01 // Musikvideos als Kunstform

Wenn man Musikvideos nicht nur als reine Werbemittel für Musikstücke, sondern als eigenständige Kunstwerke betrachtet, ergeben sich daraus folgende Fragen und Überlegungen: Können Musikvideos überhaupt eigenständige Kunstwerke sein? Wie können visuelle und ästhetische Elemente zur kreativen, aber auch inhaltlichen Gestaltung von Videos beitragen und Botschaften und Bedeutungen beeinflussen? Mit Musikvideos werden oft Geschichten erzählt, doch nicht immer mit klarem Handlungsstrang oder traditionellen Erzählstrukturen. Immer mehr etabliert sich eine abstraktere Art der Herangehensweise, bei denen zum Beispiel bewegte Bilder auch auf metaphorische Weise eingesetzt werden können oder wo (filmische) Regeln keine Rolle mehr spielen. Musikvideos ermöglichen es KünstlerInnen Aufmerksamkeit und Interesse zu erzeugen, dass über das bloße Hören hinausgeht. In einer Welt, in der visuelle Inhalte dominieren, können tiefere Verbindungen zwischen Künstler:innen und Rezipient:innen geschaffen werden.

Literaturverzeichnis

Altmeyer, Markus: Die Filme und Musikvideos von Michel Gondry: Zwischen Surrealismus, Pop und Psychoanalyse. Tectum, 2008.

Bódy, Veruschka und Gábor(Hrsg.): Video in Kunst und Alltag. DuMont, 1986.

Bühler, Gerhard: Postmoderne, auf dem Bildschirm auf der Leinwand. Musikvideos, Werbespots und David Lynchs Wild at Heart. Gardez!-Verlag, 2002.

Flade, Uwe: „Gute Musikvideos gehören ins Museum.“ Zeit Online, 14. Oktober 2023, https://www.zeit.de/kultur/musik/2011-04/musikvideo-uwe-flade

Railton, Diane und Paul Watson: Music Video and the Politics of Representation. Edinburgh University Press, 2011.

Vernallis, Carol: Experiencing Music Videos: Aesthetics and Cultural Context. Columbia University Press, 2004.

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