#4 Impuls: Arcane & Female Characters

Wie schon so oft in meinen Beiträgen besprochen, gabe es in den letzten Jahren einen starken Vorstoß für mehr weibliche Charaktere im Fernsehen und in Filmen, aber oft nimmt dies die Form von eher stigmatisierten pseudo Frauenbildern an als echte Menschen. Zu viele Shows und Filme versuchen, Frauen zu stärken, indem sie sie perfekt, unbefleckt und standardmäßig besser machen als alle um sie herum – insbesondere Männer. Männliche Charaktere werden dadurch downplayed. Dies verleiht der weiblichen Darstellung keine Tiefe, sondern macht sie oberflächlich und langweilig.

Deswegen hat mich Arcane, die animierte Netflix-Serie basierend auf dem Videospiel League of Legends, so überrascht. Normalerweise bin ich kein Fan von verfilmten Videospiel Serien aber Arcane hat es geschafft mir die Freude für dieses Genre zurückzubringen. Die Serie schafft es eine Welt mit starken, komplexen Frauen zu erschaffen, ohne sie über ihr Geschlecht zu definieren. Die weiblichen Hauptdarstellerinnen – Vi, Jinx, Caitlyn, Sevika usw. – sind nicht deshalb fesselnd, weil die Show uns immer wieder an ihre Stärke erinnert, sondern weil sie als voll entwickelte Charaktere mit Fehlern sich durchs Leben schlagen.Sie kämpfen und entwickeln sich weiter, ohne die männlichen Charaktere zu verstecken oder sich über sie zu stellen.

Arcane ist eine 2021 gestartete animierte Fernsehserie, die von Riot Games entwickelt und von Fortiche Productions produziert wurde. Es ist eine Hintergrundgeschichte für verschiedene Charaktere in League of Legends und dreht sich um die angespannte Beziehung zweier Schwestern, Vi und Jinx, die sich in einem andauernden Krieg zwischen der wohlhabenden Stadt Piltover und der unterdrückten Unterstadt Zhaun auf entgegengesetzten Seiten befinden.

Aber was genau macht Arcane anders als Serien davor?

Arcane rückt mächtige weibliche Charaktere nicht nur ins Rampenlicht, sondern bezieht sie in die Welt ein, ohne ihr Geschlecht zum einzigen Merkmal ihrer Charaktere zu machen.

Vi ist nicht mächtig, weil sie eine Frau ist – sie ist mächtig, weil sie in ihrer Kindheit um ihr Leben kämpfen musste und dadurch stark wurde.

Jinx ist nicht furchteinflößend, weil sie eine „knallharte Bösewichtin“ ist – sie ist furchteinflößend, weil sie labil, genial intelligent und unausgeglichen ist.

Diese Merkmale könnten sich auch auf männliche Charaktere beziehen und Arcane schafft es somit nicht das Geschlecht in den Mittelpunkt zu rücken. Mir wurde erst in der 2. Staffel bewusst, dass diese Geschichte hier sich hauptsächlich um weibliche Charaktere dreht. Arcane schafft all das, ohne auf seine männlichen Charaktere zurückzugreifen und sie zu zerstören. In modernen Geschichten wird so oft versucht, die weiblichen Hauptcharaktere aufzuwerten, indem alle Männer inkompetent, selbstgefällig und sogar nutzlos sind. Aber in Arcane sind die Männer – sei es Vander, Silco, Jayce oder Ekko – genauso komplex, fehlerhaft und einflussreich wie die weiblichen Charaktere. Die Serie erniedrigt die männlichen Charaktere nie, um die Frauen aufzuwerten; stattdessen steht jeder Charakter für sich selbst und lässt sie Stärke zeigen und nicht nur darüber sprechen.

Ein weiterer Aspekt, in dem Arcane erfolgreich ist, ist die natürliche Untergrabung der Geschlechterrollen. Die Serie bringt auf natürliche Weise Frauen an die Macht, ohne dass es wie ein erzwungener Schachzug wirkt. Die härteste Vollstreckerin in Zhaun ist eine Frau (Sevika). Die politischen Figuren von Piltover sind Frauen wie Ratsmitglied Medarda und Frau Kiraman. Die männlichen Charaktere werden jedoch nicht auf abgedroschene Klischees reduziert – Vander ist eine Vaterfigur, Silco kümmert sich aufrichtig um Jinx und Jayce bekommt sogar die „Frauenschwarm“-Szenen ohne Hemd und Nacktem Oberkörper.

Diese Repräsentation fühlt sich natürlich an, nicht wie eine Repräsentations-Checkliste. Und genau deshalb funktioniert es.

Ein weiterer Grund, warum Arcanes Drehbuch funktioniert, ist leicht zu erklären: Es behandelt seine Charaktere in erster Linie als Menschen. Die Serie beruht nicht auf hohlen Mantras der Emanzipation oder bequemen Klischees. Vielmehr konstruiert sie reiche, komplexe Persönlichkeiten mit Fehlern und Tugenden und schafft weibliche Charaktere, die realer sind und nicht idealisiert. Sie sind gleich Fehlerhaft wie alle anderen.

In einer Mediengesellschaft, die allzu anfällig dafür ist, Perfektion mit Macht zu verwechseln, zeigt Arcane, dass Macht tatsächlich aus Kompliziertheit entsteht. Indem die Serie an ihren Charakteren festhält und die wirklich fantastische Geschichte erzählt, schafft sie etwas, was nur sehr wenige Serien geschafft haben: starke weibliche Hauptfiguren zu erschaffen, ohne dass es jemandem auffällt. Genau deshalb hat mich diese Serie gecatched. Nicht weil ich mich als Frau repräsentiert gefühlt habe sondern inkludiert. Ein Mensch mit Fehlern, dessen Charakter und Verhalten durch Erfahrungen geprägt worden sind.

*This text was proofread for punctuation and spelling errors with the help of ChatGPT 4o and Grammarly.
*This text is based on literature & topic recommendations from ChatGPT 4o and Gemini Pro 2.0. All content was verified by me for accuracy and relevance, and the text itself was created by me.

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