6. Impuls – Piper

Pixar-Kurzfilms Piper Analyse unter Berücksichtigung der 12 Animationsprinzipien und emotionalen Wirkung

Der Kurzfilm „Piper“ aus dem Jahr 2016von Pixar erzählt die Geschichte eines kleinen Strandvogels, der lernen muss, eigenständig nach Nahrung zu suchen. Die Animation zeichnet sich durch ihre Detailverliebtheit, realistische Bewegungen und eine starke emotionale Verbindung zum Publikum aus.

1. Squash & Stretch
Um die Flexibilität und Weichheit von Piper darzustellen, wird dieses Prinzip genutzt. Der Körper des kleinen Vogels dehnt und staucht sich subtil, wenn er auf dem Sand landet, was die physikalische Glaubwürdigkeit der Bewegung erhöht. Dadurch wird er lebendig und seine leichte, verletzliche Natur tritt hervor, was beim Publikum Mitgefühl weckt.

2. Anticipation
Das Spreizen der Flügel oder das Senken seines Körpers bevor Piper springt/rennt sind typische Vorbewegungen, die die Spannung beim Publikum erhöht und einen runden Bewegungsablauf garantiert.

3. Staging
Hier wird mit der Unschärfe der anderen Vögel im Hintergrund gearbeitet, was den Blick der ZuschauerInnen unweigerlich auf den kleine Vogel im Vordergrund leitet. Durch Nahaufnahmen in verletzlichen Momenten oder weite Einstellungen, die Pipers Welt vergrößern.

4. Straight Ahead & Pose to Pose
Pixar vereint beide Methoden: Um eine organische, dynamische Bewegung zu erzeugen, werden in vielen Actionszenen wie dem Weglaufen vor der Welle „Straight Ahead“-Animationen verwendet. In Phasen der Ruhe wird „Pose to Pose“ genutzt, um deutlich abzugrenzende emotionale Zustände des Vogels zu transportieren.

5. Follow-through and overlapping action
Pipers Federn bewegen sich über die Hauptbewegungen hinaus, was zu einer natürlichen und glaubwürdigen Dynamik beiträgt. Die Wechselwirkung mit Wasser und Sand ist ebenfalls ausführlich animiert: Wenn Piper ins Wasser fällt, perlen die Tropfen realistisch von ihm ab.

6. Slow In und Slow Out
Die Bewegungen starten und enden sanft, was die Animation real wirken lässt. Piper bewegt sich mit sanfter Beschleunigung auf das Wasser zu. Wenn er dabei zögert, wird dadurch seine Unsicherheit deutlich wird.

7. Arcs
Pipers Flugbahn oder das Neigen seines Kopfes verlaufen immer geschwungen, was die Animation harmonisch und realistischer wirken lässt.

8. Secondary Action
Kleine Bewegungen unterstreichen die Hauptbewegungen: Bei Angst zuckt Pipers Körper, seine Augen weiten sich und seine Federn zittern leicht. Diese Einzelheiten verleihen ihm eine emotionale Verbundenheit und intensivieren die Beziehung zum Publikum.

9. Timing
Für den Humor und die Dramaturgie ist das Timing von entscheidender Bedeutung. Wenn Piper von der Welle überrollt wird, wird das Timing so abgestimmt, dass er niedlich und mitleiderregend wirkt. Dadurch entsteht eine Kombination aus Belustigung und Mitgefühl.

10. Exaggeration
Um die Gefühle zu intensivieren, werden gewisse Reaktionen etwas übertrieben dargestellt. Pipers erschrockene Reaktion auf die Welle oder sein triumphierendes Aufrichten nach dem erfolgreichen Muschelsammeln verstärken die emotionale Wirkung der Szenen.

11. Solid Drawing
Pipers Körperhaltung, die Balance und die realistische Gewichtsverlagerung verleihen ihm eine glaubwürdige Auftreten in seiner Welt. Selbe Prinzipien, auch wenn es ein CGI Film ist.

12. Appeal
Piper ist eine Figur mit einem sehr sympathischen Wesen. Seine großen Augen, sein sanfter Bewegungsstil und seine mutige Entwicklung machen ihn zu einem liebenswerten Charakter. Sein Abenteuer behandelt universelle Themen, wie die Überwindung von Angst, das Lernen von Neuem, das Wachstum durch Erfahrung

Emotionale Wirkung
Die Kombination dieser Prinzipien bewirken, dass Piper das Publikum auf emotionaler Ebene nachhaltig beeindruckt. Seine Unsicherheit weckt zuerst Mitgefühl, während sein Scheitern und das Überwinden von Hindernissen Spannung erzeugen. Durch die genaue Animation und Charakterentwicklung fühlt sich sein Triumph am Ende verdient und befriedigend an. Piper verwendet Animation nicht nur für die visuelle Darstellung, sondern auch als wirkungsvolles Werkzeug, um Gefühle zu vermitteln und eine intensivere Verbindung zum Publikum herzustellen.

Fazit

Die 12 Prinzipien wurden genutzt, um eine bewegende Geschichte zu erzählen. Detailverliebtheit, physikalische Glaubwürdigkeit und eine starke Charakterdarstellung ziehen das Publikum in Pipers Reise hinein und somit kann es auch mit ihm mit fühlen.

Quelle: Barillaro, Alan, dir. 2016. Piper. Pixar Animation Studios. https://www.youtube.com/watch?v=WIPV1iwzrzg

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