In den Beiträgen zur 18. Architekturbiennale 2023 werden vielfältige unterschiedliche Themen aufgegriffen und visualisiert. Auseinandersetzungen mit diversen Fragestellungen unserer Zeit sind in den Pavillons der vertretenen Länder zu sehen. Wenngleich sie gestalterisch klar voneinander unterscheidbar sind, haben viele der Beiträge zur Biennale 2023 doch eines gemeinsam: in beinahe allen kommen Bewegtbildmedien auf die ein- oder andere Art zum Einsatz. In diesem Blogbeitrag werden die beobachteten Einsatzmodalitäten überblicksmäßig vorgestellt.
Dokumentarische Ansätze
Ein Teil der Bewegtbildbeiträge lässt sich in den dokumentarischen Bereich einteilen. Der Kanadische Pavillon thematisiert das Problem des leitbaren Wohnens und der Landnutzung und setzt unter anderem einen kurzdokumentarischen Film ein. Im Pavillon der Niederlande wird sich den Themen Wassernutzung und Geldfluss in der Wirtschaft gewidmet. Hierzu gibt es ein Videointerview mit den beteiligten Künstler:innen zu sehen. Ebenfalls ein Interviewformat kommt im Finnischen Pavillon zum Einsatz, hier wird in einem Expertinneninterview das Thema alternativer Toilettenlösungen für die Zukunft diskutiert.
Übergänge von dokumentarischen zu künstlerischen Ansätzen
In mehreren Pavillons kommen Bewegtbildbeiträge zum Einsatz, die sich zwischen klassischer Dokumentation und künstlerischem Ansatz bewegen. Im Britischen Pavillon werden unterschiedliche dokumentarisch-künstlerische Filme gezeigt, die sich mit kulturellen Ritualen beschäftigen. Im Brasilianischen Beitrag verwischt ein Videobeitrag die Grenzen zwischen realer Dokumentation und fiktionalisierter Darstellung.
Künstlerische Ansätze
Vielfältig sind auch die Beiträge, die sich in die Kategorie der künstlerischen Ansätze einteilen lassen. Finnland zeigt neben dem bereits erwähnten realen Expertinneninterview auch einen fiktionalen Dokumentarfilm aus einer Zukunft, in der es keine wasserbetriebenen Toiletten mehr gibt. Mehrere Länder wie Albanien, Australien oder Serbien zeigen komplett abstrakte künstlerische Bewegtbildbeiträte.
Präsentationsmodalitäten
Nicht nur die Inhalte der Bewegtbildbeiträge sind individuell unterschiedlich gestaltet, auch die Präsentationsformen unterscheiden sich. In einigen Pavillons kommen klassische Präsentationsmodalitäten wie einfache Bildschirme und Projektionen auf Leinwand zum Einsatz. Andere Pavillons setzen auf kreativere Präsentationsformen, wie in den Bildbeispielen unten gezeigt. Serbien kombiniert eine Bodenprojektion mit einem Spiegel an der decke, der die Projektion wie einen weitergeführten Ring erscheinen lässt. Im Finnischen Pavillon kommt eine Konstellation von mehreren Bildschirmen unterschiedlicher Größen zum Einsatz, auf denen unterschiedlich aufgeteilte Komponenten der Videoinstallation wiedergegeben werden. Im Australischen Pavillon wird großflächig an die Wand projiziert.
Abschließend
Zum Abschluss lässt sich zusammenfassen, dass die Einbindung von Bewegtbildmedien im Ausstellungskontext vielfältig gestaltet werden kann. Es zeigt sich am Beispiel der Biennale, dass die Bewegtbildmedien international und über unterschiedliche Kunstdisziplinen hinweg Relevanz zu haben scheinen.
Nicht nur die Inhalte der Bewegtbildbeiträge, auch die Präsentationsformen können auf unterschiedlichste Weise konzipiert werden. So können Bewegtbildmedien den Ausstellungskontext erweitern, Zusatzinformationen bereitstellen, die künstlerische Aussage einer Ausstellung aufgreifen, darstellen und unterstützen und diverse weitere Funktionen erfüllen.