel.
  • Bietet sanfte und stabilisierte Bewegungen, selbst wenn der Kameramann sich bewegt.
  • Ideal für dynamische und actionreiche Szenen.

Anwendungen:

  • Lauf- und Schussaufnahmen: Verfolgt Charaktere oder Objekte in Bewegung.
  • Action-Szenen: Stabilisiert die Kamera bei schnellen Bewegungen.

Handheld

Beim Handheld-Filmen hält der Kameramann die Kamera direkt in den Händen, ohne zusätzliche Stabilisierungsgeräte. Dies erzeugt oft eine rohe und spontane Ästhetik, die für bestimmte Filmstile und Genres sehr wirkungsvoll sein kann.

Vorteile:

  • Große Bewegungsfreiheit und Flexibilität.
  • Erzeugt eine authentische, „dokumentarische“ Wirkung.
  • Schnell und einfach einzurichten.

Anwendungen:

  • Verfolgungsszenen: Nahe an den Charakteren und der Action.
  • Intensive, emotionale Szenen: Verstärkt die Unmittelbarkeit und das Drama.

Stativ

Ein Stativ ist ein dreibeiniges Gestell, das eine Kamera fest in Position hält. Es bietet eine stabile Basis für die Kamera und ermöglicht präzise, ruhige Aufnahmen.

Vorteile:

  • Extrem stabil und vibrationsfrei.
  • Ideal für statische Aufnahmen und Langzeitbelichtungen.
  • Ermöglicht präzise Komposition und framing.

Anwendungen:

  • Landschaftsaufnahmen: Für gestochen scharfe, unbewegte Bilder.
  • Interviews und Dialogszenen: Ruhige, fokussierte Aufnahmen.

Fazit

Die Wahl der Kamerabewegung und der entsprechenden Werkzeuge hängt stark von der gewünschten Ästhetik und der erzählerischen Absicht ab. Dolly, Gimbal, Handheld und Stativ bieten jeweils einzigartige Möglichkeiten, die visuelle Geschichte zu formen. Ein tiefes Verständnis dieser Techniken ermöglicht es Filmemachern, ihre kreativen Visionen effektiv umzusetzen und das Publikum zu fesseln.

Ob für die dynamische Action-Szene, die emotionale Charakterstudie oder die epische Landschaftsaufnahme – die richtige Kamerabewegung kann den Unterschied zwischen einer guten und einer großartigen Aufnahme ausmachen.

Hilfreiche Literatur die ich bei meiner Recherche gefunden habe und auch für die Inhalte dieses Blogbeitrags benutzt habe:

#07 Movement Direction

Die Bewegungsregie in der zeitgenössischen Theaterproduktion wird zunehmend als wichtiger Bestandteil der ausdrucksstarken Kunst der körperlichen Kommunikation in der Live-Performance anerkannt und geschätzt. Von Szenenwechseln über die Entwicklung von Charakteren bis hin zu Tanzsequenzen – Bewegungsregie untermauert alles, was wir auf der Bühne und der Leinwand sehen. Dieses umfassende Buch zeigt die Kreativität, die Fähigkeiten und das Wissen auf, die für den Bewegungsregisseur im Kontext der Aufführung von Bedeutung sind. Schlüsselkonzepte werden mit aufschlussreichen Berichten erfahrener Praktiker kombiniert und durch kreative Aufgaben unterstützt, die darauf abzielen, Neugier, Geschick und ein tieferes Verständnis für dieses wertvolle Handwerk zu entwickeln. Zu den behandelten Themen gehören: Was ist Movement Direction?; der ausdrucksstarke Körper; der Prozess des Schauspielers; Bewegung in Zeit und Raum;? die Arbeit mit Tanzformen; Kontext, Recherche und Planung; Movement Direction für Theater und Oper und schließlich die Arbeit mit Regisseuren.“ ¹

Movement Direction mit der Kamera:

Die Bewegungsrichtung in einer Videoaufnahme ist von entscheidender Bedeutung, da sie die visuelle Dynamik des Videos maßgeblich beeinflusst und eine starke emotionale Wirkung auf das Publikum haben kann. Durch die geschickte Wahl der Bewegungsrichtung können Filmemacher eine Vielzahl von Effekten erzielen, die die Erzählung verstärken und das Zuschauererlebnis intensivieren.

Erstens kann die Bewegungsrichtung dazu beitragen, die Aufmerksamkeit des Publikums zu lenken und den Fokus auf bestimmte Elemente innerhalb der Szene zu lenken. Wenn sich die Kamera beispielsweise auf eine Person oder ein Objekt zubewegt, wird die Aufmerksamkeit des Zuschauers automatisch darauf gelenkt und die Bedeutung dieser Elemente wird betont. Auf der anderen Seite kann eine Bewegung weg von einem bestimmten Objekt oder einer Person Spannung erzeugen und Fragen beim Publikum aufwerfen, was sich außerhalb des Bildausschnitts befinden könnte.

Zweitens kann die Bewegungsrichtung dazu beitragen, die Atmosphäre und Stimmung einer Szene zu verstärken. Eine Kamera, die sich langsam und gleichmäßig nach oben bewegt, kann beispielsweise ein Gefühl von Erhabenheit und Größe vermitteln, während eine schnelle seitliche Bewegung eine Dynamik und Spannung erzeugen kann. Durch die bewusste Auswahl der Bewegungsrichtung können Filmemacher also die emotionale Resonanz einer Szene gezielt steuern und die gewünschte Atmosphäre schaffen.

Darüber hinaus kann die Bewegungsrichtung auch dazu beitragen, die räumliche Dynamik einer Szene zu vermitteln und dem Zuschauer ein besseres Verständnis für die Beziehungen zwischen den verschiedenen Elementen innerhalb des Bildes zu vermitteln. Eine geschickte Kamerabewegung kann die räumliche Tiefe betonen und dem Zuschauer ein Gefühl für die Anordnung von Objekten und Personen im Raum vermitteln.

Insgesamt ist die Bewegungsrichtung bei der Videoproduktion ein mächtiges gestalterisches Werkzeug, das dazu beiträgt, die visuelle Erzählung zu verstärken, die Stimmung zu beeinflussen und die räumliche Dynamik einer Szene zu vermitteln. Durch die bewusste Auswahl und Umsetzung der Bewegungsrichtung können Filmemacher eine Vielzahl von Effekten erzielen, die das Zuschauererlebnis bereichern und die emotionale Resonanz ihrer Videos verstärken.

¹Flatt, Kate: Movement Direction. Developing Physical Narrative for Performance. Ramsbury: The Crowood Press 2022