Am 19.11.2024 besuchte ich die Ausstellung „Elfie Semotan – Siolence. Gegen Gewalt an Frauen“ im Kunsthaus Graz. Diese Ausstellung, kuratiert von Katrin Bucher Trantow, ist Teil der Kampagne Orange the World und widmet sich einem hochaktuellen Thema: der Gewalt an Frauen. Die österreichische Fotografin Elfie Semotan porträtierte Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, und schenkt ihnen damit eine Plattform, um ihre Geschichten zu teilen. In Zusammenarbeit mit der Agentur BBDO und den Soroptimistinnen entstanden Werke, die auf den ersten Blick die Ästhetik der Werbung adaptieren, aber bei genauerer Betrachtung tief berühren und eine wichtige Botschaft vermitteln: Das Schweigen zu brechen und Frauen eine Stimme zu geben.
Die Porträts verkörpern sowohl Stärke als auch Verletzlichkeit und zeigen, wie Kunst eine gesellschaftliche Aufgabe übernehmen kann, um Missstände sichtbar zu machen. Für mich war es eine beeindruckende Erfahrung, diese Ausstellung zu besuchen und mich mit den Geschichten und der Botschaft der Werke auseinanderzusetzen.
Brücke zur Masterarbeit – Von Kunst zu Branding
Obwohl die Thematik der Gewalt an Frauen nicht unmittelbar mit meinem Forschungsthema – User-Involvement im Branding – verbunden ist, bietet die Ausstellung „Siolence“ spannende Parallelen. Besonders die Art und Weise, wie die Fotografin und die Kampagne auf die Ästhetik der Werbung setzen, um auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam zu machen, inspirierte mich, über die Wirkung visueller Kommunikation nachzudenken.
Die Ausstellung demonstriert eindrucksvoll, wie Bilder nicht nur eine Botschaft transportieren, sondern auch eine emotionale Verbindung schaffen können. Diese Herangehensweise erinnert an das Ziel meiner Arbeit, Kund:innen durch digitale Tools in den Branding-Prozess einzubinden: Authentizität, Emotionalität und Interaktion sind essenzielle Faktoren, um ein starkes Markenbild aufzubauen – genau wie in der Kampagne „Siolence“.
Erkenntnisse und Impulse für die Masterarbeit
Der Besuch der Ausstellung hat mir in Bezug auf meine Masterarbeit einige wichtige Impulse geliefert:
- Visuelle Kommunikation und Authentizität: Die Ausstellung zeigt, wie entscheidend es ist, dass die porträtierten Frauen „selbst sprechen“. Übertragen auf den Branding-Kontext: Marken können durch User-Involvement an Authentizität gewinnen, indem sie die Stimme ihrer Kund:innen sichtbar machen.
- Emotionale Verbindung: Die Porträts von Elfie Semotan berühren, weil sie Emotionen und Geschichten transportieren. Auch im Branding ist die Fähigkeit, Emotionen anzusprechen, ein zentraler Faktor für erfolgreiche Kundenbindung.
- Kunst und Werbung als Schnittstelle: Die Ausstellung nutzte Elemente der Werbeästhetik, um Aufmerksamkeit für ein gesellschaftlich relevantes Thema zu schaffen. In meiner Masterarbeit könnte dies ein Ansatz sein, um zu untersuchen, wie kreative Elemente in digitalen Tools eingesetzt werden können, um Nutzer:innen stärker einzubinden.
Die Ausstellung „Siolence“ war eine eindrucksvolle Erinnerung daran, wie mächtig Bilder und Geschichten sein können – in der Kunst, der Werbung und im gesellschaftlichen Diskurs. Der Fokus auf Authentizität und Emotionalität ist nicht nur eine zentrale Botschaft der Ausstellung, sondern auch eine wichtige Erkenntnis für meine Masterarbeit. Kunst und Branding haben eines gemeinsam: Sie können Menschen bewegen, verbinden und inspirieren, wenn sie auf die richtige Weise gestaltet sind.
Weitere Literatur:
- Visual Storytelling: How to Speak to Your Audience Without Saying a Word von Morgan Sandler
- Brand Thinking and Other Noble Pursuits von Debbie Millman
- Branding: In Five and a Half Steps von Michael Johnson